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Bernhard Huber

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Michl

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Re: Bernhard Huber

BeitragSa 3. Jul 2021, 12:51

Lieber Erich, vielen Dank für deine VKN. Diesen Schäumer hatte ich vor wenigen Wochen auch im Glas. Ich fand ihn auch sehr schön, dennoch wirkte er auf mich etwas konventionell und weniger individuell als der Rosé, obwohl er qualitativ über ihm steht. Ich würde ihn tatsächlich nicht mehr kaufen, obwohl er fair bepreist ist, mich hat er letztlich dann doch nicht richtig gepackt, irgendetwas fehlte...
Viele Grüße

Michl
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EThC

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Re: Bernhard Huber

BeitragSa 3. Jul 2021, 13:20

Hallo Michl,
ja, es ist ist wohl immer etwas unterschiedlich, was einen gerade packt, bei mir selbst weiß ich, daß es auch mal die Tagesform ist bzw. was an assoziierten Aromen gerade zur Verfügung steht; die ganzen Schubladen gehen bei mir nicht immer gleich gut auf. :oops:
In diesem Fall war es insbesondere diese für mich prägnante "Altsortenaromatik" von den Äpfeln her, die sich bei mir in der letzten Zeit recht deutlich aufgefächert hat, seit ich eine Reihe von Apfelsäften aus alten Sorten kennen- und lieben gelernt habe und vermehrt in mich hineinschütte. Das und die aus meiner Sicht ganz eigene, trockene (Frucht-) Süße hebt diesen Schäumer für mich recht deutlich aus der langen Reihe der apfelaromalastigen Blubberwässer heraus, deshalb habe ich auch recht tief in meine Punktekiste gegriffen... :D
Viele Grüße
Erich

Nicht was lebendig, kraftvoll, sich verkündigt, ist das gefährlich Furchtbare. Das ganz Gemeine ist's
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was immer war und immer wiederkehrt und morgen gilt, weil's heute hat gegolten.

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Der Wein-Schwede

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Re: Bernhard Huber

BeitragMo 5. Jul 2021, 10:08

Malterdinger Weiss 2018

Die erste Probe dieses Weines, den 2017er habe ich öfters getrunken und der ist ein leckerer Wein mit Trinkfluss. Der 2018 hat ein höheres Anteil Chardonnay und das macht sich schon merkbar (Noch 50% WB in 2017), und es geht deutlich in die straffere Richtung.
Direkt nach dem öffnen natürlich viel Reduktion und Schießpulver aber auch ein bisschen Limette und Birne (ca 1/3 WB noch). Aber 1 Stunde später zum Essen und die folgenden Stunden „Reductio ad Absurdum“. Es ist nur Schießpulver, Schwefel, ein bisschen Kräuter und straffe Säure zu finden.

Tja, einfach die anderen 8 Flaschen hinlegen und ein Jahr vergessen, und auf ein „Metamorphosis“ zu hoffen. Das kann doch passieren, hatte neulich ein solches Erlebnis mit dem Riesling Hundertgulden 2017 von Weingut Hofmann in Appenheim. Habe zwei Kartons vor zwei Jahren gekauft (der Wein wurde von Hofschuster ordentlich gelobt), und am Anfang war der in die Schwefel/faule Eier Variante kräftig reduziert, aber vor zwei Wochen ein Wein mit kräftigen reife sehr sehr kalkigen Zitronen- und Kräuternoten. Ein wirklich toller Riesling für 20 Euro!

Aber wie andere hier schon geschrieben haben, diese extreme Reduktion verhindert eine normale Beurteilung und man kann ja nicht wissen was am Ende herauskommen wird. Im Moment macht es wenig Sinn den Malterdinger 2018 zu trinken.
Wir hatten gestern auch eine Drittelflasche Wageck Chardonnay Geisberg 2017 welche seit 10 Tagen geöffnet war. War noch schön trinkbar - Chapeau!

