Nahe - Diverse

Auf der Basis des Gault Millau habe ich entschlossen, die Weine vom Wein- und Sektgut Bamberger mal auszutesten. Die erste Probeflasche ist der 2009 Monzinger Frühlingsplätzchen Riesling QbA Trocken. Es wird keine Probeflasche bleiben. Dafür mag ich diesen Wein einfach zu gerne.

Dem vor kurzem getrunkenen Frühlingsplätzchen QbA Trocken von Schäfer-Fröhlich aus 2008 ist dieser Wein nicht unähnlich, sprich mehr die Mineralik als die Frucht betonend, leicht kühl-stahlig, salzig und schlank-fest-geschliffen. Man neigt ja manchmal dazu, Weine, die nicht teuer und trotzdem gut sind, überzubewerten, einfach weil man sich so über viel Qualität zum schmalen Preis freut. In diesem Fall finde ich aber das "einfache" Frühlingsplätzchen von Bamberger selbst unter bestmöglicher Ausblendung des Preises (klappt nicht richtig) ungefähr gleich gut wie das von Schäfer-Fröhlich (ok, anderer Jahrgang, deshalb nicht 100% vergleichbar), wenn auch der Schäfer-Fröhlich vielleicht noch etwas mehr Musik nach oben hat. Es gibt aus dem Frühlingsplätzchen für rund 15 Euro übrigens auch noch einen "S" Goldkapsel Riesling trocken. Den werde ich aus 2010 mal probieren.

Hallo Stephan,

vielen Dank für die suggestive Weinbeschreibung, die so klingt, als ob das ein Tröpfchen ganz nach meinem Geschmack sein könnte! Von Bamberger habe ich bislang kaum etwas getrunken; das Weingut befand sich offengestanden außerhalb meines Blickwinkels. In den einschlägigen Foren taucht es auch so gut wie überhaupt nicht auf, was deinen Hinweis umso interessanter macht.

Ich lese dann auch gleich mal nach, was der GM zu diesem Betrieb zu sagen hat...

Beste Grüße

Bernd

Hallo Bernd,

ja, probier Bamberger mal aus, wobei ich auf der Basis eines einzigen probierten Weins natürlich nicht gerade Expertenwissen wiedergeben kann . Auch wenn ich deinen Geschmack allenfalls von den Postings hier beurteilen kann, könnte ich mir durchaus vorstellen, dass das was für dich ist.

Vielleicht kann hier noch jemand anderes etwas zu Bamberger sagen?

Hallo allerseits,

Bamberger ist durchaus zu empfehlen und verdient in der Tat mehr Aufmerksamkeit als ihm zuteil wird!
Wenn Ihr vorbeischaut: unbedingt die selbst versekteten Winzersekte probieren - sind sehr gut!

Gruß,
Jochen

Hallo,

am Samstag nach unserem Besuch bei Schönleber konnte ich meine Frau noch überreden bei Jakob Schneider in Niederhausen vorbeizufahren. Wollte dort eigentlich nur ein paar Rieslinge testen und rasch wieder Richtung Bad Kreuznach weiter.

Der Besucherandrang war groß und die ganze Familie eingespannt. Wir durften in der Probierstube (im wahrsten Sinne des Wortes) neben zwei Paaren aus Holland Platz nehmen und hatten das Vergnügen von der Großmutter durch die Probe begleitet zu werden. Eine nette ältere Frau von 77 Jahren, geistig noch sehr rege, die sich sehr freute, "dass auch immer mehr junge Menschen den Zugang zum Wein finden". Nach dem Rezitieren von diversen Sprüchen, Lebensweisheiten und Gedichten zum Thema Wein konnte die Probe beginnen .

Da ich weder bei Schönleber noch hier bei Schneider bepunktete habe nur kurz meine Eindrücke:
Jakob Schneider Junior hat in meinen Augen eine blitzsaubere 2010er Kollektion hingelegt, vom Literwein bis zum Riesling Goldkapsel aus der Hermannshöhle (Magnus) gab es keine Ausfälle bei den trockenen Weinen. Im edelsüßen Bereich gefiel mir die Auslese Junior aus der Hermannshöhle sehr gut, ebenso die Beerenauslese aus der gleichen Lage. Kabinette und Spätlese haben wir nicht verkostet.
Toll, dass es in Niederhausen nun noch einen weiteres Weingut gibt, dass das Potential seiner Lagen voll abrufen kann!

Die Probe war sehr kurzweilig und aus dem "rasch Richtung Bad Kreuznach weiter" wurde leider nichts!!

Kann ich nur empfehlen!

Gruß,
Jochen

Im Glas liegt gerade die Schneidersche 05er Spätlese aus der Hermannshöhle:



Trotz der weiland 89 (!) Punkte im GM ist dieser Wein ein gutes Beispiel für die Problematik des seinerzeit so hochgejubelten 05er Rieslingjahrgangs: Hohe Oechslegrade und eine eher überreife Frucht treffen auf wenig Säure - eine Kombination, die vor allem im restsüßen Bereich nicht selten zu breiten, schwerfälligen und spannungsarmen Ergebnissen geführt hat.
Wenn ich 2006 schon im Besitz aller Erfahrungen, die ich seither gesammelt habe, gewesen wäre, hätte ich weniger 05er gekauft! Aber angesichts des damals allüberall zu vernehmenden Trompetenschalls....

Beste Grüße

Bernd

Ziemlich mühsam und anstrengend finde ich den 2005 Meddersheimer Rheingrafenberg QbA Frühburgunder Trocken vom Weingut Hexamer, von dem ich in Unkenntnis des Alkoholgehalts eine Flasche zum Probieren gekauft hatte. Nach Erhalt ist mir dann beim Blick auf das Etikett die Kinnlade runtergegangen: 15 Volumenprozent Alkohol . Das wäre meinetwegen noch okay, wenn der hohe Alkohol nicht schmeckbar wäre, hier ist er aber deutlich zu spüren, sowohl in der Nase als auch am Gaumen. Das ist ein echter Rachenputzer . Wenn man ihn deutlich gekühlt und zum Essen trinkt, geht es gerade so eben, aber die Flasche ist auch an drei Tagen nicht leer geworden (d.h. am Wochenende Frühburgunder-Sauce). Nicht nur stört die Brandigkeit, dazu ist der Wein auch ziemlich behäbig. Ich kenne das Weingut Hexamer ansonsten nicht. Ist ein so üppiger Stil hier Standard?

Hallo Stephan,

habe das Thema Spät-/Frühburgunder an der Nahe inzwischen ziemlich aufgegeben.
Aber soweit ich mich erinnern kann, haben mir bei Hexamer meist die einfacherenbzw. leichteren Qualitäten aus dem großen Holzfass besser geschmeckt!

Gruß,
Jochen

Hallo Stephan,

ich hatte dieses Jahr zwei 2009er Rieslinge von Hexamer im Glas (s. erste Seite dieses Threads), die ich dicht, aber nicht üppig und insgesamt sehr gut fand. V.a. hatten sie im Gegensatz zu deinem Frühburgunder moderaten Alkohol (12,5%). Insofern waren meine Erfahrungen etwas anders.

Viele Grüße
Markus

Hallo Jochen,
hallo Markus,

danke für eure Hinweise. Ich werde den Rieslingen von Hexamer bei Gelegenheit mal eine Chance geben. Jochen, was hast du denn von der Nahe noch so an Früh- und Spätburgundern probiert, die dich zur Aufgabe veranlasst haben? Ich habe offen gesagt überhaupt kein Bild von Rotweinen von der Nahe.