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Julian Haart

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Birte

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Re: Julian Haart

BeitragSa 14. Jul 2012, 21:27

Aloys, so humorfrei habe ich Dich echt noch nicht erlebt. Ich finde es auch besser, wenn Martin seine eigenen VKN`s schreibt als die von PdP zu zitieren und selbst das war ja nur bei einem Wein der Fall. Ansonsten kann ich die Aufregung und Anklage echt nicht verstehen. Da ist jemand begeistert von der Kollektion eines Winzers und nennt die Bezugsquelle. Das ist ja hier miesepetriger als der deutsche Sommerregen, der mich plagt. Jetzt gibt es noch einen Guigal 2009, da wird es vielleicht noch gruseliger. :mrgreen:
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Bernd Schulz

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Re: Julian Haart

BeitragSa 14. Jul 2012, 22:56

Liebe Birte,

den *Miesepetern* hier ging es sicherlich nicht darum, Martin zu desavouieren oder gar anzuklagen.

Es sollte ihm, so wie ich das verstanden habe, nur deutlich gemacht werden, dass eine bestimmte Form von Propaganda irgendwann in Anti-Werbung umschlagen kann.

"Mer kann och alles öwerdriewe!" - und damit dem Winzer am Ende einen Bärendienst erweisen, obwohl die Grundintention eine durchaus "gute" war.

Herzliche Grüße

Bernd
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C9dP

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Re: Julian Haart

BeitragSo 15. Jul 2012, 20:04

Danke Bernd!

Das war genau die Intention. Ich bin immer dankbar für gute Empfehlungen. Im Moment gerade zu den Themen Österreich und Südtirol.

Empfehlungen haben für mich aber nichts mit stumpfer Werbung und sinnfreiem zitieren von übertriebenen Werbetexten zu tun.

Birte, ich kann deine Reaktion durchaus verstehen. Allerdings hat die Reation von Martin das Niveau eines Joghurts mit geschwollenem Deckel. Sonst bin ich allerdings sehr entspannt und genieße deinen Humor 8-) :lol:
Viele Grüße

Aloys
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Birte

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Re: Julian Haart

BeitragSo 15. Jul 2012, 20:37

Da bin ich ja beruhigt!
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Budi

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Re: Julian Haart

BeitragDi 7. Aug 2012, 22:34

Gerade erst hier reingelesen und die Streitereien mitbekommen. Ich werde die nächsten Wochen fünf Rieslinge von Haart aus 2011 am Stück verkosten und darüber berichten. Bin selbst sehr gespannt.

Zu Martins Verteidigung möchte ich am Rande erwähnen, dass der 11er Kabinett von Julian auf einer Kabinett-Probe mit über 20 (oder waren es 30?) Kabinetten sehr gut abgeschnitten hat und am Tisch ein sehr gutes Feedback bekam. Die Weine wurden selbstverständlich blind serviert und ich war sehr angetan vom Wein.

Mal schauen, wie der Rest der Kollektion aussieht.
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Budi

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Re: Julian Haart

BeitragMi 22. Aug 2012, 12:55

Endlich ist es soweit. Konnte in kleiner Runde die Rieslinge von Julian verkosten. Leider sind mittlerweile die meisten Flaschen verkauft.

http://budisfoodblog.wordpress.com/2012/08/22/tasting-julian-haart-kollektion-2011/
Bild

Letzte Woche hatte ich die Möglichkeit, fünf Rieslinge aus Julian Haarts aktueller Kollektion zu verkosten.

Für alle, die es noch nicht mitbekommen haben:

Julian Haart aus Piesport ist einer der in letzter Zeit meistdiskutierten Newcomer der Mosel. Der noch junge Julian hat neben Kochstationen bei Harald Rüssel und Klaus Erfort, Stationen bei einigen der interessantesten und größten Winzer abgelegt und erzeugt mittlerweile in Piesport eigene Rieslinge.

Stationen bei Heymann-Löwenstein (1 Jahr), Emrich Schönleber (2 Jahre), Egon Müller (1 Jahr) und Keller (2,5 Jahre) aus Rheinhessen lesen sich wie ein Bilderbuchlebenslauf.

Julian besitzt momentan lediglich 1,5 Hektar. Diese verteilen sich aber auf die grandiose Lagen Piesporter Schubertslay, Piesporter Goldtröpfchen und Ohligsberg (0,5 Hektar).

