Schäfer-Fröhlich

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pivu
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Re: von Racknitz

Beitrag von pivu »

Charlie hat geschrieben:[... von Racknitz]
Hat sich der Stil nach 2005 grundlegend geändert? Nach den VKNs von 2007 zu urteilen nicht direkt. Und auch die beiden 2007er waren von Maischestandzeit geprägt. Lasse mich aber gern von neueren Erkenntnissen belehren.

Ich hab' vor allem beim Vergleich mit van Volxem und/oder Heymann-Löwenstein gezuckt. Vor allem auch im Vergleich mit Schäfer-Fröhlich (ab Jg. 09).

Ciao
Peter
BuschWein
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Re: Schäfer-Fröhlich

Beitrag von BuschWein »

Also ich kann keine Parallele zu HL oder vV bei von Racknitz erkennen, die Weine sind immer trocken und deutlich schlanker, insbesondere natürlich in Jahren wie 2008, wer hat denn da in Deutschland noch trockene Rieslinge mit 11,5 und 12 vol% auf den Markt gebracht und zwar nicht nur den Gutsreisling, auch die Top-Lagen-Weine hatten nicht mehr Alkohol. 2009 ist dann natürlich wieder etwas kräftiger, saftiger, voller.

Schäfer-Fröhlich ist viel konzentrierter, in der ganzen Stilistik nicht mit von Racknitz vergleichbar, die Weine von Matthias Adams sind viel feiner gewirkt, was in Jahren wie 2008 fast ein wenig dünn wirken kann, zumindest im Vergleich mit den bekannten GG-Geschossen. Beschäftigt man sich etwas mehr mit den Weinen zeigen sie aber durchaus Substanz.
Armin
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Dumme Menschen machen immer den gleichen Fehler, intelligente immer Neue ;)
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Charlie
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Racknitz

Beitrag von Charlie »

Aha, ich merke es ist wieder mal Zeit für eine gründliche von-Racknitz-Probe. Ihr meint also, der Stil hat sich nach 2005 gründlich geändert?
Ich zitiere mal aus VKNs von wein-plus (hoffe das ist ok) der 2009er, von mir willkürlich gekürzt:

brotiger Duft nach reifem, teils angetrocknetem Steinobs ... etwas erdiger, dabei eher warm wirkender Mineralik. Schmelzig, saftig und süßlich im Mund, wieder sehr reife, etwas karamellige Frucht,

sehr guter, vielschichtiger, saftiger und würziger, dabei ganz leicht gerbstoffiger Abgang.

karamelliger und eine Spur vegetabiler Duft nach sehr reifem, teils angetrocknetem und eingemachtem Stein- und Kernobst mit hefigen Noten und deutlicher, teils warm und erdig wirkender Mineralik. Reife, relativ weiche, trockene Frucht im Mund, deutlich hefige Noten, etwas nussig und vegetabil, sehr nachhaltig am Gaumen, viel Kraft, Substanz
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Charlie
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Re: von Racknitz

Beitrag von Charlie »

pivu hat geschrieben:
Charlie hat geschrieben: Ich hab' vor allem beim Vergleich mit van Volxem und/oder Heymann-Löwenstein gezuckt. Vor allem auch im Vergleich mit Schäfer-Fröhlich (ab Jg. 09)
Verstehe, gerade 2009, ein gerade schlanker Jahrgang, hat bei van Volxem und Heymann-Löwenstein schlenkere Weine "ergeben". Ein leichter Stilwechsel der meinen Vergleich tatsächlich wirr macht.
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Dilbert
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Re: Schäfer-Fröhlich

Beitrag von Dilbert »

Bernd Schulz hat geschrieben:Empfehlen kann ich auf jeden Fall noch Göttelmann. Von Crusius, über den im Netz vergleichsweise zu wenig gesprochen wird, gibt es Weine, die mir sehr liegen, aber auch genug andere, die mir nicht zusagen. Einen Versuch wert ist der Betrieb aber in jedem Fall.

War einige Zeit Kunde bei Korrell in Bad Kreuznach (auch aus der Absicht heraus als Bad Kreuznacher ein ortsansässiges Weingut im Keller zu haben) - aber irgendwie begeistern mich die Weine der letzten Jahrgänge nicht mehr so sehr.


Freunde von mir kaufen oft bei Korrell. Die bislang probierten Weine kamen mir sehr fruchtbetont und relativ kantenfrei entgegen. Wer eine solche Stilistik schätzt - ich schätze sie eher nicht - findet sie hier auf recht hohem Niveau und zu günstigen Kursen.

