Seite 8 von 11

Re: Die Traditionsbetriebe der Mittelhaardt

BeitragVerfasst: Di 22. Nov 2016, 22:08
von Ralf Gundlach
2015 Deidesheim Riesling trocken Bassermann-Jordan, ganz leicht primärfruchtige Nase, am Gaumen Pfirsich, Zitrus, mineralische, leicht salzige Note, keine Primärfruchtnoten, die Säure wirkt etwas grob gestrickt und minimiert etwas das Trinkvergnügen, insgesamt etwas zu eindimensional, dass ist nicht schlecht, haut mich aber nicht vom Hocker, 85 Punkte, kostet 12 Euro

Gruß

Ralf

Re: Die Traditionsbetriebe der Mittelhaardt

BeitragVerfasst: Fr 3. Nov 2017, 16:22
von weinaffe
Hallo zusammen,

leider schrumpfen meine Vorräte der "unkaputtbaren" und zeitlosen Müller-Catoir-Weine aus der Ära von H.-G. Schwarz immer mehr :( Wenn die GG´s unserer Zeit nur halb so gut reifen wie der folgende wäre ich sehr zufrieden:


Bild

Grüsse
Bodo

Re: Die Traditionsbetriebe der Mittelhaardt

BeitragVerfasst: Fr 3. Nov 2017, 23:15
von Bernd Schulz
weinaffe hat geschrieben:....leider schrumpfen meine Vorräte der "unkaputtbaren" und zeitlosen Müller-Catoir-Weine aus der Ära von H.-G. Schwarz immer mehr :( ....


Wenn du überhaupt noch solche Vorräte hast, bist du sehr zu beneiden, Bodo! Hans-Günther Schwarz war ein Genie. Ich wusste das auch schon 2002, als sich abzeichnete, dass 2001 sein letzter Jahrgang bei Müller-Catoir werden würde. Damals habe ich 18 oder 24 (so genau weiß ich es nicht mehr) 2001er ab Werk bestellt; für mich war das seinerzeit eine große Stückzahl. Heute ärgere ich mich darüber, dass ich nicht ganz anders in die Vollen gegangen bin!

Aktuell befinden sich noch genau 2 Flaschen aus der Schwarz-Ära in meinem Keller. Es handelt sich um eine trockene 2001er Riesling-Spätlese aus dem Bürgergarten als letztes Relikt meiner Bestellung und um eine 1998er Rieslaner TBA aus dem Gimmeldinger Schlössel, die irgendwie anderweitig den Weg zu mir gefunden hat. Die trockene Spätlese werde ich wohl in absehbarer Zukunft zusammen mit meinen Weinfreunden trinken, während ich bei der TBA ehrlich gesagt ernsthaft darüber nachdenke, sie zu verkaufen....2028 wäre vielleicht ein guter Zeitpunkt dafür....

Herzliche Grüße

Bernd

Re: Die Traditionsbetriebe der Mittelhaardt

BeitragVerfasst: Sa 4. Nov 2017, 15:26
von Pointless
Ich beneide Euch jedenfalls beide!

Mir ist zwar mal ein trockener 1993er von H.G. Schwarz untergekommen, aber ansonsten bin ich leider erst in einer Zeit zum Wein gekommen, als er nicht mehr aktiv war. Irgendwie war "M.-C." aber ganz zu Anfang meiner Weintrinkerkarriere, d.h. mit dem Jahrgang 2005, über irgendwelche Weinzeitschriften in meinen Fokus gerückt und ich hab die folgenden Jahre immer wieder die Weine gekauft. Die Entäuschungsquote war ziemlich hoch! Aber das mag auch an den Jahrgängen (v.a. 05 und 07) und den Trinkzeitpunkten gelegen haben. Vielleicht aber auch nicht, wenn ich an das "GG" "Breumel in den Mauern" denke.... Egal. Vor 2 Jahren hatte ich dann einen durchaus schön gereiften Bürgergarten der in seiner kraftvollen üppigen Art mal eine schöne Abwechslung war zu dem was ich sonst trinke.

