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Re: Weingart

BeitragVerfasst: Fr 26. Jun 2020, 11:40
von UlliB
Ich hätt ja fast noch auf Erichs Kommentar geantwortet. Aber so ist's natürlich viel besser :mrgreen:

Gruß
Ulli

Re: Weingart

BeitragVerfasst: Fr 26. Jun 2020, 12:38
von EThC
UlliB hat geschrieben:Ich hätt ja fast noch auf Erichs Kommentar geantwortet.

Och, warum nicht? Jetzt wo's juxig wird? :lol:

Re: Weingart

BeitragVerfasst: Fr 26. Jun 2020, 12:46
von Bernd Schulz
amateur des vins hat geschrieben:Ich komm' mir dann bloß immer so unglaublich öde vor.
Super, der Tag ist für mich gelaufen (ymmd).


Solche Langweiler wie uns beide braucht es auch - und sei es nur, dass wir den Hintergrund bilden, vor dem sich die Nichtlangweiler abheben können... ;)

UlliB hat geschrieben:Zumindest was 2019 betrifft, ist der Herr Weingart ein schlimmer Prädikatsvergewaltiger - und dabei offensichtlich auch noch ein Gewohnheitstäter


Pauschal möchte ich das nicht unterschreiben. Du hast jetzt offenbar zwei Geschosse erwischt, aber den 2019er Engelstein Kabi restsüß empfinde ich ebenso wie sein Gegenstück aus 2017 durchaus als kabinettig. Ich habe schon Kabinette von der Mittelmosel getrunken, die einen wesentlich fetteren Eindruck gemacht haben. Und ja: Kabinett ist für mich in erster Linie ein Stil. Im streng gesetzlichen Sinne verwendet finde ich den Begriff mittlerweile ziemlich uninteressant.

Herzliche Grüße

Bernd

Re: Weingart

BeitragVerfasst: Fr 26. Jun 2020, 14:44
von Ollie
Erich, du weißt's zu nehmen! :lol: Das Leben ist so schon traurig genug...

Cheers,
Ollie

Re: Weingart

BeitragVerfasst: Fr 26. Jun 2020, 15:58
von EThC
Ollie hat geschrieben:Erich, du weißt's zu nehmen! Das Leben ist so schon traurig genug...

Chlor! Wer austeilt, muß auch einstecken können! :twisted:
Bernd Schulz hat geschrieben:Kabinett ist für mich in erster Linie ein Stil. Im streng gesetzlichen Sinne verwendet finde ich den Begriff mittlerweile ziemlich uninteressant.

Das ist ja auch völlig in Ordnung und es bleibt jedem unbenommen, den Begriff für sich mit zusätzlichen oder anderen Attributen aufzupeppen. Was mir nur auffällt ist, daß manche Leute -gerade auch einige Winzer- sich darüber mokieren, daß der Begriff nicht flächendeckend in Ihrem Sinne verwendet wird und diejenigen, die das "Kabinett" anders belegen, quasi für doof erklärt werden. Nur weil viele was machen, wird's dadurch nicht automatisch richtig und nur weil wenige was machen, wird's dadurch nicht automatisch falsch. Solange die offizielle Definition des Kabinetts eben so ist wie sie ist, können die Winzer und Verbraucher den Begriff auch unterschiedlich belegen und ich denke nicht, daß die "Moselkabilaner" den Begriff ausschließlich für ihre Belange vereinnahmen sollten.

Re: Weingart

BeitragVerfasst: Sa 27. Jun 2020, 22:47
von Bernd Schulz
Diesem 2019er wird die Bezeichnung Kabinett (als Stilkategorie - Erich darf jetzt moppern ;) ) durchaus gerecht:

Bild

Im Gegensatz zu der Anfang Juni geöffneten Flasche regt sich in mir jetzt doch der Nachkaufreflex - das ist ein toller Wein mit hohem Erfrischungspotential an einem richtig heißen Sommertag! Aber Achtung: Nichts für säureempfindliche Mägen!

Herzliche Grüße

Bernd

Re: Weingart

BeitragVerfasst: So 28. Jun 2020, 10:38
von EThC
Bernd Schulz hat geschrieben:Erich darf jetzt moppern ;)

...da gibt's für mich jetzt keinen Moppergrund! Ich kann ja einordnen, wie Du das verstehst und damit ist für mich alles im grünen Bereich... :mrgreen:

Re: Weingart

BeitragVerfasst: So 28. Jun 2020, 18:32
von niers_runner
EThC hat geschrieben:... und ich denke nicht, daß die "Moselkabilaner" den Begriff ausschließlich für ihre Belange vereinnahmen sollten.

Na ja, für diese einmalige Kabinett-Stilistik ist die Mosel weltberühmt.
Die Struktur und Qualität dieser Kabis findet im Ausland allerdings viel mehr Beachtung als im Inland, wenn man mal von den Mosel-Freaks u.a. in diesem Forum absieht.

Beste OT Grüße

Peter

Re: Weingart

BeitragVerfasst: So 28. Jun 2020, 22:02
von Bernd Schulz
Im Glas befindet sich gerade die trockene 2019er Feuerlay-Spätlese:

Bild

Ullis Bemerkungen über diesen Wein kann ich weitgehend nachvollziehen, wobei ich zunächst keine größeren Parallelen zu österreichischen Smaragden ziehen wollen würde. Für meinen Geschmack ist das trotz aller Kraft schon ein typischer Riesling vom Rhein - und im Gegensatz zu Ulli bin ich mir völlig sicher, dass hier großes Potential für eine längere Lagerung vorliegt.

Der Preis von 13 Euro ist zudem gemesssen an dem, was die VDP-Winzer für ihre trockenen Spitzenerzeugnisse, die vielfach nicht an das Niveau von Weingarts trockener Spätlese herankommen dürften, verlangen (müssen), extrem kundenfreundlich kalkuliert. Auf Florian Weingarts Website heißt es:

"Die Herausforderung ist sicherlich, im industriellen bzw. postindustriellen Zeitalter eine familiäre landwirtschaftliche Kleinunternehmung rentabel und ohne Ausbeutung ihrer „human ressources“ zukunftsfähig zu erhalten. Dazu befinden wir uns auch durch die Größenreform unseres Betriebes auf einem guten Weg. Der direkte Vertrieb ist ein wesentlicher Aspekt, verbraucherfreundliche Preise mit ausreichenden Erlösen zu verknüpfen..."

Ein erstklassiger Winzer macht sich offenkundig nicht wenig Gedanken über eine vernünftige Preisbalance, die sowohl dem Erzeuger wie auch dem Kunden nachhaltig dienlich ist. Ich finde dieses Denken überaus sympathisch und erfreulich!

Herzliche Grüße

Bernd

Re: Weingart

BeitragVerfasst: Mo 29. Jun 2020, 11:22
von Pointless
Bernd, dieser Beitrag motiviert mich ggf. doch wieder bei Weingart zu bestellen. Da momentan bei mir ehr trockene Weine gefragt sind, hat mich Deine Bemerkungen oben, dass Weingarts Stärke ehr im restsüßen Bereich leigt etwas zögern lassen. Aber das klingt schon super und ich muss auch sagen, dass ich das was ich an trockenen Weinen von Weingart bisher im Glas hatte jedenfalls immer gelungen fand (ob nun Gebietsspitze oder nicht sei dahingestellt).

Grüße


Jochen