So, am Wochenende konnte ich mir im Weingut endlich auch einen Überblick über den 16er Jahrgang verschaffen.
Nach dem
Tornado, dem Spätburgunder Rosé und süffigen Terrassen-Spass-Wein ging es mit dem
Gutsriesling weiter. Ob es an der auf dem Papier im Vergleich zum Vorgängerjahrgang etwas niedrigeren Säure liegt - der Wein ist bereits trinkiger und zugänglicher als in den Jahren vorher zu diesem frühen Zeitpunkt. An Frische mangelt es ihm nicht, etwas Zeit wird ihm fraglos guttun, aber dieser Riesling lässt sich bereits jetzt hervorragend trinken und ist mit seiner Frische, der prägnanten Säure, dem schlanken Körper und den Zitrusnoten wieder einmal ein echter Kauer, vulgo ein sehr guter Wein.
Der
Kloster Fürstental Kabinett trocken war eine Überraschung. Weich und zugänglich (bei aller Frische), hier hat sich wiederholt, was sich bereits beim Basiswein gezeigt hat. Mit 11% Alkohol, seiner Frische und Leichtigkeit ein echter Kabinett. Natürlich unfertig, aber erstaunlich zugänglich.
Der
Bacharacher Wolfshöhle Kabinett trocken "hinkt" da in seiner Entwicklung auch in diesem Jahr hinterher. Der Wein ist noch unfertiger, kommt aber mit knackigeren Ansätzen daher als der Fürstental. 10,5% Alkohol, schlank, aber nicht dünn. Jetzt noch kein größeres Vergnügen, gegen Ende des Jahres sollte er ins Trinkreifefenster kommen.
Die
Oelsberg Spätlese trocken folgte. Unfertig, na klar, aber mit einer schönen Struktur, körperreicher und runder (immer in kauerschem Maßstab) als alle anderen trockenen Weine. Elegant, stoffig. Mineralität, Frische. Zitrus, Schiefer - aber alles noch nicht zusammen. Kommt. Sehr guter Wein.
Mein Wein des Abends war die
Kloster Fürstental Spätlese trocken. Deutlich zugänglicher schon als die Oelsberger Schwester, schlanker und filigran. Eine wunderbar mineralische Mittelrhein-Spätlese, die bereits jetzt (mir zumindest
) Freude macht, spätestens ab dem nächsten Frühjahr aber sicherlich ein wirklich wunderbar zu genießender Wein sein wird.
Bei den feinherben Weinen ist der Kabinett aus dem Kloster Fürstental ein feiner Trinkwein, der ab Herbst Freude machen wird, auch der fruchtige Kabinett aus dem (Oberdiebacher) Fürstenberg verdient eine positive Erwähnung.
Bei Kauer ist der 2016er Jahrgang für mich auf Augenhöhe mit dem 2015er - allerdings früher zugänglich. Das ist nicht zwingend ein Nachteil...