Moselaner hat geschrieben:Hallo!
Grünhaus war zeitweise tatsächlich eines meiner Lieblingsweingüter.
Der Wiedererkennungswert vieler Weine, diese Schwerelosigkeit jahrgangsunabhängig, die sehr gute Reifefähigkeit, wunderbare Altweinerlebnisse (1989 Auslese, 1994 Auslese, 1990 trocken, 1976 Auslese).
In 2011 für mich die besten Kabinette und Spätlesen, in 2012 auch ganz vorne mit dabei. Wunderbare feinherbe Superior.
Die folgenden Jahre immer noch auf hohem Niveau, aber nicht mehr diese Brillanz. Einzelne Weine immer noch groß (Superior 2016, Bruderberg Kabinett 2019), aber nicht durchgehend. Es kam mir auch so vor, dass die typische Stilistik des Hauses nicht mehr so konsistent im Sortiment schmeckbar war.
Zusätzlich wurde die Maximin Linie eingeführt, die eher eine breitere Kundschaft im günstigen Preissegment bedienen sollte. Zugekaufte Trauben, belanglose Weine ohne Konturen. Das finde ich etwas schade.
Ich mag das Weingut immer noch sehr gerne, dieses Faszination zu Beginn meiner Weintrinkerzeit ist aber etwas verloren gegangen. Die 2020er habe ich noch nicht probiert, sollte ich zeitnah mal angehen.
Noch ein Satz zu den GGs: Das sind auch sehr feingliedrige Weine (2018 war auch hier, zumindest im Kontext der Stilistik des Weingutes, eine Ausnahme) die weniger durch Tiefe oder unendliche Länge überzeugen, sondern durch Balance und Filigranität.
Viele Grüße
Patrick
Hallo Patrick,
du weisst ja sicher mehr Bescheid. Soweit ich weiß wurde irgendwann der legendäre Kellermeister gewechselt, an dem wahrschelich zu lange feste gehalten wurde. Ich meine, das geschah irgendwann um 2009. Kannst du da mehr zu sagen?
Gruß
Ralf