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Re: Weingut Dr. Randolf Kauer

BeitragVerfasst: Fr 11. Feb 2011, 12:45
von kreutzer
Ralf Gundlach hat geschrieben:Aber einen trockenen Kabinett . der schlank und elegant ist und der einen Gegensatz zur allgemeinen Geschmackswelt der Großen Gewächse bildet mit seiner fragilen Frucht, so etwas ähnlich zu bewerten, das passt nicht ins allgemeine Bild. Wobei gerade diese alkohoholarmen, schlanken Kabinette mit dieser Feinheit einen wunderschönen Gegenpart bilden zur Muskelprotzerei manch anderer Gewächse, denn dazu gehört seitens des Winzers viel Feingefühl zur Erzeugung und nicht nur reine Ertragsbeschränkung.

Viele Grüsse

Ralf


Korrekt. Und da gibt es ein Dilemma. Ich weiss ein GG sicher zu würdigen. Erkenne auch seine Größe an. Bewerte ich aber einen hervorragenden trockenen Riesling Kabinett mit 93 NK Punkten erklärt mich jeder für bekloppt. Dem versuche ich zu begegnen in dem ich im Textformat abseits der Punkte meiner subjektiven Begeisterung Ausdruck verleihe. Unabhängig vom PLV Verhältnis kann es durchaus sein, dass ich so manchen Kabinett (manchmal auch QbA) mit mehr Begeisterung trinke. So jümgst mit einem 2009er von Schäfer-Fröhlich. Desweigen verliere ich noch lange nicht meinen Respekt vor den GG's und deren höhere Langelebigkeit. Obwohl: Gestern einen 2002er Riesling "S" von Wittmann aufgemacht. Wunderschöne Reife ohne jede Ermüdungserscheinung. Da wäre ich mir bei den Mittelrheinern jetzt nicht so sicher.

Gruß
Norbert

Re: Weingut Dr. Randolf Kauer

BeitragVerfasst: Fr 11. Feb 2011, 13:26
von kristof
Hallo Norbert,

ist das ein grundsätzlicher Zweifel am Alterungspotential von Weinen vom Mittelrhein, den Du da ansprichst?

Ich habe im letzten Jahr einen "alten Vertreter" getrunken, und der fiel im Vergleich zu anderen Weinbaugebieten eigentlich nicht ab:

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Re: Weingut Dr. Randolf Kauer

BeitragVerfasst: Fr 11. Feb 2011, 14:47
von kreutzer
kristof hat geschrieben:
Hallo Norbert,

ist das ein grundsätzlicher Zweifel am Alterungspotential von Weinen vom Mittelrhein, den Du da ansprichst?



Nein, eigentlich habe ich mich auf trockene Kabinett-Weine bezogen. Selbst bei trockenen Spätlesen hätte ich meine Zweifel. Da ich fruchtsüße/restsüße Weine selten trinke (von edelsüßen mal abgesehen) kann ich mir da kein qualifiziertes Urteil bilden.

Ich habe vor einigen Jahren mit meiner Frau eine Tour durchs Mittelrhein-Gebiet gemacht und bei Weingart, Müller, Jost, Ratzenberger, Knauer, Bastian, Lanius-Knab und Heilig Grab eingekauft. Fast ausschließlich trocken. Die Weine haben mir in der Regel am Ehesten innerhalb der ersten 3 Jahre gefallen. Das gilt für viele andere Weinbauregionen auch. Die Ausnahmen hängen dann doch vom einzelnen Winzer ab. Wer seine Weine von vorneherein auf Primärfrucht-Trinker anlegt, der hat im Alter dann doch häufiger Probleme.

Ich müsste mal schauen, ob ich noch die eine oder andere restsüße Auslese im Keller finde.
Vielleicht kann ich dann nachträglich noch mitreden. :)

Gruß
Norbert

Re: Weingut Dr. Randolf Kauer

BeitragVerfasst: Mo 14. Feb 2011, 11:13
von kristof
Der Thread hier hat mich auch mal wieder einen Kauerwein öffnen lassen.