Letztes Jahr wurden damit, dank dem guten Jahrgang, circa 12.000 Flaschen erzeugt bei einem Ertrag von 60hl. Im Jahr 2010 waren es gerade einmal 12hl.

Julian ist darauf bedacht, bereits im Weinberg höchste Qualität zu erzielen und man merkt ihm hier die Prägung der Stationen deutlich an (“Das wichtigste sind die Weinberge und das im Herbst nichts gelesen wird, was auch nur ansatzweise nicht perfekt ist”).

Was den Einsatz der Hefen angeht, so verfolgt Julian keine dogmatische Philosophie. Die 2011er Rieslinge sind zwar alle komplett spontanvergoren, doch nur weil dies so möglich war. Ansonsten agiert man im Keller klassisch, ohne geheime Methoden. Die Weine vergären relativ zügig bei warmen Temperaturen, bleiben anschließend auf der Hefe liegen und werden erst kurz vor dem Füllen filtriert (“Wenn man gute Trauben hat, hat man auch guten Most und dann hat man auch guten Wein, sagt Egon Müller”).

Mosel Riesling 2011

Dieser Riesling hat schon für viel Gesprächsstoff gesorgt, nachdem Julian Haarts einfacher Mosel Riesling beim Berliner Gutsrieslingcup den zweiten Platz belegte (1. Platz ging an Wittmanns fantastischen QbA). Für den Mosel Riesling verwendet Julian die Trauben, die es nicht in die Lagenweine geschafft haben.

Der Riesling hat einen hellen Gelbton und ein fantastisches Bukett. Dieses ist geprägt von weißem Pfeffer und erinnert schon ein wenig an Grünen Veltliner. Außerdem kommt noch etwas an Birnenschale und wenig später auch mehr Fruchtigkeit hinzu, jedoch sehr dezent. Die Nase ist fantastisch!

Am Gaumen wirkt der Riesling nicht ganz so komplex, wie die Nase es anzugeben scheint. Der Wein ist nicht ganz so druckvoll, wie erwartet, eher gefälliger, was auch an der relativ hohen Restsüße liegt, die dem Wein einen tollen Trinkfluss gibt, ihn aber auch etwas simpel erscheinen lässt.

Etwas später verkostet, hat sich der Wein dann etwas verändert und wurde auch zunehmend komplexer und anziehender.

Für mich aber nicht ganz die große Offenbarung, wie erwartet.

Piesporter Riesling 2011

Ab diesem Wein zieht die Qualität dann aber deutlich an und es zeigen sich fantastische Moselrieslinge.

Der Piesporter Riesling hat fast die gleiche Nase, wie der Mosel Riesling. Sie fällt etwas herber und mineralischer aus. Im Glas ist noch leicht Kohlensäure, was nicht störend wirkt.

Am Gaumen wirkt der Piesporter Riesling spannender, denn die Säure ist hier prägnanter und der Riesling schlägt eine deutlichere Mineralik ein. Insgesamt ein schöner feingliedriger Wein.



Wintricher Riesling 2011

Der Wintricher Riesling hat in der Nase mehr Frucht, die vor allem animierende Walddbeeren und Pfirsich präsentiert. Im Ungeschwenkten Glas steigt die rauchige mineralische Seite des Rieslings auf, beim Schwenken kommt die zarte Frucht zum Vorschein. Hinzu kommt eine angenehme Würzigkeit.

Am Gaumen findet man diese Würzigkeit wieder. Der Riesling wirkt komplex, hat aber wie bislang alle Weine von Julian einen wunderbaren Trinkfluss, Frische und Leichtigkeit.

Auch besitzt der Wintricher Riesling einen wunderbar langen Abgang, der lange nachhallt.

Diesen Riesling kann man momentan wunderbar trinken.

Piesporter Goldtröpfchen Riesling 2011

Neben dem Ohligsberg ist das Piesporter Goldtröpfchen mein Favorit unter den verkosteten 2011ern.

Das Goldtröpfchen hat zusätzlich eine kräutrig-florale Komponente in der Nase, die sich auch im Abgang wiederfinden lässt. Vor allem kommt hier aber die Fruchtigkeit des Rieslings durch. Das Goldtröpfchen ist vielleicht der filigranste Riesling aus Julians Kollektion und besitzt ebenfalls einen langen Abgang.



