Den Fall, dass ich bei einem Weißwein nach dem ersten Schluck dachte "Puh, den kann ich bestimmt nicht zu Ende trinken!" hatte ich zuletzt selten bis nie, aber bei dieser Scheurebe, die mir eine Kollegin geschenkt hat, verhielt es sich zunächst tatsächlich so. Nach dem dritten Schluck musste ich den spontanen Eindruck dann doch revidieren:
Ich gehe davon aus, dass hier mit einer gewissen Maischestandzeit gearbeitet wurde. Und wenn ich mich damit nicht täusche, übernehmen die (moderaten) Gerbstoffe eine Funktion, die ansonsten der Säure zugekommen wäre - sie sorgen für eine gewisse Ernsthaftigkeit, indem sie Strukturiertheit statt Fanta-Glätte bieten.
Es gibt etliche Scheureben, die mir auf Anhieb besser liegen. Trotzdem handelt es sich entgegen meiner allerersten Befürchtung nicht um einen Klümpchenswein á la Discounter. Und alles in allem scheinen beim Weingut Kiefer/Schmidt durchaus einige Ambitionen vorhanden zu sein:
https://www.weingutkiefer.de/news/auszeichnungen.php
Herzliche Grüße
Bernd