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Re: Weingut Dr. Randolf Kauer

BeitragVerfasst: So 5. Jun 2011, 22:51
von Bernd Schulz
Im Glas liegt gerade eine trockene 09er Spätlese "Alte Reben", die ihrem Erzeuger alle Ehre macht:

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Überzeugender geht es kaum noch. Der Kauer kanns!

Beste Grüße

Bernd

Re: Weingut Dr. Randolf Kauer

BeitragVerfasst: Do 23. Jun 2011, 12:55
von kristof
Hallo Bernd,

völlig d'accord mit Dir - der Wein ist einfach toll. Und für € 14,00 an Weingut mit einem sehr guten PLV ausgestattet.

Re: Weingut Dr. Randolf Kauer

BeitragVerfasst: Di 28. Jun 2011, 09:51
von kristof
Aus Gründen der "Themenstringenz" vorsorglich auch hier die Kauer-Notiz:

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Re: Weingut Dr. Randolf Kauer

BeitragVerfasst: Mi 11. Jul 2012, 09:43
von nougat
Ich gehöre auch zu denen, die den Mittelrhein bisher eher gemieden haben. Hin und wieder mal einen Bacheracher Hahn von Toni Jost im Glas gehabt, der mich nicht überzeugen konnte. Und auch der Professor kam bei mir nie gut weg. Das kreide ich mir aber selbst an. Bei der jährlich stattfindenden Riesling-Probe von Bernd Kreis sind die eher zurückhaltenden Kauer Weine immer zwischen den expressiven Powerweinen von Nahe und Rheinhessen eingekeilt. Da tut man denen schon mal Unrecht. Aufgrund Eurer positiven Beschreibungen in diesem Thread wollte ich mich dieses Jahr etwas ausführlicher mit den Weinen beschäftigen. Die spezielle Aufmerksamkeit war aber gar nicht vonnöten. Zumindest dieser Vertreter konnte sich mühelos in den Vordergrund spielen, deshalb habe ich ein paar Flaschen mitgenommen. Z. Zt. offen

Bacharacher Kloster Fürstental, Riesling Kabinett trocken, 2011
Nase nach Zitronen(gras), weiße Frucht, aber auch etwas gelbe. Dazu steinige mineralische Noten. Nase spiegelt sich am Gaumen wider. Eine feine unauffällige Säure stützt den schlanken bis mittelgewichtigen Körper. Erstaunlich langer Abgang für einen Kabinett.

Ein unaufgeregter Wein für ein aufregendes Trinkerlebnis. Hier ist alles an seinem richtigen Platz. Gezügelte Kraft, gepaart mit Eleganz.

Leider konnte mich bei der Probe der Oberweseler Oelsberg Riesling Spätlese trocken, 2011 noch nicht überzeugen. Wirkt noch unharmonisch. Untypisch für den Jahrgang ist für mich hier eine spitze Säure. Aber vielleicht braucht der einfach nur Zeit.

Re: Weingut Dr. Randolf Kauer

BeitragVerfasst: Do 16. Aug 2012, 10:26
von susa
Da wird es jetzt ja langsam mal Zeit für den

2010 Oberweseler Ölsberg Riesling Spätlese trocken

der uns als erstes mit seiner so intensiven Schiefer-Mineralnote begeistert hat, ganz spannend, dzu Pfirsichduft und eine feine florale Note. uch im Mund Pfirischkern, als ob man auf einem kühlen Pfirsichkern lutscht, zarte Zitrusaromen, harmonisch, abgerundet, snfter Schmelz und sehr frisch. Und ein unschlagbares PLV.

lieben Gruß
susa

Re: Weingut Dr. Randolf Kauer

BeitragVerfasst: Do 1. Nov 2012, 21:29
von Gaston
Ich hatte neulich den gleichen Wein im Glas:

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Am nächsten Tag legte der Wein noch zu, und ich hätte kein Problem, eine 88 zu zücken. Sehr guter Stoff.

Auch die 2011er von Kauer finde ich durchweg sehr gut, besonders gefallen haben mir der trockene Kabi aus dem Oelsberg sowie die trockene Spätlese aus dem Kloster Fürstental. Die 2011er fallen jahrgangsbedingt alle etwas Kauer-untypisch weicher und runder aus, sind charmanter und zugänglicher. Mir gefällt das.