...allerdings! Huber ist einfach einer der vergleichsweise wenigen, glücklichen Winzer aus D, die sich selbst als eine Art "Marke" aufbauen konnten und die somit die Möglichkeit haben, das bei einer entsprechenden Klientel auch monetär umzusetzen. Und solange die "Marke" Bestand hat, muß das Gut auch die Konkurrenz der "Gut und günstig"-Ware aktuell nicht fürchten. Für jeden der "alten" Kunden, die aus relativ rationalen Gründen gegangen sind, sind wahrscheinlich zwei neue Markenfetischisten irrational dazugekommen. So ist das in unserer Markenwelt, fängt schon bei den Kiddies an, wenn auch noch nicht mit Wein...Der Wein-Schwede hat geschrieben:Die Preisentwicklung bei den Huber-Weinen ist ja viel debattiert worden.
Bernhard Huber
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Re: Bernhard Huber
Viele Grüße
Erich
Nicht was lebendig, kraftvoll, sich verkündigt, ist das gefährlich Furchtbare. Das ganz Gemeine ist's
DAS EWIG GESTRIGE
was immer war und immer wiederkehrt und morgen gilt, weil's heute hat gegolten.
https://ec1962.wordpress.com/
Erich
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Re: Bernhard Huber
Dass das Burgund einmal als günstige Alternative genannt wird, passiert nicht oft
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Re: Bernhard Huber
Die Preise haben in der Tat merklich angezogen und gerade in der Basis finde ich das auch grenzwertig. 2020 war bereits im Ertrag sehr gering und 21 sogar so extrem, dass es wohl kein Schlossberg Chardonnay GG geben wird. Viele der jungen Winzer, zu denen natürlich auch ein Julian Huber zählt, ziehen die Preise deutlich an. Dann heißt es immer: Im Vergleich zum Ausland sind wir viel zu billig... Schauen wir mal wie sich das weiter entwickelt.
Re: Bernhard Huber
Das kann man schon mal so sagen, wenn man die Preise erhöht ... Aber auch im Ausland gibt's "billigen" Wein, insofern ... m.M. eine übliche "Schutzbehauptung"david_1996 hat geschrieben:... Dann heißt es immer: Im Vergleich zum Ausland sind wir viel zu billig...
Ich würde mich "freuen", wenn ein Winzer nach einer saftigen Preiserhöhung mal sagen würde: Ich nehm's halt von den Lebenden, denn von den Toten kannst du nichts mehr holen.
Grüsse
Ralf
Die Zukunft war früher auch besser.
Karl Valentin
Ralf
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Karl Valentin
Re: Bernhard Huber
Der 21er Schlossberg Chardonnay war aber auf der diesjährigen Reservierungsliste. Was nicht drauf war, ist der 21er Wildenstein Spätburgunder.david_1996 hat geschrieben:Die Preise haben in der Tat merklich angezogen und gerade in der Basis finde ich das auch grenzwertig. 2020 war bereits im Ertrag sehr gering und 21 sogar so extrem, dass es wohl kein Schlossberg Chardonnay GG geben wird. Viele der jungen Winzer, zu denen natürlich auch ein Julian Huber zählt, ziehen die Preise deutlich an. Dann heißt es immer: Im Vergleich zum Ausland sind wir viel zu billig... Schauen wir mal wie sich das weiter entwickelt.
Herzliche Grüsse,
Detlef
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Re: Bernhard Huber
Das ist jetzt eher generell gemeint:david_1996 hat geschrieben:Die Preise haben in der Tat merklich angezogen und gerade in der Basis finde ich das auch grenzwertig. 2020 war bereits im Ertrag sehr gering und 21 sogar so extrem, dass es wohl kein Schlossberg Chardonnay GG geben wird. Viele der jungen Winzer, zu denen natürlich auch ein Julian Huber zählt, ziehen die Preise deutlich an. Dann heißt es immer: Im Vergleich zum Ausland sind wir viel zu billig... Schauen wir mal wie sich das weiter entwickelt.
Meiner Meinung nach ist das bei so einigen Weingütern in DE gar nicht mehr der Fall.