Viele Grüße
Rolf
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amateur des vins

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Re: Bernhard Huber

BeitragSa 17. Jul 2021, 21:24

Aus dem Wageck-Thread:
Nora hat geschrieben:
amateur des vins hat geschrieben:Ich hatte übrigens gerade vor 3 Tagen Huber Alte Reben 2016 (ohne Notizen)... ;)
Schade, Karsten.
Ja, fand ich auch. Manchmal ist der Wein nur dabei statt mittendrin.

Wenn Du über ältere Posts von mir zu Hubers weißen gestolpert sein solltest, wirst Du bemerkt haben, daß ich da bisher ziemlich kritisch war und die Elogen nicht nachvollziehen konnte. Ich habe dann den Begriff vom "Krawall im Glas" geprägt: Ich empfand die Weine als vordergründig laut, viel zu reduziert und mit bissiger Säure. Das hat mir einfach keinen Spaß gemacht.

Dieser 2016er AR ist aus den Restbeständen, die ich derzeit nicht vorhabe aufzustocken.
Meine Erinnerung rechtfertigt keine Notiz, aber ich kann mich gut erinnern, daß am ersten Tag die typische Huber-Tendenz vorlag, aber vergleichsweise zivil. Das heißt, die Säure war knackig, zog mir aber nicht alles zusammen. Und der Reduktionsstinker (sic!) war deutlich weniger heftig als sonst, daß er schon fast in die Reichweite des Akzeptablen kam. Stattdessen fand ich eine wirklich sehr ausgeprägte Kräuterigkeit (Oregano, Thymian iirc) und relativ geradlinige Zitronenaromen.

Der Wein stand dann 3 Tage offen im Weinkühlschrank; den kleinen Rest gab's vorhin. Er gefiel mir erheblich weniger: Frucht und Kräuter waren zurückgegangen, das schwefelige prominenter. Immerhin die Säure habe ich ganz ähnlich empfunden, so daß es nicht unbedingt an meiner Tagesform gelegen haben muß, sondern doch der Entwicklung geschuldet sein dürfte.
Besten Gruß, Karsten
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Der Wein-Schwede

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Re: Bernhard Huber

BeitragSa 17. Jul 2021, 21:43

Huber Malterdinger Rot 2018

Gerade im Glas und wird gleich zusammen mit Bresaola, Serano, Parmesan und Sauerteigbaquette genossen, darum nur sehr kurze Notizen.
Aber, ich wollte schreibe weil: Wow! So anders als der Malterdinger Weiss 2018 (oben) vor einigen Wochen.
Ich kann vom letzten Huber Präsentation vor zwei Jahren noch erinnern dass alle roten Fassproben mir "Südlich" geschmeckt haben - d.H. das Warme Jahr hat die roten Weinen kräftig beinflusst.

Und jetzt dieser Wein: Reduktion, aber "ruhiger", sehr Reife Nase und sehr rotbeerig (Kennzeichen für Huber malterdinger Rot). Die nase ist fast wie ein süssliches Rotbeerkompott, das Holz und die Reduktionsnoten im Hintergrund perfekt abgewogen.
Am gaumen eine reife und WEICHE Säure. :o
Wunderschöne Fruchtsüsse, mit einem abgewogenen Rückrat von Tannin und Holz. Der schlanke "Huber-Eleganz" besitzt der Wein noch.
Ein Schnäppchen für 18 Euro und der beste Huber Malterdinger Rot den ich probiert habe.

Vielleicht kommen diese feinen Eigenschaften von dem fast einjährigen extra "Corona-Keller-Flaschenausbau" im Karsten's Berlinerkeller! :lol: ;)
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amateur des vins

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Re: Bernhard Huber

BeitragSa 17. Jul 2021, 21:50

Der Wein-Schwede hat geschrieben:Vielleicht kommen diese feinen Eigenschaften von dem fast einjährigen extra "Corona-Keller-Flaschenausbau" im Karsten's Berlinerkeller! :lol: ;)
Das wird es sein! :lol:
Besten Gruß, Karsten
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Nora

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Re: Bernhard Huber

BeitragSa 17. Jul 2021, 21:55

Hallo Karsten,

vielen Dank für deine Einschätzung. Ja, deine Notizen habe ich verfolgt.

Ich bin noch beim 13er Chardonnay (AR), den ich außerordentlich gut finde. Folgejahrgänge liegen noch unangetastet im Keller.

