So 12. Dez 2010, 22:51
Die ehemalige Staatsdomäne, welche inzwischen keine mehr ist, hat unlängst wieder den Besitzer gewechselt. Und ich muss gestehen, dass ich die jüngeren Jahrgänge des Betriebs so gut wie gar nicht kenne (an Berichten/Meinungen darüber wäre ich auf jeden Fall sehr interessiert!). Aber aus der zweiten Hälfte der 90er sind etliche Flaschen des Niederhäuser Traditionsgutes in meinen Keller gelangt - auf Ebay waren sie häufig im Sortiment eines privaten Anbieters zu finden, und bezeichnenderweise erhielt man sie nicht selten für vergleichsweise sehr kleines Geld. Denn das Weingut kam im Gault Millau zwar oft ganz gut, aber nie überragend weg, und auch in den einschlägigen Internetforen wurde kaum über den Erzeuger gesprochen.
Warum sich das so verhielt/verhält, ist mir nicht ganz klar, denn inzwischen hatte ich etliche sehr schöne bis hervorragende Domänenrieslinge im Glas, einen der beeindruckensten davon heute abend:
Kurt Gabelmann, der damalige Kellermeister, dessen Niederhäuser Ära 1998 endete, hat inzwischen das Lorcher Weingut Graf von Kanitz übernommen und erzeugt auch hier und heute Rieslinge, die nach meinen Eindrücken mehr (Internet)Publicity verdient hätten. Dass er damals schon ein richtig gutes Händchen hatte, zeigt neben verschiedenen anderen sehr gelungenen Weinen diese Paradespätlese, deren expressive Mineralität mich an Dönnhoffs beste (!) Weine aus den 90ern erinnert. Das ist richtig großartiger Stoff!
Wenn jemand mehr zu den jüngsten Entwicklungen in diesem Betrieb berichten könnte, würde mich das - wie oben gesagt - sehr freuen!
Beste Grüße
Bernd
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Bernd Schulz am Fr 17. Dez 2010, 00:04, insgesamt 1-mal geändert.