Aufgrund obiger VKN hab ich dann heute meine letzte Flasche des "neuzeitlichen" Weingutes Müller-Catoir geöffnet:

Bild

Nun mag es hilfreich sein mit niedriger Erwartungshaltung an den Wein zu gehen. Aber jedenfalls hätte ich keinen in sich stimmigen, gut gereiften aber noch jugendlichen und gleichzeitig so schlanken Wein erwartet. Das kommt meinen persönlichen Präferenzen entgegen uns lässt mich über die mangelnde Komplexität hinweg sehen.
Den Preis hab ich zum Glück auch vergessen....

Grüße

Jochen

Re: Die Traditionsbetriebe der Mittelhaardt

BeitragVerfasst: Sa 18. Nov 2017, 16:32
von manubi
Ich bin mir nicht sicher, ob man den Lucashof in Forst als "Traditionsbetrieb" bezeichnen soll.

Erstmals habe ich aber einen Riesling aus diesem Haus im Glas. Und der macht richtig Freude:

Bild

Hier passt alles zusammen, er wirkt trotz des kleinen Zuckerschwänzchens nicht limonadig. Wenn man den unbedingt etwas kritisieren will: vielleicht ein wenig zu glatt gebügelt, ohne Ecken und Kanten.

Es ist zwar der erste, aber bestimmt nicht der letzte aus diesem Hause.

Beste Grüße

Manfred

Re: Die Traditionsbetriebe der Mittelhaardt

BeitragVerfasst: Sa 6. Okt 2018, 01:32
von Bernd Schulz
Manchmal finde ich es nicht ganz unsinnig, mich selber zu zitieren :oops: :mrgreen: :

Bernd Schulz hat geschrieben:....Aktuell befinden sich noch genau 2 Flaschen aus der Schwarz-Ära in meinem Keller. Es handelt sich um eine trockene 2001er Riesling-Spätlese aus dem Bürgergarten als letztes Relikt meiner Bestellung....


Die trockene 01er Spätlese war vorgestern anlässlich eines Weinabends mit Ralf Gundlach fällig:

Bild

Ich hatte den Wein schon seit einigen Jahren nicht mehr im Glas und war mir deshalb in meinen Erwartungen nicht sicher. Aber jegliche Sorge erwies sich als unbegründet - die seinerzeit im GM mit 91 Punkten bewertete trockene Spätlese, die mehr als 10 Jahre bei mir im Keller gestanden hat, präsentierte sich ungemein frisch. Mein Mitstreiter Ralf tippte blind zunächst auf viel jüngere Jahrgänge, und auch im Nachhinein hatten wir beide den Eindruck, dass dieser nicht unbedingt prototypische Pfälzer nach mehr als 15 Jahren eher zu jung als zu alt wirkt.

Da das Weingut Müller-Catoir damals noch kein VDP-Mitglied war, betrug der Preis für ein solch hochklassiges Produkt aus einer fraglos "Ersten Lage" nur 10 Euro ....die GGs anderer Erzeuger waren seinerzeit schon doppelt so teuer, aber keineswegs doppelt so gut..... :twisted:

Herzliche Grüße

Bernd

Re: Die Traditionsbetriebe der Mittelhaardt

BeitragVerfasst: Sa 6. Okt 2018, 16:00
von Ralf Gundlach
Bernd Schulz hat geschrieben:Manchmal finde ich es nicht ganz unsinnig, mich selber zu zitieren :oops: :mrgreen: :

Bernd Schulz hat geschrieben:....Aktuell befinden sich noch genau 2 Flaschen aus der Schwarz-Ära in meinem Keller. Es handelt sich um eine trockene 2001er Riesling-Spätlese aus dem Bürgergarten als letztes Relikt meiner Bestellung....


Die trockene 01er Spätlese war vorgestern anlässlich eines Weinabends mit Ralf Gundlach fällig:

Bild

Ich hatte den Wein schon seit einigen Jahren nicht mehr im Glas und war mir deshalb in meinen Erwartungen nicht sicher. Aber jegliche Sorge erwies sich als unbegründet - die seinerzeit im GM mit 91 Punkten bewertete trockene Spätlese, die mehr als 10 Jahre bei mir im Keller gestanden hat, präsentierte sich ungemein frisch. Mein Mitstreiter Ralf tippte blind zunächst auf viel jüngere Jahrgänge, und auch im Nachhinein hatten wir beide den Eindruck, dass dieser nicht unbedingt prototypische Pfälzer nach mehr als 15 Jahren eher zu jung als zu alt wirkt.

