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Van Volxem

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jessesmaria

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Re: Van Volxem

BeitragFr 9. Sep 2022, 23:53

amateur des vins hat geschrieben:
Moselglück hat geschrieben:...von jedem Weingut jedes Jahr ein paar Kartons holen und dann hat man eine herrliche Auswahl im Keller :D
Das wären dann alleine schon mindestens 132 Flaschen. Mir wäre das etwas zu monothematisch. Oder man kauft, ohne jemals alles zu trinken - auch nicht mein bevorzugter Ansatz.


Uff, ja. Da würde ja nicht mehr Trinkkapazität für Riesling aus der Pfalz oder von der Nahe bleiben, ganz zu schweigen von italienischen Weinen, französischen Weinen, überhaupt Rotweinen oder auch nur anderen Reben.
Gibt es eigentlich einen tieferen Grund für die selbstauferlegte Beschränkung auf eine oder ganz wenige Regionen, oder ist das mehr eine Bewältigungsstrategie? (Könnte ich nachvollziehen, ich blende auch manche Regionen einfach aus, weil es mir schlicht zu viel würde, wenn ich mir auch noch alle Reben aus Portugal oder Weine von Übersee geben würde. Ein wenig Vielfalt brauche ich aber dann doch, genauso wie bei anderen Dingen. Aber es gibt ja auch Leute, die nur Musik von 1750 bis 1800 hören, oder nur aus dem Mittelalter etc.)
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Moselglück

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Re: Van Volxem

BeitragSa 10. Sep 2022, 00:00

Natürlich gibt es in unserem Keller auch etwas von Schäfer-Fröhlich, oder Vinho Verde aus Portugal sowie italienischen Rotwein. Trotzdem trinken wir primär Riesling, wo ist das Problem?
Bild ...Medizin für Feinschmecker! :D
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jessesmaria

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Re: Van Volxem

BeitragSa 10. Sep 2022, 00:44

Nirgends. ;) Finde es nur spannend, woher die Motivation. Kann ja viele Gründe haben. Rechtfertigen muss man sich da aber natürlich überhaupt nicht.
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maha

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Re: Van Volxem

BeitragSa 10. Sep 2022, 11:07

EThC hat geschrieben:...um an der Mosel zu bleiben und nicht in die Welt abzuschweifen, wo's teils erheblich spannender zugeht als in dieser doch eher verschlafenen Region: SPANNEND sind da für mich Weingüter wie Tennstedt, Zerwas, Staffelter Hof, Materne & Schmitt, Madame Flöck sowie Tom Benz. Müllen nehme ich gerne noch dazu und beim Schaum Fio sowie Immich-Batterieberg. Der ganze Rest macht teils durchaus schöne Weine, die ich auch durchaus zu schätzen weiß, aber spannend :?: :?


Ich möchte Julien Renard ergänzen :-)
Der schönste Sport ist der Weintransport!
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EThC

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Re: Van Volxem

BeitragSa 10. Sep 2022, 11:14

maha hat geschrieben:Ich möchte Julien Renard ergänzen :)
...ja, gerne :!:
Viele Grüße
Erich

Nicht was lebendig, kraftvoll, sich verkündigt, ist das gefährlich Furchtbare. Das ganz Gemeine ist's
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was immer war und immer wiederkehrt und morgen gilt, weil's heute hat gegolten.

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Moselaner

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Re: Van Volxem

BeitragDi 13. Sep 2022, 19:53

Hallo zusammen,

gemachte Urteile anhand von Einzelflaschen und vor allem auch Vorurteile sollten im besten Fall einer Überprüfung unterzogen werden.
Und so fuhr ich heute Vormittag in die imposante Vinothek und probierte mich in netter Gesellschaft durch einige Weine.

Spannend erstmal einen holländischen Bus gefüllt mit ausschließlich jungen Leuten zwischen 20 und 30 auf dem Parkplatz zu sehen, die die große Weinprobe mit Snacks und Kellerführung für 25 Euro gebucht hatten und anschließend auch ganz gut kauften.

Wie gingen direkt in die Vinothek und buchten die Probe für 13 Euro (theoretisch sechs bis sieben Weine plus Wasser und Gebäck, wir probierten einiges mehr und ab 150 Euro Einkauf umsonst).

Grundsätzlich wirkten die Weine etwas technisch, eher auf der cremigen und manchmal auch mineralischen Seite und nur teilweise exotisch parfümiert, die Säure im Durchschnitt für 2021 schon gut eingebunden und manchmal geradezu zahm, trotz Werten von bis zu 10 Gramm (ich erwähne nur Weine die positiv aufgefallen sind).
Der mutigste Wein dahingehend das GG aus dem Altenberg aus 2021: kristallin, mineralisch salzig, lang auf der Säure endend, dass war schon ein sehr steiniger Wein mit einigem Potenzial. Kostete auch ordentlich: 42 Euro.