In der höheren Kategorie / Spitze sind einige schon ganz schön teuer. Zumindest was die Topweine angeht.
Und ich würde mir natürlich auch immer teure Beispiele aussuchen rein marketingtechnisch
UND. Natürlich gibt es in der 2. und 3. Reihe noch Weingüter die nicht einfach so Preise erhöhen können.
Was ich aber auch sehe ist -> In der Mitte gibt es eben ein Problem.
Ein Lagenwein für 20 Euro wird immer schwieriger...in der Steillage.
Vielleicht sollte man sich auf leistbare Basis + die Spitze konzentrieren. Und die Mitte lassen.
Nur für die Spitze in einer sehr großen Anzahl Flaschen fehlt vielleicht dann doch die Nachfrage.
Das könnte ein Dilemma sein. Von der Lagenproblematik mal abgesehn.
Für diejenigen Freaks die sich gerne tolle P/L Weine aussuchen, wäre das dann aber natürlich nichts mehr.
- sorgenbrecher
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Re: Bernhard Huber
Auch eine eher generelle Anmerkung, die nicht explizit auf Huber bezogen ist:
Es gibt bei einer Vielzahl der Top-Winzer sowohl in Deutschland, als auch sehr extrem im role-model Burgund, den Trend zu einem Weinstil bei Weißweinen, der die Lagen- und Qualitätsunterschiede zwischen den einzelnen Weinen in den Hintergrund treten lässt. Das angesagte Spiel mit physiologischer Unreife und massiver Reduktion fördert aus meiner Sicht ein Geschmacksprofil, bei dem sich in der Jugend die Weine sehr ähnlich sind, egal, ob jetzt ein Ortswein/Village, Erstes Gewächs/1er Cru oder Großes Gewächs/Grand Cru im Glas ist. Überall das inzwischen gleiche Streben nach "lean", "Streichholz", "steinig", "salzig", "fruchtfrei", etc. Das ödet mich inzwischen dermaßen an, dass ich zunehmend die Lust an diesen Weinen verloren habe.
Früher gabs im Burgund Produzenten wie Coche-Dury, Leflaive, Roulot,... die ihre Handschrift hatten. C-D mit dieser unverkennbaren reduktiven Stilistik, die gleichwohl so reif und so Meursault war, die trotzdem Haselnuss und Buttrigkeit integriert hat. Leflaive mit diesen hellen kalkigen Geschmacksnoten, gleichzeitig aber auch so floral und mit sehr reifer Säure. Das ließe sich beliebig fortsetzen. Allen gemein war, das es eine klar schmeckbare Qualitätspyramide in Bezug auf Komplexität, Reifeverhalten und Dichte des Weins gab. (Einzelne Ausnahmen von Coche-Dury, bei denen auch mal ein Meursault Village Grand Cru-Niveau erreichen konnte außen vor.)
Heute ist dagegen bei vielen Winzern die große Zeit der Gleichmacherei angebrochen, plumpe Reduktion und eher spitze Säure prägen die Weine wenn sie jung sind, in den ersten paar Jahren schmeckt der Ortswein/Village wie das Große Gewächs/Grand Cru, und das Reifeverhalten ist sehr oft ein uneingelöstes Versprechen auf die Zukunft, da Premox dafür sorgt, dass kaum noch ein Wein mehr als 10 Jahre gut reift.
Es gibt bei einer Vielzahl der Top-Winzer sowohl in Deutschland, als auch sehr extrem im role-model Burgund, den Trend zu einem Weinstil bei Weißweinen, der die Lagen- und Qualitätsunterschiede zwischen den einzelnen Weinen in den Hintergrund treten lässt. Das angesagte Spiel mit physiologischer Unreife und massiver Reduktion fördert aus meiner Sicht ein Geschmacksprofil, bei dem sich in der Jugend die Weine sehr ähnlich sind, egal, ob jetzt ein Ortswein/Village, Erstes Gewächs/1er Cru oder Großes Gewächs/Grand Cru im Glas ist. Überall das inzwischen gleiche Streben nach "lean", "Streichholz", "steinig", "salzig", "fruchtfrei", etc. Das ödet mich inzwischen dermaßen an, dass ich zunehmend die Lust an diesen Weinen verloren habe.
