Weingut Dr. Randolf Kauer

Was haltet Ihr eigentlich von Philipps Mühle?

Hallo Kristof,

Philipps Mühle hatte ich auf der Mittelrhein-Weinmesse probiert. Fand ich gut, ansprechend, ohne dass die Weine jetzt irgendwie besonders aufgefallen sind. Fielen andererseits gegenüber den Top-Gütern nicht auffällig ab. Sollte man vielleicht mal in Ruhe testen. Mein Tipp dieses Jahr: Toni Jost. Richtig starke Kollektion. Wie gesagt, vielleicht ein ander mal etwas mehr darüber.

@ Gaston

Ja, zu Josts müsste ich in der Tat mal wieder. Eingefahren, wie ich bin, bin ich in Bacharach zumeist bei Kauer und - schon aufgrund des sehr sympathischen Winzers - bei Ratzenberger. Jost war mir oft zu untypisch, zu wenig geradeaus, etwas mollig, gelbfruchtig. Mal sehen.

Bei Philipps Mühle freue ich mich sehr über die Initiative der jungen Winzer - am Mittelrhein ist zu viel verbuscht von den Lagen, da freut mich, wenn jemand Zeit, Geld und Arbeit etwa in den St. Goarer Ameisenberg steckt und bekommt von mir einen Bonus vorab

Die 12er haben mir gut gefallen, Deine Einsortierung "hinter der Spitze, aber eben auch kein Abfallen" trifft es gut, finde ich.

Bei Philipps Mühle freue ich mich sehr über die Initiative der jungen Winzer - am Mittelrhein ist zu viel verbuscht von den Lagen, da freut mich, wenn jemand Zeit, Geld und Arbeit etwa in den St. Goarer Ameisenberg steckt und bekommt von mir einen Bonus vorab

Ja, das ist sehr lobenswert und hat meine volle Unterstützung. Manchmal hatte ich aber das Gefühl, dass die Jungs zuviel andersmachen wollten. Von den Bordeaux-Flaschen sind sie ja glücklicherweise wieder abgerückt...

Hallo Christoph,

direkt vor Ort war ich nur bei Kauer, danach war die Reisekasse zu leer für einen weiteren Besuch, denn ich hätte sehr gerne noch Florian Weingart besucht, und....wenn ich noch flüssig gewesen wäre hätte ich mir gerne drei oder vier Pullen von den GGs von Mades gekauft, obwohl ich normalerweise keine GGs brauche, eine der wenigen Nachteile eines Berufes im sozialen Bereich ist die Bezahlung, aber ich will mal nicht meckern, immerhin hat es zu zwei Besuchen bei Winzern gereicht, ich war ja noch vorher bei Becker-Steinhauer in Mülheim gewesen und dass ich da was gekauft habe bereue ich keinesfalls, der Fluch dieses Hobbys ist es nunmal das man nicht alles trinken kann worauf man scharf ist..

Gruß

Ralf

Na komm, besser als Briefmarken. Da kannst Du NUR sortieren und Gucken

Also, so hab ich es auch noch nicht gesehen, da hab ich ja Glück im Unglück , im Ernst.: ich bin schon ein ganz zufriedener Mensch..

Gruß

Ralf

So, heute habe ich noch Urlaub und da ist die Unvernunft ganz nah , nach dem Veldenzer Kirchberg ( nein, ich habe nicht die Flasche komplett leer getrunken, Unvernunft gleich: mehrere Flaschen aufmachen..nicht leersaufen ),dieser Riesling animierte mich, obwohl der eigentlich nicht meinem Beuteschema entspricht, zwei Pullen gekauft, die erste offen vom : 2013er Oberweseler Oelsberg Spätlese feinherb und den empfinde ich trotz seiner Jugend als deutlich zugänglicher als den Kirchberg von Becker-Steinhauer, jetzt kann ich mich auch sofort erinnern, warum ich den gekauft habe , da passt einfach alles zusammen: Frucht: Orangen, reife, aber trotzdem noch knackige Pfirsiche, MIneralität , eine spürbare aber perfekt integrierte Säure, und Kraft, trotzdem wirkt das alles in sich frisch, dieses erste Stadium der Trinkreife macht unheimlich viel Spaß....und zeigt noch mehr Potential, denn der wird sicher noch komplexer, 88-89+ Punkte, so einen Urlaubstag liebe ich

Gruß

Ralf

wie die 2011er Spätlese trocken Alte Reben aus dem Bacharacher Kloster Fürstental wird sie vielleicht sogar diesen grandiosen Riesling in die Tasche stecken????, wobei sie sich dabei ziemlich strecken muss, denn das ist ein Geschoss, die Beschreibung von Gaston passt sehr gut, die meisten Winzer am Mittelrhein wären glücklich, wen sie so einen Riesling als GG vermarkten könnten, der hat Kraft, eine perfekte, ganz feine Säure und subtile Fruchtaromen samt mineralischen Noten an Bord, den hätte ich mir auch sehr gut bei dem gestrigen Rieslingbraten a al Clemens Brentano nach der Niedriggarmethode bei Stübers vorstellen können, der hätte den auch geschafft

Dieser Riesling, also die genannte 11er Spätlese kam am Wochenende im Rahmen eines Abendessens bei Freunden (daher ohne Notizen) auf den Tisch. Der Wein ist gerade offen wie ein Scheunentor, ganz feine, charmante Frucht, Kraft und Eleganz, subtil und nachhaltig, einfach sehr gut.

Ralf hat mir netterweise ein paar Kauer-Rieslinge mitgebracht. Im Glas befindet sich der 2013er Kabinett trocken aus der Wolfshöhle:



Für Fruchfetischisten ist das sicherlich nicht der richtige Stoff, aber mir gefällt der ziemlich kompromisslose Charakter der Kauerschen Kabinette, die klar als solche zu erkennen sind, ohne dünn zu wirken, ganz ausgezeichnet. Gebietstypisch, mineralisch, ohne künstlich überzeichnete Frucht, ohne überflüssiges Fett, aber dafür mit pikanter Säure ausgestattet - das ist Riesling Kabinett trocken, wie ich ihn mir vorstelle. Die beiden weiteren Flaschen, die ich jetzt noch habe, lasse ich erst mal liegen. Schon in ein paar Monaten könnte der Wein für zwei, drei Pünktchen mehr gut sein.

Viele Grüße

Bernd

Schon in ein paar Monaten könnte der Wein für zwei, drei Pünktchen mehr gut sein.

Ganz sicher Bernd! Da würde ich mir aufgrund der Erfahrung mit den letzten Jahrgängen (2011 war eine kleine Ausnahme) überhaupt keine Sorgen machen. Die Kauer-Weine sollte man eigentlich vor dem Herbst nicht anrühren. Dann laufen sie aber zu großer Form auf. Die neulich mal angetesteten 12er waren großartig. Mit den 13ern, so meine Einschätzung, wird das nicht anders sein.