Sa 27. Feb 2016, 11:15
miromo hat geschrieben:Nachdem hier im Forum seit anderhalb Jahren nichts mehr über dieses Weingut geschrieben wurde, möchte ich kurz über zwei Weine berichten, die mich tief enttäuscht haben:
Zuerst der vor kurzem (nicht) genossene Racknitz Schloßböckelheimer Königsfels 2011:
Blaßgoldene Farbe, verhalten chemisch-dropsiger Zitrusduft. Leichte Rauchigkeit, der Gaumen zeigt eine fette Textur die sich nicht recht mit der Säurestruktur vermählen möchte, am Gaumen auch die etwas chemisch wirkenden Zitrusnoten, der Wein ist unangenehm astringierend, Zitrusbitternoten, oxidierter Apfel, Honigfirne, anstrengende Säure, wirkt leicht restsüss, als Essensbegleiter eine mittlere Katastrophe. Recht ordentliche Länge, aber leider mit einem Nachgeschmack, der überhaupt nicht mein Gusto ist. Ich kann mit diesem Wein überhaupt gar nichts anfangen. Verschlussphase? Hat sich auch nach 24 h nicht wesentlich verändert, die honigfirnen Noten sprechen eher für ein vorzeitiges Ende. Kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, wie aus diesem hässlichen Entlein noch ein stolzer Schwan werden soll. Korkeinfluss ist wohl ausgeschlossen da Schraubverschluss. Wenn ich dem Wein Punkte zubilligen würde, dann auf jeden Fall weit unter 80.
Mittlerweile ähnlich enttäuschend meine Erfahrungen mit dem 2012er Vulkangestein. Hatte Ende 2014 nach einer begeisternden Flasche 6 Flaschen nachgeordert und diese innerhalb 6 Monaten bis auf ein Flasche getrunken. Jede neu geöffnete Flasche wurde konstant immer schlechter zuletzt notierte ich Mitte 2015:
Nase: Honigartig-wässrig, verblichen floral, zwischendurch deutet sich Mineralität an, dann aber wieder eher gewöhnlich, verblichene Mandarinen-Zitrus Note, fast schon erdig-unterholzig, auch Schweiß, am Gaumen leicht mineralisch, leicht gelbfruchtig, Wein scheint auseinander zu fallen, Honignoten, leichte Bitternoten, bäumt sich zwischenzeitlich mit einer ordentlichen Länge noch einmal kurz auf, um aber letztlich dann in einen wässrig hohlen honigfirnen Abgang abzutauchen, kaum noch 80 Punkte.
Selten habe ich einen Wein gehabt, der innerhalb kürzester Zeit so tief abgerutscht ist. Hat jemand ähnliche Erfahrung mit den Racknitzschen Weinen gemacht? Habe gesehen, dass sich K+U von von Racknitz getrennt hat und den Rest im Ausverkauf verramscht. Angeblich weil sich das Ehepaar Racknitz getrennt haben soll, oder hat man festgestellt, dass die Weine den eigenen Qualitätsanforderungen doch nicht entsprechen?
Mo 5. Dez 2016, 20:06
Mi 21. Dez 2016, 00:36
Ralf Gundlach hat geschrieben: für einen Riesling in dieser Preisklasse erstaunlich komplex und kraftvoll, es fehlt an Eleganz...
Mi 21. Dez 2016, 21:53
Bernd Schulz hat geschrieben:Ralf Gundlach hat geschrieben: für einen Riesling in dieser Preisklasse erstaunlich komplex und kraftvoll, es fehlt an Eleganz...
Genauso sehe ich das auch:
Vermutlich ist das "Problem", wenn man denn überhaupt von einem solchen reden will, komplett dem Jahrgang 2011 geschuldet....
Herzliche Grüße
Bernd
Fr 10. Feb 2017, 21:03
Do 5. Apr 2018, 20:54
Do 26. Apr 2018, 11:14
Do 26. Apr 2018, 13:38
Sehr passender Vergleich: Kraftvoll, dynamisch, eigenes Händchen, emotional - aber manchmal etwas schräg und auf Kosten der Präzision.innauen hat geschrieben:Ein Wein wie die Vier Jahreszeiten interpretiert von Nigel Kennedy.
Fr 17. Mai 2019, 20:09