Nora hat geschrieben:Diese diversen restsüßen Müller-Rieslinge gefallen mir wegen ihrer kräftigen, prägnanten Säuren, die dennoch nie spitz und anstrengend wirken, durch die Bank unheimlich gut.
Im Prinzip kann ich das unterschreiben, wobei die Säure der Müller-Weine auf mich manchmal schon etwas rustikal wirkt. Und als ich so alt war wie du (puh, ich weiß ja gar nicht, wie alt du bist
), hatte ich überhaupt kein Säureproblem und konnte so etwas immer trinken. Mittlerweile geht das nicht mehr jeden Abend, ohne dass mein Magen dann doch leicht rebellisch wird.
Die restsüßen Rieslinge von Müller sind gut bis sehr gut und bieten meistens ein erfreuliches PGV, keine Frage. Ich werde auch weiterhin immer mal wieder die eine oder andere Flasche davon kaufen; es gibt aber andere untrockene Kabis und Spätlesen, die noch eine Liga höher spielen. Diese sind dementsprechend teurer, aber wenn ich so lese, was hier ohne großes Wimpernzucken für Sekte und trockene Weine berappt wird, muss man sie immer noch als erstaunlich günstig bezeichnen. Dönnhoff zum Beispiel ist ein Spitzenerzeuger von Weltgeltung, der für seinen restsüßen Lagenkabi aus der Niederhäuser Klamm, welcher bei mir locker jenseits der 90 Punkte liegt, 17,50 verlangt. Was gibt es für 17,50 im Burgund?
So, mal wieder die Trommel für restsüße Rieslinge gerührt und erneut etliche Sympathiepunkte verloren! Egal: "Ist der Ruf erst ruiniert...."
Herzliche Grüße
Bernd