Dann wird es wohl nichts aus einer gemeinsamen Vertikale Chardonnay AR 13-18 :cry: ;)

VG, Nora
Zuletzt geändert von Nora am Sa 17. Jul 2021, 22:41, insgesamt 1-mal geändert.
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amateur des vins

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Re: Bernhard Huber

BeitragSa 17. Jul 2021, 22:10

Nora hat geschrieben:Ich bin noch beim 13er Chardonnay (AR), den ich außerordentlich gut finde. Folgejahrgänge liegen noch unangetastet im Keller.
Ich habe Huber ja erst mit den 2014ern kennengelernt, und das ist auch schon eine Weile her. 2013 ist noch vom Senior, der stilistisch wohl weniger extrem war. Was Rolf so erzählt, hat Julian diese Stilistik schon noch auf die Spitze getrieben. Mir würden sie 10-jährig wohl besser gefallen als 5-jährig, wenn der Trend stimmt. Dein Ansatz scheint vielversprechend. :geek:
Nora hat geschrieben:Dann wir es wohl nichts aus einer gemeinsamen Vertikale Chardonnay AR 13-18 :cry: ;)
Ich fürchte, das wären bei mir Perlen vor die Säue den Eber. :cry:
Besten Gruß, Karsten
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Nora

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Re: Bernhard Huber

BeitragSa 17. Jul 2021, 22:15

:D
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Der Wein-Schwede

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Re: Bernhard Huber

BeitragSa 17. Jul 2021, 23:34

amateur des vins hat geschrieben:
Nora hat geschrieben:Ich bin noch beim 13er Chardonnay (AR), den ich außerordentlich gut finde. Folgejahrgänge liegen noch unangetastet im Keller.
Ich habe Huber ja erst mit den 2014ern kennengelernt, und das ist auch schon eine Weile her. 2013 ist noch vom Senior, der stilistisch wohl weniger extrem war. Was Rolf so erzählt, hat Julian diese Stilistik schon noch auf die Spitze getrieben. Mir würden sie 10-jährig wohl besser gefallen als 5-jährig, wenn der Trend stimmt. Dein Ansatz scheint vielversprechend. :geek:
Nora hat geschrieben:Dann wir es wohl nichts aus einer gemeinsamen Vertikale Chardonnay AR 13-18 :cry: ;)
Ich fürchte, das wären bei mir Perlen vor die Säue den Eber. :cry:

Ich habe alle meine Huber Ch AR 2013 ausgetrunken, und ich kann bestätigen dass dieser Stil deutlich unterschiedlich war - war sehr sehr gut! Die 2014er Ch AR habe ich auch ausgetrunken, und die waren "Schiesspulver-Säure-Patronen" (habe noch etwas Bienenberg Ch 2014).
Dann kommen die 2015er Ch AR und Ch Bienenberg, und diese sind monumental GUT! Säurig? JA, Reduziert? JA, Unreif? NEIN!, fantastische Komplexität und Konzentration! Meisterwerke!
Ich habe ziemlich viele davon im Keller. :) und die brauchen noch Zeit.
Die 2016er und 2017er habe ich natürlich auch, aber trinke noch nicht - die Weissen brauchen mehr Zeit als die Roten.

Und jetzt +2 Stunden Update für den HUBER MALTERDINGER ROT 2018:
- Intressant was die Zeit und Luft machen mit dem Wein. Schwarze Beeren treten mehr und mehr auf und mischen sich mit den roten Beeren. Dazu kommen auch feine Lakritznoten und der Wein schmeckt mehr und mehr burgundisch. Soll ich etwas kritisieren ist es dass die Fruchtfülle im Abgang nicht ganz schafft das Holz und die Tanninen im Hintergrund zu halten und der Wein geht ein bisschen in die adstringierende Richtung.
Aber.... habe ich einen besseren Rotwein für 18 Euro getrunken? Wahrscheinlich nicht.
Der ist z.B. viel besser als der Huber Spätburgunder AR 2014 und kostet knapp über die Hälfte.
Locker 90+ W-S Punkte!

Viele Grüsse
Rolf
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