Nachdem Bernd und Ulli den "K&U"-Trollinger von Beurer angepriesen hatten, musste ich mir auch eine Flasche besorgen, die vorgestern zum Grillen mit Gästen (deshalb keine ausführliche VKN) ebenso wie der einfache Spätburgunder von Dautel sehr gut schmeckten. Der Trollinger war für mich - selbst als bekennender Trollinger-Fan (Trollinger ist der bessere Rosé
)- eine wirkliche Bereicherung. So herb, straff und mundwässernd kannte ich die Rebsorte bisher nicht. Obwohl er wunderbar zu Gegrilltem passte, würde ich ihn punktemäßig jedoch noch nicht im Bereich "sehr gut" (85-89 P) verorten. Bei mir liegt er bei 83 P . Seine Textur erinnert mich v.a. aufgrund des sehr herben Charakters doch irgendwie an einen ganz trockenen Apfelmost, was ich ganz und gar nicht negativ meine, sich aber doch mit meinen Erwartungen an einen sehr guten Wein etwas beißt. Dennoch kann ich diesen Wein auch besten Gewissens zu rustikalen Gerichten (auch Fettigen) empfehlen. Der Spätburgunder von Dautel war deutlich feiner, aber letztlich auch nur das, was er ist: eine sehr gelungene Basisqualität, die ich bei 85 P sah. Für die Rebsorte und Qualitätsstufe kam er erstaunlich dunkelfruchtig daher (sogar etwas schwarze Johannisbeeren) und zunächst auch mit einem minimalen Hauch Animalik und Teer, was für mich an sich Ausschlusskriterien bei Spätburgundern sind. Insgesamt war das jedoch in sich völlig stimmig und gestern zeigte sich der Wein dann trotz der dunklen Aromen entspannter. Die Animalik war weg, Teer nur noch ganz entfernt vorhanden (und eher gesucht).