Ohligsberg Riesling 2011

Mit dem Ohligsberg tritt der trockenste (aber nicht völlig trockene) Haart-Riesling in die Runde. Der Wintricher Ohligsberg hat zum Lagern vermutlich das größte Potenzial. Ihm schadet auch etwas Zeit oder Belüftung keinesfalls. In der Nase wirkt er elegant, am Gaumen voller Energie geladen, dicht, dabei nicht erschlagend. Für mich Julians größter Wein!



Insgesamt zeigt Julian eine fantastisch gelungene Kollektion an 2011er-Rieslingen. Was die Weine kennzeichnet, sind – typisch für den Jahrgang – eine frühe große Trinkfreudigkeit, Betonung der Frucht und große Ausgewogenheit.

In der Nase ähneln sich die Rieslinge anfangs etwas, am Gaumen zeigt sich aber Flasche für Flasche eine große Eigenständigkeit und Typizität. Die Nase ist dabei von Würzigkeit, Kräutern und Frucht geprägt.

Die Mosel-Rieslinge zählen für mich zu einer der gelungensten Kollektionen des Jahres und ich bin gespannt, ob sich diese Größe in den kommenden Jahren wiederholen wird.
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Budi

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Re: Julian Haart

BeitragMi 22. Aug 2012, 12:56

Endlich ist es soweit. Konnte in kleiner Runde die Rieslinge von Julian verkosten. Leider sind mittlerweile die meisten Flaschen verkauft.

http://budisfoodblog.wordpress.com/2012/08/22/tasting-julian-haart-kollektion-2011/
Bild

Letzte Woche hatte ich die Möglichkeit, fünf Rieslinge aus Julian Haarts aktueller Kollektion zu verkosten.

Für alle, die es noch nicht mitbekommen haben:

Julian Haart aus Piesport ist einer der in letzter Zeit meistdiskutierten Newcomer der Mosel. Der noch junge Julian hat neben Kochstationen bei Harald Rüssel und Klaus Erfort, Stationen bei einigen der interessantesten und größten Winzer abgelegt und erzeugt mittlerweile in Piesport eigene Rieslinge.

Stationen bei Heymann-Löwenstein (1 Jahr), Emrich Schönleber (2 Jahre), Egon Müller (1 Jahr) und Keller (2,5 Jahre) aus Rheinhessen lesen sich wie ein Bilderbuchlebenslauf.

Julian besitzt momentan lediglich 1,5 Hektar. Diese verteilen sich aber auf die grandiose Lagen Piesporter Schubertslay, Piesporter Goldtröpfchen und Ohligsberg (0,5 Hektar).

Letztes Jahr wurden damit, dank dem guten Jahrgang, circa 12.000 Flaschen erzeugt bei einem Ertrag von 60hl. Im Jahr 2010 waren es gerade einmal 12hl.

Julian ist darauf bedacht, bereits im Weinberg höchste Qualität zu erzielen und man merkt ihm hier die Prägung der Stationen deutlich an (“Das wichtigste sind die Weinberge und das im Herbst nichts gelesen wird, was auch nur ansatzweise nicht perfekt ist”).

Was den Einsatz der Hefen angeht, so verfolgt Julian keine dogmatische Philosophie. Die 2011er Rieslinge sind zwar alle komplett spontanvergoren, doch nur weil dies so möglich war. Ansonsten agiert man im Keller klassisch, ohne geheime Methoden. Die Weine vergären relativ zügig bei warmen Temperaturen, bleiben anschließend auf der Hefe liegen und werden erst kurz vor dem Füllen filtriert (“Wenn man gute Trauben hat, hat man auch guten Most und dann hat man auch guten Wein, sagt Egon Müller”).


Mosel Riesling 2011

Dieser Riesling hat schon für viel Gesprächsstoff gesorgt, nachdem Julian Haarts einfacher Mosel Riesling beim Berliner Gutsrieslingcup den zweiten Platz belegte (1. Platz ging an Wittmanns fantastischen QbA). Für den Mosel Riesling verwendet Julian die Trauben, die es nicht in die Lagenweine geschafft haben.