Beste Grüße

Bernd


Hallo Bernd,

habe Deine Antwort erst jetzt gesehen!

Ja , ich gebe Dir Recht - Korrell ist fruchtbetont. Man sollte die Weine auch eher jung trinken, nach meiner Meinung vertragen sie keine allzulange Lagerung. Bediene mich inzwischen eher bei den Basisqualitäten von Schönleber als im Mittel- und Top-Segment von Korrell.

Bin mal gespannt auf Schneider in Niederhausen! ;)

Gruß,
Jochen

PS: irgendwie passt der Thread-Name nur noch bedingt!!
„Eine Magnum-Flasche? Genau die richtige Größe für einen schönen Abend. Vorausgesetzt, man beginnt mit einem Champagner, man endet das Menu mit einem Sauternes, und man ist allein daheim…“
(Anthony Barton)
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Don Miguel
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Hype?

Beitrag von Don Miguel »

Servus!

Um hier wieder „topic“ zu werden: Wie dringend muss ich denn Schäfer-Fröhlich probiert haben, um nicht völlig „out“ zu sein?

Hintergrund meiner Frage ist der letzte Newsletter von Pinard de Picard, ich kann mich nicht erinnern, dass jemals zuvor 8 oder 9 Seiten über ein einziges Weingut geschrieben wurden (und natürlich in den Himmel gelobt wurde, was wiederum nicht ungewöhnlich ist :D )! Und an anderen Stellen wurde ja auch schon Einiges über Schäfer-Fröhlich geschrieben.

Ist das nun ein Medien(Weinhandel)-Hype oder ein nachhaltig neuer Star am Horizont?

Don
Weinschlumpf
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Re: Hype?

Beitrag von Weinschlumpf »

Don Miguel hat geschrieben:Servus!

Um hier wieder „topic“ zu werden: Wie dringend muss ich denn Schäfer-Fröhlich probiert haben, um nicht völlig „out“ zu sein?


Don


Hi Don,

ganz dringend! Ist IMA Dönnhoff bereits um eine Nasenlänge voraus und Emrich-Schönleber knapp auf den Fersen (hat E-S in 2008 sogar schon mal kurz den Rücken gezeigt). Kann trocken und süß (ich sage nur Halenberg und Felseneck Spätlese süß..). Im trockenen Bereich ist das Felseneck Jahr für Jahr primus inter pares der Kollektion, aber auch die einfachen Ortsweine und der QbA sind klasse.

Der Stil ist sehr "technisch", die (Top) Weine werden sehr spät gelesen, idR spontan vergoren und brauchen viel Luft bzw. Reife auf der Flasche. Mein Favorit bislang: Felseneck 2008 GG..großes Kino.
In 2009 sind mir die Spontan-Gäraromen für diesen Stil (klar und geschliffen) etwas zu sehr ausgeprägt. Anm: Bei Koehler-Ruprecht kanns gar nicht genug stinken ;) :lol: .

Viele Grüße

Nikolai
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pivu
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Re: Hype?

Beitrag von pivu »

Hallo Nikolai,
Weinschlumpf hat geschrieben: Der Stil ist sehr "technisch"

ich würde sagen, "der Stil war sehr technisch", nämlich bis incl. 2008, 2009, seit dann schmecken mir die Weine nämlich erst, meine ich, einen Stilwandel erkannt zu haben.

Ciao
Peter
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Mr. Nebbiolo
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Re: Hype?

Beitrag von Mr. Nebbiolo »

Don Miguel hat geschrieben:Servus!

Um hier wieder „topic“ zu werden: Wie dringend muss ich denn Schäfer-Fröhlich probiert haben, um nicht völlig „out“ zu sein?

Don



Hallo Don,

wenn du dich anständig aufführst, können wir ja was am 30. April probieren, wenn du nach Mü kommst.

Ich hätte Halenberg GG 2008 und 2009 anzubieten, so als Starter ;)
Grüße

Klaus
Weinschlumpf
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Re: Hype?

Beitrag von Weinschlumpf »

pivu hat geschrieben:Hallo Nikolai,
Weinschlumpf hat geschrieben: Der Stil ist sehr "technisch"

ich würde sagen, "der Stil war sehr technisch", nämlich bis incl. 2008, 2009, seit dann schmecken mir die Weine nämlich erst, meine ich, einen Stilwandel erkannt zu haben.

Ciao
Peter



Hallo Peter,

eine Schwalbe macht noch keinen Sommer ;) Oder hast Du die 2010er schon probiert?

Viele GRüße

Nikolai
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