Mit drei anderen Weinfreunden treffe ich mich mittlerweile seit über 15 Jahren quartalsmäßig zu einer von uns so genannten "Wiedererkennungsprobe".
Das Prinzip sieht folgendermaßen aus: Der Gastgeber stellt eine Reihe von Weinen, die einem den Gästen zunächst unbekannten "Thema" entsprechen. Es gibt einen ersten Flight, in dem die Weine nacheinander und in Ruhe blind (vom Gastgeber natürlich abgesehen - der weiß als einziger, was sich im Glas befindet) verkostet und in Ruhe besprochen werden.
Danach kommt ein zweiter Flight, bei dem alle Weine parallel in diversen Gläsern auf dem Tisch stehen (jetzt weiß auch der Gastgeber nicht mehr, welcher Wein sich in Glas A, B, C.....befindet), und es geht darum, die unterschiedlich markierten Gläser (bzw. die in ihnen enthaltenen Weine) der Reihenfolge des ersten Flights zuzuordnen (z.b im Glas D befindet sich der 2. Wein, im Glas A der 5. Wein etc. usf....).
Wenn man dann 6 oder 7 Gläser vor sich stehen hat, gestaltet sich die Zuordnung plötzlich viel schwerer als vorher gedacht - die Unterschiede nivellieren sich teilweise auf eine geradezu beängstigende Art!
Außerdem sollen die Gäste natürlich auch noch das "Thema" erraten, wobei das allmähliche Herantasten allen, aber besonders dem Gastgeber viel Vergnügen bereitet.
Gestern fand die Veranstaltung bei mir statt, und mein Thema hieß "2005er Spätlesen der Mittelmosel". Einer der drei anderen kam mit seinen Eindrücken auch erstaunlich nahe an diese Vorgabe heran!
Im Einzelnen handelte es sich um folgende Weine:
Mit dem Gastgebervorteil auf meiner Seite konnte ich alle Weine im 2.Flight (als einziger) richtig zuordnen; dabei hatte ich aber auch mehr Glück als Verstand, da ich mir bei zwei, drei Gläsern verflixt unsicher war.
Über die Qualität bzw. den Genussfaktor der jeweiligen Kandidaten herrschte unter uns vieren weitgehende Einigkeit; der seinerzeit noch zu einem sehr erfreulichen Kurs erhältliche Grafenberg aus dem Hause Reinhold Haart belegte im Hinblick auf Extrakt und Komplexität den ersten Platz (auch blind), was die weiland 93 GM-Punkte erst einmal als nicht so ganz unsinnig erscheinen lässt.
Dann folgten (wiederum bei allen!) Müllens "Layen" und die Auslese von Berweiler-Merges (!! - denn das ist nach wie vor ein No-Name-Betrieb, wenn man ihn am Bekanntheitsgrad in der "Szene" und an den GM-Einschätzungen misst). Ähnlich gut wurde noch Johann Haarts schöne Spätlese aus dem Fass Nummer 9 aufgenommen, während der Würzgarten von Erbes und die Sonnenuhr von Weins-Prüm die allgemein als solche gesehenen (oder besser blind erkannten ) Schlusslichter bildeten.
Mein persönliches Fazit: Die 2005er Rieslinge kommen so langsam in ein erfreulich trinkreifes Stadium. Und der Jahrgang ist doch besser, als ich es bislang gedacht habe! Auch wenn es mir generell etwas an der Säure fehlt, zeigen etliche Weine mit hinreichender Reife ein erstaunlich schönes, da nicht zu fettes Profil.
Beste Grüße
Bernd
Das Prinzip sieht folgendermaßen aus: Der Gastgeber stellt eine Reihe von Weinen, die einem den Gästen zunächst unbekannten "Thema" entsprechen. Es gibt einen ersten Flight, in dem die Weine nacheinander und in Ruhe blind (vom Gastgeber natürlich abgesehen - der weiß als einziger, was sich im Glas befindet) verkostet und in Ruhe besprochen werden.
Danach kommt ein zweiter Flight, bei dem alle Weine parallel in diversen Gläsern auf dem Tisch stehen (jetzt weiß auch der Gastgeber nicht mehr, welcher Wein sich in Glas A, B, C.....befindet), und es geht darum, die unterschiedlich markierten Gläser (bzw. die in ihnen enthaltenen Weine) der Reihenfolge des ersten Flights zuzuordnen (z.b im Glas D befindet sich der 2. Wein, im Glas A der 5. Wein etc. usf....).
Wenn man dann 6 oder 7 Gläser vor sich stehen hat, gestaltet sich die Zuordnung plötzlich viel schwerer als vorher gedacht - die Unterschiede nivellieren sich teilweise auf eine geradezu beängstigende Art!
Außerdem sollen die Gäste natürlich auch noch das "Thema" erraten, wobei das allmähliche Herantasten allen, aber besonders dem Gastgeber viel Vergnügen bereitet.
Gestern fand die Veranstaltung bei mir statt, und mein Thema hieß "2005er Spätlesen der Mittelmosel". Einer der drei anderen kam mit seinen Eindrücken auch erstaunlich nahe an diese Vorgabe heran!
Im Einzelnen handelte es sich um folgende Weine:
Mit dem Gastgebervorteil auf meiner Seite konnte ich alle Weine im 2.Flight (als einziger) richtig zuordnen; dabei hatte ich aber auch mehr Glück als Verstand, da ich mir bei zwei, drei Gläsern verflixt unsicher war.
Über die Qualität bzw. den Genussfaktor der jeweiligen Kandidaten herrschte unter uns vieren weitgehende Einigkeit; der seinerzeit noch zu einem sehr erfreulichen Kurs erhältliche Grafenberg aus dem Hause Reinhold Haart belegte im Hinblick auf Extrakt und Komplexität den ersten Platz (auch blind), was die weiland 93 GM-Punkte erst einmal als nicht so ganz unsinnig erscheinen lässt.
Dann folgten (wiederum bei allen!) Müllens "Layen" und die Auslese von Berweiler-Merges (!! - denn das ist nach wie vor ein No-Name-Betrieb, wenn man ihn am Bekanntheitsgrad in der "Szene" und an den GM-Einschätzungen misst). Ähnlich gut wurde noch Johann Haarts schöne Spätlese aus dem Fass Nummer 9 aufgenommen, während der Würzgarten von Erbes und die Sonnenuhr von Weins-Prüm die allgemein als solche gesehenen (oder besser blind erkannten ) Schlusslichter bildeten.
Mein persönliches Fazit: Die 2005er Rieslinge kommen so langsam in ein erfreulich trinkreifes Stadium. Und der Jahrgang ist doch besser, als ich es bislang gedacht habe! Auch wenn es mir generell etwas an der Säure fehlt, zeigen etliche Weine mit hinreichender Reife ein erstaunlich schönes, da nicht zu fettes Profil.
Beste Grüße
Bernd