Der Riesling hat einen hellen Gelbton und ein fantastisches Bukett. Dieses ist geprägt von weißem Pfeffer und erinnert schon ein wenig an Grünen Veltliner. Außerdem kommt noch etwas an Birnenschale und wenig später auch mehr Fruchtigkeit hinzu, jedoch sehr dezent. Die Nase ist fantastisch!

Am Gaumen wirkt der Riesling nicht ganz so komplex, wie die Nase es anzugeben scheint. Der Wein ist nicht ganz so druckvoll, wie erwartet, eher gefälliger, was auch an der relativ hohen Restsüße liegt, die dem Wein einen tollen Trinkfluss gibt, ihn aber auch etwas simpel erscheinen lässt.

Etwas später verkostet, hat sich der Wein dann etwas verändert und wurde auch zunehmend komplexer und anziehender.

Für mich aber nicht ganz die große Offenbarung, wie erwartet.



Piesporter Riesling 2011

Ab diesem Wein zieht die Qualität dann aber deutlich an und es zeigen sich fantastische Moselrieslinge.

Der Piesporter Riesling hat fast die gleiche Nase, wie der Mosel Riesling. Sie fällt etwas herber und mineralischer aus. Im Glas ist noch leicht Kohlensäure, was nicht störend wirkt.

Am Gaumen wirkt der Piesporter Riesling spannender, denn die Säure ist hier prägnanter und der Riesling schlägt eine deutlichere Mineralik ein. Insgesamt ein schöner feingliedriger Wein.



Wintricher Riesling 2011

Der Wintricher Riesling hat in der Nase mehr Frucht, die vor allem animierende Walddbeeren und Pfirsich präsentiert. Im Ungeschwenkten Glas steigt die rauchige mineralische Seite des Rieslings auf, beim Schwenken kommt die zarte Frucht zum Vorschein. Hinzu kommt eine angenehme Würzigkeit.

Am Gaumen findet man diese Würzigkeit wieder. Der Riesling wirkt komplex, hat aber wie bislang alle Weine von Julian einen wunderbaren Trinkfluss, Frische und Leichtigkeit.

Auch besitzt der Wintricher Riesling einen wunderbar langen Abgang, der lange nachhallt.

Diesen Riesling kann man momentan wunderbar trinken.



Piesporter Goldtröpfchen Riesling 2011

Neben dem Ohligsberg ist das Piesporter Goldtröpfchen mein Favorit unter den verkosteten 2011ern.

Das Goldtröpfchen hat zusätzlich eine kräutrig-florale Komponente in der Nase, die sich auch im Abgang wiederfinden lässt. Vor allem kommt hier aber die Fruchtigkeit des Rieslings durch. Das Goldtröpfchen ist vielleicht der filigranste Riesling aus Julians Kollektion und besitzt ebenfalls einen langen Abgang.



Ohligsberg Riesling 2011

Mit dem Ohligsberg tritt der trockenste (aber nicht völlig trockene) Haart-Riesling in die Runde. Der Wintricher Ohligsberg hat zum Lagern vermutlich das größte Potenzial. Ihm schadet auch etwas Zeit oder Belüftung keinesfalls. In der Nase wirkt er elegant, am Gaumen voller Energie geladen, dicht, dabei nicht erschlagend. Für mich Julians größter Wein!



Insgesamt zeigt Julian eine fantastisch gelungene Kollektion an 2011er-Rieslingen. Was die Weine kennzeichnet, sind – typisch für den Jahrgang – eine frühe große Trinkfreudigkeit, Betonung der Frucht und große Ausgewogenheit.

In der Nase ähneln sich die Rieslinge anfangs etwas, am Gaumen zeigt sich aber Flasche für Flasche eine große Eigenständigkeit und Typizität. Die Nase ist dabei von Würzigkeit, Kräutern und Frucht geprägt.

Die Mosel-Rieslinge zählen für mich zu einer der gelungensten Kollektionen des Jahres und ich bin gespannt, ob sich diese Größe in den kommenden Jahren wiederholen wird.
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BerlinKitchen

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Re: Julian Haart

BeitragSa 29. Sep 2012, 17:42

"Julian Haart - Merken Sie sich diesen Namen!"

