Julian Haart

Diese Woche kam ein 2011er-Paket von Julian Haart in Berlin an und ich werde in den kommenden Tagen, Wochen die Weine einzeln präsentieren.


2011 Julian Haart "Mosel Riesling"

Ein Maul voll Wein!

Julian Haart „Deutschland größtes Winzertalent“ belegte mit diesem 2011 „Mosel Riesling“ den 2. Platz beim BerlinGutsrieslingCup. Julian hat übrigens bei Emrich-Schönleber, Egon Müller, Heymann-Löwenstein und KP Keller gelernt.

Zu Beginn springt erstmal eine Frühlingswiese aus dem Glas. Dann eine saftige Frucht incl. pointierter Säure + Frische. Hervorragend balanciert und sooooo trinkig. Eine zweite Flasche sollte auf jeden Fall griffbereit im Kühlschrank stehen.

Ein Wein der glücklich macht.........

Händler: http://www.pinard-de-picard.de/newslett ... 05.18.html





Grüße aus Berlin,
Martin Zwick
www.berlinkitchen.com

Infos&Photos rund um Julian Haart
http://www.pinard-de-picard.de/newslett ... html#haart

2011 Julian Haart "Wintricher"

"Der Wintricher Riesling stammt aus einem extrem steilen Prachthang (bis zu kaum noch begehbaren 80%) innerhalb des weltberühmten Wintricher Ohligsbergs, und zwar aus der uralten Kernparzelle, welche die Strahlen der Sonne wie ein riesiger Brennspiegel einfängt und mit warmer Thermik von der unmittelbar zu seinem Fuß fließenden Mosel gesegnet ist. Die Sonne heizt an schönen Herbsttagen den Schiefer auf, wobei die Wasserfläche die Strahlen zusätzlich in die steilen Lagen reflektiert. In diesem einzigartigen Mikroklima läuft der blaue Schieferboden, der fein mit Quarz und einem hohen Gesteinsanteil durchsetzt ist, zu einer einzigartigen Form auf."

Was einen sofort für den "Wintricher" einnimmt ist eine prägnant rauchig-mineralische Note und dazu ein prall gefüllter Obstkorb. Er präsentiert sich allerdings in keinster Weise überladen bzw. zu üppig. Man merkt er hat von seinen Lehrmeistern Egon Müller, KP Keller etc. gelernt, d.h. Frische&Finesse und Präzision stehen im Vordergrund. Dazu eine hedonistische Komponente, die ihn ungemein trinkanimierend machen.

Ich möchte zum Schluß ein altes Zitat von Felix Eschenauer hervorkramen, vor vielen Jahren für den "Röttgen" von Heymann-Löwenstein verwendet, der den Wein in wunderbarer Weise in einem einzigen Satz beschreibt:

ein Obstkorb, aus dem der Saft rinnt.....über Felsspalten und glatten Schiefer

P.S.

Händler: http://www.pinard-de-picard.de/katalog/ ... 05353.html

2011 Julian Haart "Piesporter"

Im Gegensatz zum „Wintricher“ haben wir hier keine schmelzige Frucht und rauchig-mineralische Komponente, stattdessen ist alles viel zarter bzw. feingliedriger angelegt mit Noten von Blüten und Mirabelle. Alles ist wie an einer Perlenschnur aufgezogen. Für 13-14 Euro ein solides PLV.

2011 Julian Haart "Wintricher Ohligsberg" Große Lage

"Was strahlt dieser Rieslinggigant nur für eine Finesse aus, wie berauschend spielt er mit einer unvergleichlichen inneren Balance und einer enormen inneren Dichte und welch grandiose Mineralität paart sich im ungemein langen Nachhall mit einer faszinierenden Frucht. Und wie tänzerisch und verspielt liebkost er die Zunge."


Warum das Rad neu erfinden?! Ich kann jeden Satz von Tino Seiwert/Pinard de Picard nur unterstreichen.

Vielleicht der beste trockene Mosel-Riesling den ich je im Glas hatte. BRAVO

Julian Haart der KELLER von der Mosel


P.S. damit kein falscher Eindruck entsteht. Den "Ohligsberg" von Julian Haart würde man außerhalb von der Mosel als halbtrocken bezeichnen.

Nun gut. Tinos Verbalergüsse kennt man ja und bisweilen bestelle ich auch bei ihm. Aber gibt es wirklich große Lagen, wie er schreibt? Und natürlich kann man bei ihm nichts hinzufügen. Was bewirkt bei einem verbalen Wasserfall ein Tropfen? Häng es mal niedriger. Der Hype wird sich beruhigen. Sicher. ganz sicher. Was dem Winzer und seinen Weinen keinen Abbruch tut. Denk an Wagner Stempel (auch in meinem Keller und geschätzt), aber der Hype ist ebenfalls bereits verflogen.

Beste Grüße
Harper

Harper,

ich würde dies nicht als "Hype" bezeichnen, es ist schon bemerkenswert was für großartige Rieslinge Julian Haart mit Anfang/Mitte 20 präsentiert. Wirklich in keinster Weise übertrieben bzw. aufgebauscht.

Alles Gute,
Martin

[Birte]

Wenn man genau aufpasst, ist es schon differenziert. Es geht um eine Steigerung des kleinen Bruders, dem Wintricher Riesling. Die Wagner-Stempel Geschichte verstehe ich jetzt nicht so ganz, oder ist der in Vergessenheit geraten? Zu Julian Haart habe ich vor kurzem auch riesiges Lob von einem Bekannten per E-Mail gelesen. Ich bin neugierig, kommt sicher diesen Sommer noch dran. Was mich allerdings wirklich interessieren würde, wie dieser Wein im Vergleich zu sensationellen Heymann-Löwenstein Jahrgängen zu sehen ist. Nach den Beschreibungen, scheint es für mich in diese Richtung zu gehen, auch wenn immer wieder betont wird, dass es nicht zu opulent ist, sind gute Heymännchen auch nicht.

Was mich allerdings wirklich interessieren würde, wie dieser Wein im Vergleich zu sensationellen Heymann-Löwenstein Jahrgängen zu sehen ist.

Äh....Löwenstein sitzt in Winningen, Haart in Piesport.... !

auch wenn immer wieder betont wird, dass es nicht zu opulent ist, sind gute Heymännchen auch nicht

Darüber kann man diskutieren. Im Vergleich zum "klassischen" Mittelmoselstil finde ich auch die guten Heymännchen ausgesprochen fett, wobei ich nicht behaupten will, dass sie den Mittelmöselchen deswegen grundsätzlich unterlegen wären. Das sind halt Weine, die angesichts des unterschiedlichen "Terroirs" in einer ganz anderen Stilistik gehalten sind...

Was Julian Haart angeht: Wenn mir ein Wein von ihm über den Weg läuft, werde ich diesen mit großem Interesse verkosten! Aber das hat im Zweifelsfalle genug Zeit........ ...... ....... ..... ........


......... ..... ..... ........... ......

Beste Grüße

Bernd