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Re: Peter Lauer

Mi 29. Nov 2023, 19:53

Kern feinherb Faß 9 2019 (Lage Ayler Kupp):
In der Nase erst mal kräftig Tabak, herbstlich, dann folgt aber ein
Früchtekorb mit Maracuja, Nectarinen, Aprikosen, ...
Schlank bis eher mittelgewichtig mit einer genialen Kombination
aus Fruchtsüße und knackiger Säure, auch hier Maracuja, Stachel-
beeren, Grapefruit, dezent würzig, sehr lang im Abgang.

Da macht jeder Schluck einfach nur Spaß und Lust auf mehr. Bei
schlappen 9,5 %-Vol. zischt sich das einfach mal so weg :oops:
Der mit Abstand beste feinherbe Riesling (was eigentlich eher selten
meinen Geschmack triff), den ich je im Glas hatte. 94 P.

Viele Grüße,
Jochen

Re: Peter Lauer

Mi 29. Nov 2023, 20:01

Hallo Jochen,
feinherb ist auch „bei mir schwer“
Sprich meinen Geschmack zu treffen
Herzlichen Glückwunsch :D
Gruß Adi

Re: Peter Lauer

Mi 29. Nov 2023, 21:09

Danke Adi,
die Weine von Peter Lauer werde ich weiter verfolgen!

Viele Grüße,
Jochen

Re: Peter Lauer

Mi 29. Nov 2023, 21:28

puschel hat geschrieben:feinherb ist auch „bei mir schwer“
Sprich meinen Geschmack zu treffen
..ehrlich gesagt ist "feinherb" für mich einer der nichtssagendsten Weinbegriffe überhaupt. Ist nicht konkret bzw. allenfalls schwammig definiert, technisch wie stilistisch. Welche Erwartung verbindet ihr damit? Ich jedenfalls keine konkrete. Allenfalls, daß ich mit knapp 100 % der so bezeichneten Weine nichts anfangen kann, aus vielfältigen Gründen... :cry: :lol:

Re: Peter Lauer

Mi 29. Nov 2023, 21:58

"Feinherb" ist freilich ein überaus schwammiger Begriff, keine Frage! Aber dass ich mit Weinen, die diese Bezeichnung auf dem Etikett tragen, grundsätzlich nichts anfangen kann, kann ich nicht behaupten. Im Gegenteil: Mir sind trotz der großen Unschärfe dieses Attributs immer wieder sehr schöne "feinherbe" Sachen untergekommen.

EThC hat geschrieben:Welche Erwartung verbindet ihr damit?


Ich erwarte unter "feinherb" einen halbtrockenen Wein, bei dem der Zucker und auch die Frucht eher im Hintergrund stehen.

Mich erstaunt die Begeisterung, die manche hier für das Weingut Peter Lauer empfinden, eher etwas. Es handelt sich natürlich um keinen ganz schlechten Erzeuger, aber an der Saar fallen mir einige Betriebe ein, deren Weine mir besser gefallen: Dr. Wagner, Stefan Müller, Herrenberg, Schloss Saarstein.....

Herzliche Grüße

Bernd

Re: Peter Lauer

Mi 1. Mai 2024, 21:01

nun, dann oute ich mich mal als lauer fan und trinke gerade diesen hier:

2020 Ayler Riesling fass No 6 Senior
im portfolio der lauers so etwas wie die gehobene mittelklasse.
nicht ganz trocken, MFWR sagt 13g/L und gibt 92 P
Farbe: hellgrüngelb
Duft: Apfelschale, Nektarine, Grapefruit, Limette; ziemlich geraderaus, nicht süßlich.
G: perfekt balancierter Fruchtkorb (wie Duft) in perfekter Kombi mit ganz leicht stoffiger Säure.
knapp mittelgewichtig (11.5%), kaum schmeckbare Fruchtsüße, dabei dicht und saftig und sehr trinkig, nicht zu lang.

die kombi aus fruchtsüße, saftigkeit, pikanter säure und alles miteinander verwoben finde ich ziemlich einzigartig...
im vergleich mit stefan müller schmecken dessen weine deutlich vorlauter (säure und - wenn vorhanden - süße deutlicher schmeckbar und dabei mit gebremster frucht-aromatik).

Re: Peter Lauer

Mi 1. Mai 2024, 21:16

hmmm,
da muss ich mich jetzt ehrlicherweise korrigieren, denn parallel trinke ich von Stefan Müller den

2019 Niedermenniger Sonnenberg feinherb AR (Spätlese)

und da ist die Fruchtaromatik alles andere als gebremst (laut MFWR No52 28g/L Restsüße, 93P):

Duft: süßliche Ananas, etwas Cassis, etwas rauchig
G: süß-saftig, expressiv fruchtig (fast Sauv. blanc-artiger Cassis), die säure inzwischen gut integriert, etwas mineralisch, was ihm komplexität verleiht, sehr dicht und ziemlich lang.

auch gut, oder anders gesagt: einfach sau-lecker.
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