Die 2.Liga der Mosel

Nur Kollegenmeinungen (ja, auch von Kollegen die den Verschluss nutzen). Sorry, aber das zählt für mich mehr als jeder Studie. Und die sagen einhellig: Finger weg vom Schrauber, wenn man den Wein lange lagern will und nutzen ihn eigentlich auch nur für die einfachen Weine, die in den ersten 2-3 Jahren getrunken werden.

Michael Wagner, eine selbstbewusste Meinung ist ja etwas schönes, aber Gerüchte und Hörensagen ersetzen halt doch keine wissenschaftliche Überprüfung. Es gibt mittlerweile Dutzende Studien die zeigen, dass Schrauber sehr wohl über viele Jahre dicht halten und dass Weine unter Schrauber reifen können. Ebenso kann ich aus persönicher Erfahrung sowohl im Laden als auch privat sagen, dass ich noch nie ein Problem, Ausläufer bei einem unversehrten Schraubverschluss hatte. Klar wenn der Schrauber angeschlagen ist, dann ist er nicht mehr dicht, da muss der Winzer beim Einräumen in die Gitterbox evtl. mehr acht geben.

Und zum Thema Kunststoff, mit Verlaub, den als besser als Schrauber dar zu stellen ist schon sehr gewagt. Hast Du da wirklich eigene, positive Erfahrungen? Ich leider nicht, selbst mit dem angeblich hochwertigen Nomacork nicht.

Wenn Du der Meinung bist, dass Kork für DICH optimal ist, dann kannst Du das gern so sagen, in der oben geschriebenen Verallgemeinerten Form macht Dich das eher unglaubwürdig.

nunja, der Schrauber ist die ersten 2-3 Jahre absolut dicht. Habe nichts anderes behauptet.

Was meine Ausbildung angeht protze ich zwar nicht gerne aber wenn Du diese öffentlich in Frage stellst bitteschön:

Winzerlehre, Önologe, Stationen in Kalifornien, Südafrika, Ungarn, Deutschland...ja und Medaillen & Preise habe ich auch schon reichlich gewonnen...

Wenn Du bspw. Albert Kallfelz als kleines Weingut bezeichnen willst, das keine Ahunung hat, OK.

Habe auch langjährige Untersuchungen gemacht und sind zum gegenteiligen Schluss gekommen. OK, wenn ich einen Wein erzeuge, der nach 2 Jahren mit Kork verschlossen schon oxidativ umfällt, ja dann: am Besten Schrauber drauf, Siegelwachs drüber und morgen austrinken.

das Problem an Studien ist immer: welches Ergebnis soll sie bringen...

Hallo Michael!

Weingeist:
ähm, ich sagte nur dass ich Weissburgunder nicht mag....aber das ist weiss Gott kein Weltuntergang:)

....das hab' ich auch so verstanden, aber der "Seitenhieb" hat einfach sein müssen (war doch fast aufgelegt)

Weingeist:
Was die Pechflaschen angeht, so würde ich zum Winzer gehen und ihm das mitteilen. In der Regel wirst Du einen Ersatz bekommen. Der Winzer weiss unter Umständen nicht mal, dass Du eine Pech-Flasche erworben hast und sauer auf ihn bist.

Geht beim Winzer sicher (die Problemflaschen beim Plastikkorken habe ich auch reklamiert, da ich mit dem Winzer sogar befreundet bin), beim Händler wird man sich schon schwerer tun, da es den oftmals, wenn es sich um ältere Weine handelt, nicht mehr gibt. Außerdem sehe ich hier das Risiko fast auf meiner Seite, wenn ich Weine unbedingt zur Seite legen möchte, anstatt diese sofort ihrer Bestimmung zuzuführen.

Liebe Grüße
weingeist

Darf ich noch fragen, ob das Euer / Dein Betrieb ist .... http://www.liebezumwein.de .... wenn ja, nette und ansprechende Homepage.

