Hallo,
ich habe dieses Wochenende den Spätburgunder von Daniel Bach aus 15' und 16' getrunken. Die Reben wachsen in Riegel am Kaiserstuhl auf Lössboden. Gereift werden die Weine im Barrique. Eine Bio-Zertifizierung ist angestrebt. Daniel Bach betreibt Weinbau im Nebenerwerb, hauptberuflich ist er beim Weingut Berhard Huber angestellt.
Der
Spätburgunder 2015 ist m.M. nach der etwas kräftigere:
Am ersten Tag (ohne Belüftung, direkt aus der Flasche) fiel mir positiv die klare Aromatik und die Frische, für den doch recht warmen Jahrgang, auf. Insgesamt wirkte er der Wein sehr jung, hatte jedoch keine Balance. Ein weicher, molliger Körper mit kräftigem Extrakt an der einen Seite, dagegen eine pikante Säure. Beides stand recht alleine da. Die Gerbstoffe zu hintergründig, und die Konzentration reicht auch nicht, um die Bestandteile zu verbinden. Ich hatte meine Zweifel.
Am 2. Tag hatte sich der Wein ausgesprochen zum positiven gewandelt. Schöner Grip, der dem Wein eine gute Struktur und Länge verleiht. Der Wein jetzt ausgewogen, komplex und auch mit Spannung.
Der
Spätburguner 2016 ist im Vergleich feiner und eleganter:
Auch dieser Wein hat deutlich von Luft profitiert, wenn er auch noch nicht ganz so gut zusammen kommt wie der 2015er. Wahrscheinlich braucht er einfach noch etwas Reifezeit, die Komponenten sind jedenfalls vorhanden. Im Moment ist das Fass noch relativ präsent. Die Säure m.M. nach aber schöner als vom 15er.
Beide Weine sind betont klar, frisch (die Säure und die Frucht), präzise und intensiv im Geruch. Der 15er etwas rotfruchtiger und wärmer, der 16er dunkelfruchtiger und elegant/kühler. Mir gefällt die Machart. Die Weine wirken mit Alkohol, glykolischen Extrakten und etwas Restzucker im Mund etwas voller und weicher als die Gesamtkonzentration, trotzdem finder ich es für 10€ schon fast unangenehm günstig. Es gibt auch noch den
Spätburgunder - Alte Reben, wenn der noch ein Mehr an Dichte mitbringt, hoffentlich ein großer Wein.
Grüße, Josef