Do 5. Sep 2019, 15:16
Gerlach hat geschrieben:... Die Mäushöhle schmeckt zitrisch-frisch, kein Holz erkennbar (für das Attmann bei Winning anfänglich stand, hat sich offenbar gegeben- womöglich kam das kommerziell zu wenig an), nett zu trinken. Buhl dagegen wirkt französisch angehaucht - bloß keine Frucht, dafür struktuiert; aber eben ohne Charme und Attraktivität. Dass sich so etwas in der Breite nicht gut verkauft, ist sehr wahrscheinlich und ein Beleg dafür, dass die für Expertenpunkte gute Steinweine kommerziell nicht erfolgreich sind. ...
Ich glaube, das trifft des Pudels Kern. Ich persönlich fand den etwas stärkeren Holzeinsatz bei Winning eigentlich immer angenehm, bin aber sicherlich hier in der Minderheit. Es reicht eben wirtschaftlich nicht Weine zu machen, die von Experten hoch bewertet werden und Preise gewinnen. Man muss auch Geld verdienen, um zu überleben (oder die Investoren zufrieden zu stellen) und das geht wohl überwiegend nur mit Weinen für die breite Masse.
Ich vermute mal, dass der Wechsel von Perters zu Würtz bei St. Antony ähnlich motiviert war.
Trotzdem sind die Weine ja nicht schlecht. Eben nur etwas "Massentauglicher".
Gerlach hat geschrieben:... insofern bewegen wir uns nach der dankenswerten Recherche von TOM mit seinem Zugang zu ansonsten nicht jedermann zugänglichen Informationen auf neuem Terrain ...
Meine Quelle ist öffentlich zugänglich. Es ist das Unternehmensregister:
https://www.unternehmensregister.deIch bin auch kein Bilanzfachmann, fand aber die unterschiedlichen Gewinne der Weingüter sowie den Stand des Lagers schon sehr interessant. Daher hatte ich die gepostet. Kann sein, dass ich mit den "herausgerissenen Zahlen" ein falsches Bild gezeichnet habe, da die Situation und Verflechtung etwas komplizierter ist. Zudem liegen die Daten von 2018 im Unternehmensregister (verständlicherweise) noch nicht vor.
Volker hat geschrieben:Die Verbindlichkeiten ... nur bedingt aussagekräftig ... Bei den Vorräten müsste man natürlich wissen, welche Beträge z.B. durch den Aufbau von Lagerbeständen ... längere Lagerzeiten .. Anstieg der Bestände führen.
Insofern kann man rein aus der Veränderung der Vorräte nicht zwangsläufig ableiten, .. für den Vertrieb zu Verfügung stehenden Menge verhält.
Da gebe ich Dir Volker 100% Recht. Ich fand wie oben erwähnt eben nur das unterschiedliche Verhalten und den Lageraufbau der drei Güter interessant. Aber ohne Details (Menge, Qualität der eingelagerten Weine, Bewertungskriterien usw.) kann man da nur bedingt etwas ableiten. Zudem sind es nur "Vorräte". Man weiss nicht aus was die sich genau beziehen (gewollter Lagerbestand, Restposten, nicht verbrauchte leere Flaschen usw.).
Die Anmerkung in der Bilanz hat auch noch Spielraum
Die Vorräte wurden zu Anschaffungskosten bzw. Herstellungskosten unter Beachtung des Niederstwertprinzips angesetzt. Nimmt man die "Herstellungskosten", dann kann es sein, dass ein Restbestand überbewertet, die Sekte aber von potentiellen Erlös unterbewertet sind.
Zu guter letzt hat auch beim Niederwertprinzip der Geschäftsführer oder Steuerberater durchaus "einen Gestaltungsspielraum". Diesen Spielraum wird man im positiven Sinne nutzen, wenn man Verluste macht und wird ihn möglichst klein halten, wenn man Gewinne macht (um nicht unnötig Steuern zu zahlen).
Alle diese Details wissen wir natürlich alle nicht. Trotzdem fand ich die Zahlen interessant und wollte auch eigentlich nicht so in die Tiefe gehen...