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Friedrich Becker

BeitragVerfasst: So 17. Jul 2011, 17:10
von Don Miguel
Servus!

Noch kein eigener Thread für die Spätburgunder-Ikone aus der Pfalz? Das muss geändert werden!

Die ganz Großen hatte ich leider noch nicht im Glas, aber das wird sich definitiv in absehbarer Zeit ändern, denn schon die Einstiegsklasse kann mich überzeugen:

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88-89 DMP, PGV :)


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90 DMP.

Grüße
Don

Re: Friedrich Becker

BeitragVerfasst: Do 4. Aug 2011, 21:39
von octopussy
Ciao Don,

vom Spätburgunder B trinke ich gerade den Nachfolger aus 2008 und bin ebenso angetan. Erstaunlich ist, wie zugänglich sich der Wein bereits jetzt präsentiert, ohne dass man sich Sorgen um seine Zukunft machen muss. Der Wein stammt laut dem Händler aus dem Schweigener Sonnenberg, reifte 12 Monate im Barrique und wurde laut Etikett unfiltriert und ungeschönt abgefüllt. Während ich dem Wein am ersten Abend noch etwas zwiegespalten gegenüberstand, überzeugt er mich jetzt vollumfänglich - diese leichte Art ohne jede Überreife gefällt mir enorm gut.

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Re: Friedrich Becker

BeitragVerfasst: So 6. Nov 2011, 21:33
von Pointless
Hallo Don,

hab gerade den letzten Schluck des Spätburgunder "B" 2007 im Glas. Leider keine Notitzen gemacht.
Wenn ich Deine so lese, wünschte ich, dass ich noch etwas für morgen übriggelassen hätte.

Die Beschreibung fällt mir etwas schwer, aber es war ein leicht trinkbarer Pinot mit reifer Frucht und nur dezentem Holz. Feinfruchtig und verspielt (so steht es auf der Flasche) passt. Im duft ehr reife Erdbeere, nicht künstlich. Mittlerer Körper, wieder Erdbeere, Kirsche.
Weg isser.

Ich kenne bisher nur den "B" 07 (der sich im letzten Jahr positiv entwickelt hat) und den Basiswein (Cuvee für einen bekannten saarländischen Händler). Beide fand ich jung sehr gut, mit schöner Frucht und Eleganz. Trinkweine auf hohem Niveau, d.h. die Flasche war immer am 1. Tag leer. Mal sehen, ob der St. Paul wirklich so gut ist- in ein paar Jahren.

Grüße

jochen

Re: Friedrich Becker

BeitragVerfasst: Mo 7. Nov 2011, 13:26
von Neuppy
Servus,
ich war dieses Jahr auf seinem Hoffest und konnte mich durchs ganze Sortiment probieren.
Bei den Weißen gefielen mir besonders der fruchtsüße Muskateller und der 2008er Chardonnay TW, der meines Erachtens ganz oben bei den deutschen Chardonnays mitspielt. Cremig-mineralisch und unendlich lang. Für 25 EUR fast ein Schnäppchen, wenn man mal sieht, was Huber für seinen Schlossberg verlangt.
Bei den Roten ist die Basis bereits überragend. Der einfache 2009er Spätburgunder ist in seiner Preisklasse wohl einsame Spitze. B 2009 fand ich nicht wirklich stärker. Kalkgestein und Steinwingert waren aus 2008 und bieten meines Erachtens nach dem Einsteiger das beste Preis-Genuss-Verhältnis und können jetzt mit etwas Luft bereits gut angetrunken werden.
Der Kammerberg war aus 2008 und war ein majestätischer Wein, der seine Größe - vollkommen unbescheiden - an keiner Stelle verheimlicht. Zur Zeit präsentiert er sich extrem mineralisch und tabakig. Bereits in diesem frühen Stadium grandios (94Punkte). Der St. Paul 2009 fällt dagegen etwas ab, er ist mir persönlich zu zugänglich und geradeheraus. Charmant wie immer aber eben sehr einfach zu verstehen. Wahrscheinlich tue ich dem Wein damit vollkommen unrecht, aber mein Favorit ist im direkten Vergleich der 2008er, den ich kurz davor getrunken hatte. Auch nach dem Kammerberg hatte der St. Paul eigentlich keine Chance mehr. Dennoch 90 Punkte. Dann habe ich nochden 2009er Pinot Noir Tafelwein probieren dürfen. Für mich der bisher beste Burgunder meines (noch nicht allzu langen) Lebens. Elegant und finessenreich. Frucht und Mineralität perfekt verbunden. Hohe Säure zwar aber gut eingebunden. Enorm lang. 97 bis 98 Punkte. Ich würde mehr geben, vermute aber, daß es noch was darüber gibt.