"Alle Rieslinge von Julian Haart
zeichnen sich durch ihre feinfruchtig-filigrane
und klare, nachhaltige Art aus. Es
sind klassische Moselrieslinge, die weder
zu trocken (und körperreich) noch
zu süss sind, sondern geradezu traumhaft
balanciert, elegant und fein. Wer die
Rieslinge von Egon Müller, J. J. Prüm
und dem Sankt-Urbans-Hof schätzt,
wird auch diese Weine, obgleich nicht
billig, hoch schätzen."


Stephan Reinhardt/WEINWISSER Nr. 9 vom 25. September 2012
"Ein Leben ohne Riesling ist zwar möglich, aber sinnlos!"
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octopussy

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Re: Julian Haart

BeitragSa 3. Nov 2012, 16:28

So, am besten kann man ja mitreden, wenn man probiert hat. Letzten Sonntag hatte ich den 2011 Piesporter Goldtröpfchen Riesling von Julian Haart aufgezogen und ein Gläschen zum Essen getrunken. Ich fand ihn offen gesprochen etwas merkwürdig, sehr reif in der Aromatik (reif die Trauben, nicht der Wein), sehr birnig, durchaus fein, aber irgendwie auch ohne Faszination. Bei all den Lobeshymnen im Voraus und auch angesichts der substanziellen Preises des Weins war ich offen gesprochen enttäuscht.

Gestern Abend habe ich den Wein einigen Weinfreunden blind als Apéritif serviert, und so richtig überschwänglich begeistert war eigentlich niemand. Riesling war common sense, aber bei der Herkunft ging es wild durcheinander von Österreich über den Rheingau bis an den Mittelrhein. Auf die Mosel ist niemand gekommen. 25 Euro hätte jedenfalls niemand für den Wein ausgeben wollen. Das werde ich wohl auch nicht noch einmal tun. Vielleicht probiere ich bei Gelegenheit nochmal die kleineren Weine, anhand eines probierten Weins kann man ja noch keine vernünftige Aussage treffen. Aber aktuell fallen mir in der Preisklasse zahlreiche, deutlich interessantere Adressen an der Mosel ein.

Bild
Beste Grüße, Stephan
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BerlinKitchen

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Julian Haart 2012

BeitragFr 14. Jun 2013, 10:31

"Not many wine careers can have started off on a more superlative level than Julian Haart’s"
David Schildknecht


Es tut mir leid, daß meine Impressionen nicht ausführlicher&präziser sind. Ich habe die Weine zwischen Tür&Angel verkostet und im Nachhinein will ich mir auch nichts "Poetisches" aus den Fingern saugen. Es sollen nur Anregungen sein bzw. einen ersten Eindruck verschaffen.

http://www.julian-haart.de/

Fazit, Julian Haart hat in 2012 wieder eine saustarke Kollektion hingelegt. Die Weine sind noch einen Tick präziser&puristischer geworden und der "Ohligsberg" ragt mal wieder heraus und gehört mit zum Besten was die Mosel im trockenen Bereich anzubieten hat. Mein Coup de Coeur war der "Piesporter".

Weitere Impressionen&Kaufquelle: http://www.pinard-de-picard.de/pinwand/ ... Haart.html


Bild


2012 Mosel Riesling
Eindeutig trockener und puristischer als im Vorjahr. 11%, 9-11g RZ


2012 Piesporter
Vor 3 Wochen gefüllt. Ganz großartig! Geprägt von Klarheit, Rasse, Würze und zeigt echte Strahlkraft.
Dringende Kaufempfehlung! (unter 15 Euro).


2012 Wintricher
Cremige Textur mit excellenter Feinheit&Harmonie.


2012 Goldtröpfchen
Sehr pikant mit guter Säure. Vielversprechend.


Bild


2012 Ohligsberg
WOW........was für eine Feinheit und Mineralität. Atemberaubende Komplexität&Länge. Einfach nur grandios! Sollte in keinem Weinkeller fehlen.
94/100


2012 Schubertslay Kabinett
Zeigt viel Schmelz und ist soooo süffig. 87 Oe° und 53g RZ


2012 Ohligsberg Spätlese
Sorry, keine Notizen. Da war ich schon gedanklich auf dem Sprung in die Villa Wolf in Westhofen.


Grüße aus Berlin,
Martin Zwick
Zuletzt geändert von BerlinKitchen am Fr 14. Jun 2013, 12:31, insgesamt 4-mal geändert.
"Ein Leben ohne Riesling ist zwar möglich, aber sinnlos!"
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