Heute waren wir bei Salwey und ich wurde nicht enttäuscht. Zwar war von der Liste schon einiges ausverkauft, doch von den höherpreisigen Weinen gab es eigentlich noch alles zu probieren und zu kaufen. Notizen habe ich keine gemacht, daher hier erstmal nur meine Eindrücke im Nachhinein.
Zu Beginn hatten wir einen Schluck vom Weißburgunder Gutswein. Im Stahltank ausgebaut. Der war ordentlich, hinterließ aber keinen bleibenden Eindruck. Gut als erstes Glas, um den Gaumen einzustimmen.
Der 2020 Weißburgunder RS (Reserve, ein Ortswein) lag da qualitativ deutlich drüber. Tolle Nase, etwas Nuss und erdig. Am Gaumen dann schön frisch und kräutrig, eher karge Frucht, was mir gefiel. Im großen Holzfass für etwa 18 Monate auf der Hefe gereift.
Der 2019 Grauburgunder Eichberg GG, ja, endlich ein Grauburgunder, der mir wirklich gefallen hat! Die Säure gefühlt etwas niedriger als noch beim Weißburgunder RS, aber ein komplexer Wein. Hier erinnere ich mich an Zimt und Apfel, etwas Rauch. Im Mund schön frisch und schlank. Keiner von diesen breiten Fass-Grauburgundern. Elegant, hat mir sehr gefallen. Auch im großen Fass gereift, allerdings für fast 3 Jahre. Demzufolge würde ich hier auch noch gutes Reifepotenzial erwarten.
2016 "Sieben Winter" Weißwein, ein Cuvée aus 80% Grauburgunder und 20% Chardonnay. Wie der Name sagt, für sieben Jahre auf der Hefe gelegen (im 5.000 Liter Fass). Ein Experiment von Konrad Salwey. Überraschend frisch und fruchtig, der wohl fruchtigste Weißwein, den wir heute probiert haben. Guter Trinkfluss, wieder etwas höhere Säure und Zitrusfrucht. Gelungen, haben wir auch mitgenommen. Reifepotenzial schwer einzuschätzen, gefühlt nicht so hoch.
2019 Kirchberg Spätburgunder GG sehr toll, wohl gerade in einer Fruchtphase, viel Kirsche, leicht rauchig und langer, würziger Abgang. Im Barrique ausgebaut, zur Hälfte neues Holz, zur Hälfte zweite oder dritte Belegung. Locker über 10 Jahre Reifepotenzial, der wird sich gut entwickeln und komplexer werden. Im Moment vor allem hedonistische Frucht