Da das Weingut Müller-Catoir damals noch kein VDP-Mitglied war, betrug der Preis für ein solch hochklassiges Produkt aus einer fraglos "Ersten Lage" nur 10 Euro ....die GGs anderer Erzeuger waren seinerzeit schon doppelt so teuer, aber keineswegs doppelt so gut..... :twisted:

Herzliche Grüße

Bernd


Da muß ich natürlich auch noch meinen Senf dazugeben...Ich hätte diesen Riesling höchstens Richtung 2012 geschickt, aber, ehrlich gesagt eher jünger, Richtung 2015. Ich kann nur den Hute vor dem damaligen Kellermeister Schwarz ziehen, der sicher einer der absolut größten seines Fachs war. Diesen 17 Jahre alten trockenen Riesling kann meine Begeisterung nicht punktemäßig ( 93) wiederspiegeln. Sicher, für noch mehr hätte er noch etwas komplexer und länger sein müssen. Aber der hatte so viel Extrakt und war dabei trotzdem elegant und in sich unglaublich kompakt. Das war das auch, warum ich dachte, der wäre deutlich jünger. Das Potential, sich noch mehr zu entfalten hatte er( bzw. haben noch die anderen Flaschen irgendwo, die nicht geöffnet sind. Sollte jemand im Forum davon noch was haben: Herzlichen Glückwunsch!). Schade, dass es die letzte Flasche von Bernd war. Und schade, das ich die Ära Schwarz immer nur am Rande mitbekommen habe, da ich mich erst seit 2002 ernsthaft mit den deutschen Rieslingen beschäftige.

Gruß

Ralf

Re: Die Traditionsbetriebe der Mittelhaardt

BeitragVerfasst: Sa 6. Okt 2018, 18:33
von port_ellen
moin zusammen an die catoir fans,

ich erinnere mich auch gut an die trockenen 2001er (dank eurer beschreibungen) - meine sind ausgetrunken.
ich habe evtl. noch 1-2 flaschen von der süßen variante der 2001er spätlesen vom riesling und vom rieslaner (herrenletten ?).
letzterer konnte "noch grandioser" sein, allerdings mit einigen flaschenvariationen.
vom rieslaner gibts auch eine auslese in der halben flasche und ich meine auch einen eiswein.
habe seither keine besseren rieslaner getrunken, als die schwarz'schen 2001er.

ich muss mal bei gelegenheit im keller stöbern, werde die flaschen hüten für besondere gelegenheiten...

gruss, m

Re: Die Traditionsbetriebe der Mittelhaardt

BeitragVerfasst: Mo 6. Mai 2019, 22:17
von Bernd Schulz
Nachdem der Thread vor einem guten halben Jahr bei Müller-Catoir stehengeblieben ist, geht es jetzt mit einem jungen Wein aus diesem Hause weiter:

Bild

Das, was man hier in 2017 im Basisbereich aus der Sorte gemacht hat, gefällt mir um Längen besser als der Dautelsche Weißburgunder "vom Schilfsandstein", in dem nichts Steiniges zu schmecken war. Feine Blütenaromen sind vorhanden, so etwas wie Mineralität (ein umstrittener Begriff, ich weiß, ich weiß) ist erfahrbar - kurz und gut: Der Wein verfügt über diejenigen Eigenschaften, die ich von einem vernünftigen Weißburgunder erwarte. Daumen hoch!

Herzliche Grüße

Bernd

Re: Die Traditionsbetriebe der Mittelhaardt

BeitragVerfasst: So 19. Jan 2020, 23:53
von Bernd Schulz
Nach Jahren hatte ich heute bei meinen Eltern mal wieder einen Riesling von Spindler im Glas:

Bild

Ein relativ scharf gewürztes Hähnchen auf Fenchelgemüse hat der fruchtbetonte Wein schön begleitet, aber zu ganz großen Begeisterungsstürmen reißt mich der Stil des Hauses nach wie vor nicht hin. Und meine gerade erfolgte Recherche hat ergeben, dass für den "black Edition" bei Moevenpick knappe 20 Euronen aufgerufen werden - blind geschätzt hatte ich etwa die Hälfte dieses Preises....

Herzliche Grüße

Bernd