[Gerald]

Witzig, dass du gerade Kallfelz erwähnst, der hat ja - wenn ich richtig informiert bin - nach jahrelangen Gerichtsprozessen Schadenersatz für zigtausend durch Naturkork ruinierte Flaschen Wein zugesprochen bekommen.

Natürlich wird ein Wein unter dem Schrauber anders reifen als unter der Baumrinde - aber auch schlechter? Vielleicht ja nur ungewohnt für den Winzer? Geschmäcker sind verschieden, ein mit Altweinen nicht vertrauter Weinfreund wird seinen ersten gereiften Riesling meist auch für nicht besonders wohlschmeckend empfinden.

Am besten zeigt aber das folgende Zitat vom St. Urbanshof den Zugang zu diesem Thema:

Für die Weine mit Alterungspotential - und das sind bei uns die Prädikatsweine - möchte ich auf jeden Fall beim Naturkork bleiben. Das
hat zum einen mit der Ästhetik, zum anderen mit meinem "Bauchgefühl" zu
tun. Ein hochwertiges Naturprodukt ist der Logik nach auch am besten mit
einem natürlichen Verschluss zu versehen. Was die Ästhetik angeht: In die Oper geht man auch nicht im Jogging-Outfit, sondern in festlicher Kleidung.

(Quelle: http://www.verschlusssache-wein.de/Erfa ... 127.0.html)

Es geht also nicht um den Wein selbst, sondern nur um das Drumherum. OK, so kann man es natürlich auch sehen ...

Grüße,
Gerald

Das heißt also, ich muss meine Kühn-Rieslinge alle innerhalb von 2-3 Jahren trinken weil die sonst den Bach runtergehen??? Naja.

Mit Medaillen würde ich nur begrenzt Werbung machen. Mittlerweile hat doch jeder mittelprächtige Wein aus einem Touristenladen - selbst die aus Kerner - eine Medaille umhängen. Da ist mir abseits deiner fachlichen Qualifikation, die ich nicht in Frage stellen möchte, die Meinungen und Empfehlungen vieler Forumsmitglieder wichtiger als eine irgendwie geartete Medaille.

Und guter Geschmack und das Beurteilungsvermögen von Entwicklungspotenzial hat wohl weniger mit der fachlichen Bildung als vielmehr mit Schulung der Sinne und langjähriger Erfahrung zu tun.

[Gerald]

Wenn Du bspw. Albert Kallfelz als kleines Weingut bezeichnen willst, das keine Ahunung hat, OK.

also wie sich das im Web liest, verwendet Kallfelz überhaupt keinen Naturkork mehr, z.B. in einer Meldung der LWK RLP (2009):

"Auf Naturkorken wird verzichtet – die Flaschen werden überwiegend mit Edelstahlkappe verschlossen."

Grüße,
Gerald

Um Wein zu lagern gibt es nach wie vor keine bessere Alternative als Kork

Offengestanden ärgere ich mich über solche zwar in kategorischem Tonfall vorgetragenen, aber durch keinerlei vernünftige Fakten gestützten Behauptungen von Winzerseite immer mehr. Denn ich als Kunde bin letztlich derjenige, der auf etlichen TCA-Schadensfällen sitzen bleibt und den ganzen Korkfetischismus bezahlt.

Nur Kollegenmeinungen (ja, auch von Kollegen die den Verschluss nutzen). Sorry, aber das zählt für mich mehr als jeder Studie. Und die sagen einhellig: Finger weg vom Schrauber, wenn man den Wein lange lagern will

Michael, ich wiß ja nicht, ob du die fränkischen Winzer auch als "Kollegen" betrachtest, aber ich empfehle dir, gelegentlich mal das Escherndorfer Weingut Schäffer, das schon lange mit alternativen Verschlüssen arbeitet, zu besuchen und dort unter Schrauber gereifte Weine zu probieren: Selbst einfache trockene Müller-Thurgau-QbAs sind nach 10 und mehr Jahren richtig gut in Schuss, zeigen kaum Flaschenvarianzen (wie war das noch mal mit den Schleichern?) und widerlegen die Legenden von der Überlegenheit des Naturkorks eindrucksvoll.