Früher gabs im Burgund Produzenten wie Coche-Dury, Leflaive, Roulot,... die ihre Handschrift hatten. C-D mit dieser unverkennbaren reduktiven Stilistik, die gleichwohl so reif und so Meursault war, die trotzdem Haselnuss und Buttrigkeit integriert hat. Leflaive mit diesen hellen kalkigen Geschmacksnoten, gleichzeitig aber auch so floral und mit sehr reifer Säure. Das ließe sich beliebig fortsetzen. Allen gemein war, das es eine klar schmeckbare Qualitätspyramide in Bezug auf Komplexität, Reifeverhalten und Dichte des Weins gab. (Einzelne Ausnahmen von Coche-Dury, bei denen auch mal ein Meursault Village Grand Cru-Niveau erreichen konnte außen vor.)
Heute ist dagegen bei vielen Winzern die große Zeit der Gleichmacherei angebrochen, plumpe Reduktion und eher spitze Säure prägen die Weine wenn sie jung sind, in den ersten paar Jahren schmeckt der Ortswein/Village wie das Große Gewächs/Grand Cru, und das Reifeverhalten ist sehr oft ein uneingelöstes Versprechen auf die Zukunft, da Premox dafür sorgt, dass kaum noch ein Wein mehr als 10 Jahre gut reift.
Gruß, Marko.
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Re: Bernhard Huber
Überall nicht, aber (zu) weit verbreitet, vor allem bei Deutschlands "Jungen Wilden" - Du sprichst mir aus der Seele. Ich würde sogar noch weitergehen und sagen: Das ist nicht nur in der Jugend ein Problem, sondern in jeder Phase des Weinlebens. Die von dir genannten Granden kenne ich nicht (bis auf vereinzelte Probepfützen), aber z.B. Chardonnays von Henri Boillot im Alter von 10 Jahren sind weit weg von charmant, und werden es wohl auch nie werden.sorgenbrecher hat geschrieben:Überall das inzwischen gleiche Streben nach "lean", "Streichholz", "steinig", "salzig", "fruchtfrei", etc. Das ödet mich inzwischen dermaßen an, dass ich zunehmend die Lust an diesen Weinen verloren habe.
Besten Gruß, Karsten
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Re: Bernhard Huber
...das ist einerseits richtig, andererseits kann man aber auch diesen Stil ultraspannend wie grottenschlecht machen, dazu dann noch der Filter der persönlichen Vorlieben. Diesbezüglich sind für mich z.B. die Huberschen Chardos einfach too much, Knewitz ist da für mich auch nicht besser, aber bei Seckinger komm ich ins Schwärmen. Und wenn Fréderic Cossard oder Athenaïs de Béru ihre Finger im Spiel hatten, bin ich völlig hin und weg...sorgenbrecher hat geschrieben:Heute ist dagegen bei vielen Winzern die große Zeit der Gleichmacherei angebrochen, plumpe Reduktion und eher spitze Säure prägen die Weine wenn sie jung sind, in den ersten paar Jahren schmeckt der Ortswein/Village wie das Große Gewächs/Grand Cru, und das Reifeverhalten ist sehr oft ein uneingelöstes Versprechen auf die Zukunft, da Premox dafür sorgt, dass kaum noch ein Wein mehr als 10 Jahre gut reift.
Viele Grüße
Erich
Nicht was lebendig, kraftvoll, sich verkündigt, ist das gefährlich Furchtbare. Das ganz Gemeine ist's
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Re: Bernhard Huber
Ohne Huber zu kennen... aber gerade in Baden gibt es eine Vielzahl von Winzern, die noch "moderate" Preise nehmen, auch VDP Weingüter.
Lämmlin-Schindler (!!!!) Dörflinger, Konstanzer, Aufricht (Bodensee), Heitlinger, Klumpp, Schlumberger-Bernhart, Stigler, Wöhrle, Winzergenossenschaft Britzingen (!!!!) -- um nur die zu nennen, die ich schon im Keller hatte und für gut (bis sehr gut) befunden habe....
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