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Re: Martin Müllen

BeitragVerfasst: So 7. Jul 2019, 19:11
von Moselglück
Wir haben gestern mal wieder einen MM geöffnet, erstaunlich über welch Lagerpotential seine Weine verfügen. Diese trockene 2016 Spätlese war schon recht ausgewogen, eher auf der femininen Seite.....leichtfüßig und elegant, hat aber noch viel Potential. Die nächste Flasche ist erst in 2 Jahren dran.

90P

Gruß

Daniel

Re: Martin Müllen

BeitragVerfasst: So 7. Jul 2019, 19:16
von Bernd Schulz
Der Wein-Schwede hat geschrieben:Ich stehe für meine Bewertungen - ich habe nie früher einen Wein mit so schneller Umwandlung gehabt.


Naja, für einen trockenen Riesling sind mehr als 10 Jahre ja nun auch kein so ganz geringes Alter. Und 2006 war ein enorm schwieriges Jahr, aus dem ich nur wenige und dann fast ausschließlich restsüße Rieslinge gekauft habe. Ich war damals im Oktober an der Mosel, und in nicht wenigen Weinbergen hat es regelrecht nach Fäulnis/Essig gestunken. Ohne Botrytis war oft kaum etwas auf die Flasche zu bringen, und es war immer noch schwer genug, Weine mit einer sauberen Botrytis zu erzeugen......

Herzliche Grüße

Bernd

Re: Martin Müllen

BeitragVerfasst: So 7. Jul 2019, 20:06
von puschel
Das ändert jedoch nichts an der Tatsache, wie Karsten schon richtigerweise geschrieben hat,
das Süße oder Restsüße keine Bitterkeit hervorruft und Botrytis ist unabhängig von der Ausbaustufe!
Gruß Adi

Re: Martin Müllen

BeitragVerfasst: So 7. Jul 2019, 20:16
von puschel
Moselglück hat geschrieben:Wir haben gestern mal wieder einen MM geöffnet, erstaunlich über welch Lagerpotential seine Weine verfügen. Diese trockene 2016 Spätlese war schon recht ausgewogen, eher auf der femininen Seite.....leichtfüßig und elegant, hat aber noch viel Potential. Die nächste Flasche ist erst in 2 Jahren dran. 90P

Hallo Daniel,
sehr schöner, trockener Riesling. Die Kröver Kirchlay Spätlese** trocken aus 2016
gefällt mir auch, im Bellevue verkostet
wie auch die restsüß ausgebaute Kröver Kirchlay Spätlese** :D

Details unter https://www.verkostungsnotizen.net/vkn_ ... p?ID=62231
Gruß Adi

Re: Martin Müllen

BeitragVerfasst: So 7. Jul 2019, 20:25
von Der Wein-Schwede
Hallo Bernd, Karsten und Daniel,

Analyse hin oder her, ich bin kein Oenolog, ich schreibe was ich rieche und schmecke.
Und ein Superwein hat nach acht Stunden süßlich, flach und mit kleiner Bitternote geschmeckt.
Frucht, Mineral und Frische waren weg.

Gruß
Rolf

Re: Martin Müllen

BeitragVerfasst: So 7. Jul 2019, 20:30
von amateur des vins
Rolf, ich zweifele doch überhaupt nicht an, daß Du eine Bitternote und Süße schmeckst!

Was ich nur sage: Die Bitternote kann nichts mit Restsüße zu tun haben! Deshalb ist es auch sinnlos, wenn Du Dich zur Vermeidung von Bitternoten auf "knochentrockene" Weine beschränkst. Das eine hat mit dem anderen nichts zu tun!

Und natürlich ist es Dir unbenommen, restsüße Weine nicht zu mögen.

