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2019 Ortenau (Axel Bauer) vs. Kaiserstuhl (Salwey)

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thdeck

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2019 Ortenau (Axel Bauer) vs. Kaiserstuhl (Salwey)

BeitragSa 7. Okt 2023, 11:12

Es folgt der nächste Vergleich eines Axel-Bauer-Weins mit einem Vergleichswein desselben Preisklasse. Letztens hatten wir das bei ca. 40 Euro, mit 91 Punkten für Bauer und 89 Punkten für Bercher. Nun sind wir bei ca. 60 Euro angelangt:

2019 Pinot Noir Badischer Landwein „Grand Vin“, Axel Bauer (Bühl), 59 Euro
2019 Oberrotweil Kirchberg GG, Spätburgunder, Salwey (Oberrotweil), 60 Euro

Hier die beiden Kurznotizen:

„Landwein“ (Axel Bauer):
1. Tag: in der Nase Beeren, Hagebutte, Schuhcreme; im Mund sehr dicht, intensiv, Kirsche, Säure, gewisse Weichheit, Schuhcreme (vom Holz); scheint top; gute Balance
2. Tag: etwas härter als am Vortag, aber immer noch intensiv; Pflaume, Backpflaume
3. Tag: Frucht inzwischen etwas verschwommen, ist aber immer noch dicht+tief; Backpflaume
Fazit: 90 Punkte

Kirchberg (Salwey):
1. Tag: in der Nase Kirsche, leicht grün; im Mund dicht, voll, Kirsche, leichte Röstaromen; leichtes Prickeln; scheint sehr gut; schöne Balance, potenziell 91P, aber Prickeln stört, daher unter 90P
2. Tag: immer noch mit Prickel-Ton; dazu Walderdbeere+Säure
3. Tag: wirkt recht frisch, aber eher wegen der Säure; Walderdbeere; Prickeln ist jetzt weg, aber Wein ist „gut aber nur gut“; Preis erzeugt Missfallen
Fazit: 88 Punkte

Wie man sieht, waren die um 50% teureren Weine um je einen Punkt schwächer als ihre günstigeren Kollegen. Die Gründe scheinen unterschiedlich zu sein.

Bauer:
Die Ambition ist klar zu erkennen, aber der „Premier Vin“ (39 Euro) war fokussierter und mehr „auf dem Punkt“. Die Fruchtaromen (Kirsche, Brombeere) wirkten frischer. Ja, „Pflaume“ hatte ich in der Ortenau auch schon, das assoziiere ich mit reiferem Lesegut. Macht das den Wein dann langlebiger? Es wird sich zeigen. Ich habe von beiden Weinen noch je eine Flasche.

Salwey:
Mein Eindruck der letzten Jahre: Hier wird mit recht hohem Risiko gearbeitet. Leichtes Prickeln kommt immer wieder mal vor, entsprechend hatte der Kirchberg von 2010-2019 nur 5 mal 90 oder mehr Punkte (und auch da mit Flaschenvarianz), die Quote ist z.B. bei Heger höher. Bei vergleichbaren Burgundern (z.B. Robert Chevillon in Nuits-St-Georges) erst recht.

Ja, das „Prickeln“ verschwindet in den meisten Fällen nach ein paar Jahren. Aber ich habe noch nie erlebt, dass der Wein dann wirklich „groß“ war. Das ist chemisch auch gar nicht möglich. Prickeln bedeutet Stoffumsetzung innerhalb der Flasche. Das kann den Wein niemals besser machen. Und bei 60 Euro Flaschenpreis kauft man nicht immer 2 oder gar 3 Flaschen, um eine Flaschenvarianz zu erkennen. Bei 60 Euro will man nicht experimentieren...

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