Re: Friedrich Becker

BeitragVerfasst: Mo 7. Nov 2011, 14:28
von Weinschlumpf
Habe in der letzten Woche meine letzte Flasche vom 2002er B getrunken, die sich in einer "falschen" Kiste befand und als Zufallsfund daher gleich aufgezogen wurde.

Der Wein ist ohne Zweifel reif und leider auch schon etwas über den Punkt aber immer noch mit viel Genuß zu trinken. Anfangs überwiegend Sekundäraromen und eine dominante Säure, so entwickelt er sich mit etwas Luft binnen 30 Minuten prächig. Kirsch und eingekochte Erdbeeren treffen auf Süßholz und hellen Tabak. 86 Punkte gibt es dafür.

Grüße

Nikolai

Re: Friedrich Becker

BeitragVerfasst: Fr 6. Jan 2012, 20:10
von Burzuko
Hallo,

trinke gerade den 2. Tag das GG "Sonnenberg" aus 2007... Gestern passierte da irgendwie gar nichts :(
Heute, hat sich die Nase endlich etwas geöffnet und es tritt frischer Pfirsich und eine leichte Kräutermischung aus dem Glas. Abwarten, der ist wohl etwas zu kalt...
Mit steigender Temperatur riech ich auch ein wenig Vanille!? Irgendwie alles sehr komplex aber auch verhalten, vermute der bräuchte noch einen weiteren Tag, den ich ihm aber nicht gönnen werde.
Im Mund dann nicht so opulent wie so oft aus 2007 erlebt, nur 12,5% alc. sagt das Etikett. Leicht cremig, mäßige Säure, schöne Frucht. Trocknet zum Ende hin etwas aus.
So ganz erschließt mich dieser Wein nicht... ungünstige Phase? Wie dem auch sei, es war meine 3. und letzte Flasche. Was F. Becker angeht werde ich mich lieber auf die Spätburgunder kontentrieren.

Tschüß
George

Re: Friedrich Becker

BeitragVerfasst: Mo 9. Jan 2012, 07:56
von Budi
An Weihnachten habe ich den Spätburgunder B 2008 aufgemacht, den man momentan durchaus genießen kann.

http://budisfoodblog.wordpress.com/2012/01/09/pfalz-friedrich-becker-spatburgunder-b-2008/

Der Wein vergärte in offenen Eichenholzbottichen und wurde 12 Monate in kleinen Fässchen ausgebaut um dann unfiltriert in der Flasche zu landen.

Dieser perfekte Essensbegleiter zum Rehragout trinkt sich momentan sehr gut. Optisch kennzeichnet den Spätburgunder ein leicht durchsichtiges kirschrot. Eine würzige Nase mit leichten Röstaromen ist einer fruchtigen Palette an Aromen entgegengesetzt, die den Gaumen verwöhnen. Dabei zeigt sich mit der Säure eine Frische im Hintergrund, die diesen Spätburgunder zu einem eleganten und nicht zu wuchtigem Spätburgunder macht. Trotzdem wirkt der Wein eher rustikal aber wunderbar ausgewogen.

Ein wahrer Gentleman, der seine Talente kennt aber damit nicht zu protzen braucht!


Die Flasche links im Bild, der Spätburgunder B aus 2009 hatte leider einen Fehler. Auf einen Vergleich hätte ich mich sehr gefreut. :(

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Re: Friedrich Becker

BeitragVerfasst: Di 17. Jan 2012, 13:45
von Weindoobie
Habe im Keller einen St. Paul von 2005. Kann mir einer sagen, ob der schon reif ist oder wie lange man den noch liegen lassen sollte? Habe bisher noch keinen St. Paul probiert, daher habe ich selbst keinerlei Erfahrung damit ...

Re: Friedrich Becker

BeitragVerfasst: Fr 25. Mai 2012, 20:15
von sociando
Budi hat geschrieben:
Die Flasche links im Bild, der Spätburgunder B aus 2009 hatte leider einen Fehler. Auf einen Vergleich hätte ich mich sehr gefreut. :(



hallo budi,

den wein sah ich die tage wie folgt:

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beste vinophile grüsse, martin

Re: Friedrich Becker

BeitragVerfasst: Fr 1. Jun 2012, 19:50
von Erdener Prälat
Pardon, mir hat der Wein eher weniger gefallen, ziemlich überholzt mit krachend rustikalen Gerbstoffen.
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Verglichen damit lobe ich mir manchen Saale-Unstrut-Spätburgunder (wie kürzlich einen Gussek), was ich mir vor Jahren noch kaum vorstellen konnte...