Beste Grüße

Bernd

Was meine Ausbildung angeht protze ich zwar nicht gerne aber wenn Du diese öffentlich in Frage stellst bitteschön:

Sollte ich damit gemeint sein, ich habe nirgends Deine Ausbildung und Profession als Winzer in Frage gestellt, sollte ein Beitrag so rübergekommen sein, entschuldige ich mich dafür. Was ich aber absolut nicht nachvollziehen kann sind die Ausführungen zum Thema Verschluss.

Aber auch da, solltest Du der Meinung sein, dass Deine Weine unter Kunststoff- oder Natur-Kork besser reifen, dann ist das doch ok. Ich kenne auch Winzer, die unter Naturkork gereifte Weine als angenehmer und hochwertiger empfinden und deshalb für die Topweine diesen Verschluss bevorzugen.

Ich kenne zwar keinen einzigen Winzer und Weinhändler, der Kunststoffkorken für zu reifende Weine bevorzugt, aber wenn Du gute Erfahrungen damit gemacht hast, wunderbar für Dich.

Was ich absolut nicht nachvollziehen kann sind aber Deine Behauptungen, dass der Schraubverschluss nach 2 bis 3 Jahren seine Dichtheit verliert und ich kenne auch keine Untersuchung, die einen solchen Schluss nahelegt. Meine privaten Erfahrungen entsprechen exakt den veröffentlichten Studien, sprich auch hier fast keine Probleme mit Schraubern bei Lagerung der Weine über 3 Jahre hinaus, dafür 100% Ausfall bei Kunststoff und enorme Unterschiede bei Naturkork, von Oxidation, über Ausläufer, schleichender Kork, komplett TCA bis gut und grandioser Zustand und das ganze teilweise bei ein und dem selben Wein, also wohl auch gleicher Korkcharge.

olala, wo fange ich jetzt an:)?

OK, Kallfelz: nimm Dir mal 1 Minute Zeit und fordere seine Preisliste an. Erster Satz im Text: "Unter jedem Korken Leidenschaft und Genuß"...so, muss ich was hinzufügen:)? Kallfelz nimmt Schrauber für die einfachen Weine und die guten bekommen nen schönen Naturkork. Warum ich Kallfelz anführe? Ist mein Nachbar:) Und ja, wir haben alle nach langem Kampf Schadenserstaz aus besagter Korkernte bekommen - warum auch nicht...

Medaillen: gebe ich Dir recht - es gibt eben zu viele Wettbewerbe:)

Nomacorc: 11 Jahre genutzt (immer die Premiumvariante). Null komma NullNull Probleme mit dem Verschluss.

Ja und dann schliesse ich mich der Meinung vom Urbanshof an, obwohl ich die vorher schon hatte:)

gereifte Rieslinge: wer die nicht zu schätzen weiss, dem kann ich auch nicht helfen:)

ja, ist unsere Webseite

und möchte noch anfügen: wenn der Wein nicht schmeckt, ist nicht unbedingt der Verschluss schuld:)

So, Schrauber hin Schrauber her, am Montag abend gibts 75er & 76er mit Naturkork, zugegebenermassen 2 x neuverkorkt:)

Frohe Festtage!

Meine nicht sonderlich hohe Einschätzung der "Bischöfe" wird durch den Riesling des heutigen Abends mal wieder bestätigt:



Oberhalb der letzten Kreisklasse befinden wir uns hier schon, aber für mein Gefühl ist die 2. Liga weit entfernt. Und es handelt sich um eine Spätlese aus einem großen Jahrgang....

Daumen runter!

Beste Grüße

Bernd