Eher mineralisch steinig und durchaus ebenfalls interessant der Gutswein Alte Reben für 19 Euro und der Ortswein aus Wiltingen für 16,90 Euro. Seltsames Preisgefüge, ich fragte nicht nach, warum der Gutswein teurer war als der Ortswein.
Recht nah dran an GG Qualität mit den entsprechenden Vorzügen war der Kanzemer, der mit 17,90 Euro mein Preis-Leistungssieger war.

Spaß machte wenn man bei einem Kabinett wert auf Harmonie legt der Ockfener aus 2020, 17,90 Euro.

Und wie fällt mein Fazit aus: grundsätzlich wird vor allem um Basis- und Gutsweinbereich wert auf gefällige Weine für ein breiteres Publikum gelegt, es gibt dazwischen aber wirklich spanende Sachen.
Die Spannung die man sonst von der Saar kennt, findet man eher weniger, auch nicht in 2021. Ganz gebietstypisch sind die Weine aus meiner Sicht nicht.
Das GG aus dem Altenberg ist ein großes Versprechen in die Zukunft.
Van Volxem scheint vor allem auch für ein jüngeres Publikum interessant zu sein, was gut für die Region ist.
Insgesamt wurden wir nett und fachkundig betreut und haben sehr viel mehr probiert als angegeben, als man merkte das man sich vielleicht etwas auskennt und ernsthaftes Interesse hat und zeigt.
Ich kann sehr gut nachvollziehen, dass die Weine bei einem breiteren Publikum gut ankommen.


Viele Grüße
Patrick
Wo aber der Wein fehlt, stirbt der Reiz des Lebens.
Euripides
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Moselglück

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Re: Van Volxem

BeitragMi 14. Sep 2022, 15:55

Hallo Patrick,

besten Dank für deinen Einsatz und wie immer einer ehrlichen, fundierten Berichterstattung :!:

Gruß,

Daniel

PS: freue mich auf Freitag, denn das ist für mich der "spannendste Winzer" an der Mosel ;)
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TOM

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Re: Van Volxem

BeitragMi 14. Sep 2022, 17:44

Vielen Dank für Deinen Bericht,
das gute PLV des Wiltinger kann ich bestätigen, wurde auch von anderen hier schon diskutiert.

Den Kanzemer hatte ich noch nicht im Glas, werde ich aber sicherlich nach Deinem Bericht versuchen!

Zu Deiner Aussage;
Moselaner hat geschrieben:...
Spannend erstmal einen holländischen Bus gefüllt mit ausschließlich jungen Leuten zwischen 20 und 30 auf dem Parkplatz zu sehen, die die große Weinprobe mit Snacks und Kellerführung für 25 Euro gebucht hatten und anschließend auch ganz gut kauften.
...

Ich glaube nachdem Van Volxem sich mit seinen GG einen Namen in der Weinwelt gemacht hat, richtet er sich mit einer weiteren Linie auch ganz gezielt auf junges trinkfreudiges Publikum ein. Er hat doch seit letztem Jahr auch den Riesling VV im Angebot.
Zitat PdP: "Riesling „VV” Die Wiederentdeckung des Spaßweins. Probier’s mal mit Vergnüglichkeit! ... animiert die perfekte Balance aus reifer Säure, natürlicher Süße und typischer Schiefer-Mineralität zu fortgesetztem Trinkgenuss, der durch den vergleichsweise moderaten Alkoholgehalt erfreulich lange ohne Reue bleibt. Ein veritabler Spaßwein also, der gut gekühlt jede Gartenparty vergnügungssteuerpflichtig macht."
Die Leser dieses Forums kann er damit sicherlich nicht begeistern, Umsatzbringer ist es aber allemal...
...und wenn die Leute älter werden und besseres trinken wollen, kennen Sie immerhin seinen Namen...
Man muss immer etwas haben, worauf man sich freut. (Eduard Mörike)
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EThC

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Re: Van Volxem

BeitragDi 20. Sep 2022, 17:07

...das hier ist nun rein gar nichts für mich:

Bild
Viele Grüße
Erich

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Bernd Schulz

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Re: Van Volxem

BeitragDi 20. Sep 2022, 21:43

Den betreffenden Wein kenne ich zugegebenermaßen nicht, aber für meine Begriffe kann es kaum ausbleiben, dass ein Gutsriesling mit zunehmender Größe des Guts ab der Überschreitung einer gewissen Grenze eher massenkompatibel ausfällt.

Richtig individuelle Produkte entstehen normalerweise nun mal in kleineren Betrieben, in denen sich der Winzer höchstselbst um jedes Detail in jedem Wein bemühen kann...

Herzliche Grüße

Bernd
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