Re: Martin Müllen

BeitragVerfasst: So 7. Jul 2019, 20:39
von Ralf Gundlach
2006 ist bei den trockenen ein extrem harter Jahrgang gewesen. Martin Müllen hatte eine grandiose Kollektion 2006, vor allem restsüss. Aber wenn er einen trockenen gemacht hätte, der 94 Punkte bekommt nach dreizehn Jahren wäre er ein Zauberer und nicht von dieser Welt. So gesehen hast du Glück gehabt. Und da wiederspreche ich sogar Bernd: ich kann mir nicht vorstellen, das der nach drei, vier Tagen nochmal kommt. Auch wenn Martin Müllen in dem Jahrgang ein Zauberer war.

Gruß

Ralf

Re: Martin Müllen

BeitragVerfasst: So 7. Jul 2019, 20:55
von Bernd Schulz
Ralf Gundlach hat geschrieben:2006 ist bei den trockenen ein extrem harter Jahrgang gewesen. Martin Müllen hatte eine grandiose Kollektion 2006, vor allem restsüss. Aber wenn er einen trockenen gemacht hätte, der 94 Punkte bekommt nach dreizehn Jahren wäre er ein Zauberer und nicht von dieser Welt.


Hmmm, die Frage ist unter anderem auch, wie man es überhaupt mit trockenen Botrytisweinen hält. Gerade beim trockenen Riesling, der zum Teil auf edelfaulem Lesegut basiert, liegen für meine Begriffe Himmel und Hölle sehr nahe beieinander. Sprich: Solche Weine können genial sein, aber sie sind dann oft auch extrem absturzgefährdet. Ein sehr schönes Beispiel dafür ist Reinhard Löwensteins (halb)trockener Uhlen aus dem ebenfalls besonders fäulnisbelasteten Jahr 2000. Diesen Wein, den Stuart Pigott seinerzeit mit 94 Punkten bedacht hat, habe ich mal sehr geliebt und sehr gehasst....

Herzliche Grüße

Bernd

Re: Martin Müllen

BeitragVerfasst: So 7. Jul 2019, 21:08
von Der Wein-Schwede
Bernd Schulz hat geschrieben:Hmmm, die Frage ist unter anderem auch, wie man es überhaupt mit trockenen Botrytisweinen hält. Gerade beim trockenen Riesling, der zum Teil auf edelfaulem Lesegut basiert, liegen für meine Begriffe Himmel und Hölle sehr nahe beieinander. Sprich: Solche Weine können genial sein, aber sie sind dann oft auch extrem absturzgefährdet.

Genau das ist mir passiert, Bernd!

Gruss
Rolf

Re: Martin Müllen

BeitragVerfasst: So 7. Jul 2019, 21:13
von puschel
Bernd Schulz hat geschrieben:
Ralf Gundlach hat geschrieben:2006 ist bei den trockenen ein extrem harter Jahrgang gewesen. Martin Müllen hatte eine grandiose Kollektion 2006, vor allem restsüss. Aber wenn er einen trockenen gemacht hätte, der 94 Punkte bekommt nach dreizehn Jahren wäre er ein Zauberer und nicht von dieser Welt.

... Gerade beim trockenen Riesling, der zum Teil auf edelfaulem Lesegut basiert, liegen für meine Begriffe Himmel und Hölle sehr nahe beieinander...Ein sehr schönes Beispiel dafür ist Reinhard Löwensteins (halb)trockener Uhlen aus dem ebenfalls besonders fäulnisbelasteten Jahr 2000. Diesen Wein, den Stuart Pigott seinerzeit mit 94 Punkten bedacht hat, habe ich mal sehr geliebt und sehr gehasst....

Ja, zwei ganz schwierige Jahrgänge der 2000er und 2006er. Und richtig insbesondere im Trockenen- Bereich.
Die ich mit wenigen Ausnahmen im Edelsüßen-Bereich erfolgreich gemieden habe.
Hab 'ne aktuelle 2017er Hühnerberg Auslese* trocken im Keller, opfer ich mal in Kürze! :D
Gruß Adi