Seite 7 von 13

Re: Dr. Bürklin-Wolf

BeitragVerfasst: Mi 17. Sep 2014, 13:24
von Jürgen
Moselfan hat geschrieben:Nur mal so eine Frage warum schreibt ihr inzwischen auf Englisch ?

Und warum wird zum Wein verlinkt und nicht hier eingestellt :?: :x
Ich klicke solche Verlinkungen nicht an, also könnt ihr euch - aus meiner Sicht - solche Beiträge sparen :!:

Re: Dr. Bürklin-Wolf

BeitragVerfasst: Do 18. Sep 2014, 07:20
von Barrique-Haus
@Moselfan
Ich hatte einfach Lust, dass ganze ein wenig anders zu gestalten. Die Veränderung motiviert mich und es macht mir Spaß. Insofern rein persönlicher Natur. Ich mache es so, wie es mir Freude macht. Das war und ist von Anfang an ein wichtiger Punkt des Blogs.

@Jürgen
Die komplette VKN ist doch im Forum. Der Link ist schlichtweg eine Quellenangabe. Du kannst diese nutzen oder auch nicht.

Re: Dr. Bürklin-Wolf

BeitragVerfasst: So 29. Mär 2015, 23:30
von miromo
Am WE im Glas gehabt:

Ruppertsberger Hoheberg PC Fass 23 2007

Der Wein fließt goldgelb ins Glas, die Viskosität ist auffallend dickflüssig, fast schon ölig wie bei einer AL, sehr reife „herbstliche“ Nase mit gelbfloralen Tönen und kandierter Gelbfrucht (Birne-Pfirsisch-Mirabelle-Ananas), ein Hauch Zitrus/Mandarine. Am Gaumen schmelzig-ölig, am Anfang unterholzige Konzentration (kein Kork), reife Gelbfrucht, leicht kräutrige Noten, später kommt eine Marzipan-Note hinzu, alkoholisch schwer, feines Säuregerüst, das angesichts der intensiven Frucht und öligen Textur ein wenig prägnanter ausfallen könnte, reife, herbstliche sehr leckere Gelbfrucht, etwas salzig und eine leichte phenolische Bitternote.

Absolut kein Sommerwein sondern eher ein Herbst-/Winterwein für die ersten kühlen Tage, mit dem ich eher Vergänglichkeit (im positiven Sinn) und Reife statt Frische assoziiere, changierend zwischen Eleganz und Behäbigkeit, zum Essen (Bärlauch-Hähnchen) passte er sehr gut, mir persönlich fehlt etwas die Säure, braucht Luft und sollte recht warm getrunken werden, um einen entsprechenden Säure-Widerpart zu haben. Macht aber trotzdem viel Spaß, die Gelbfruchtaromatik ist schon extrem lecker.

90 Punkte

Re: Dr. Bürklin-Wolf

BeitragVerfasst: So 13. Sep 2015, 10:11
von Gast1
Hallo @all,

gestern war Jahrgangspräsentation auf dem WG.

Generell eine absolut brillante Kollektion. Auffallend wie individuell und charaktertypisch jede einzelne Lage herausgearbeitet wird und das in einer bestechenden Reintönigkeit, Harmonie und Brillanz. Pechstein GG 2014 bereits ausverkauft, Kirchenstück GG 2014 (100 €) nicht angestellt, wird im Frühjahr 2016 ausgeliefert. Der Langenmorgen GG (50 €) mit unendlicher Feinheit, Subtilität und Länge. Ganz großes Kino! Das Ungeheuer GG (50 €) lang, mit viel Dichte und Schmelzigkeit, dezente und subtile Aromen von gelben Früchten. Ohne Zweifel ist das outstanding Klasse, für mich jedoch nicht an Spannung und Komplexität des atemberaubenden Langenmorgens heranreichend.

Das beste PGV und Kaufempfehlung der Forster Riesling zu 15 €. In diesem Wein wurden die etwas schlechteren Trauben aus dem Pechstein verwendet. Eine weitere Flaschenreife von 2 Jahren wird dem Wein sehr gut tun, die Säure besser einbinden. Dann wird man hier ganz viel B-W für relativ wenig Geld im Glas haben, da bin ich mir ziemlich sicher. Begeisternd auch der Böhlig mit fantastischer Länge, Frische und Mineralität und der Gerümpel (Hardcore für Steinelutscher). Beide mit Preisschild von 21 €.

Da ich gestern auch einige andere WG besucht habe, i.e. von Winning, Reichsrat von Buhl, Mosbacher, sind die stilistischen aber auch qualitativen Unterschiede deutlich geworden. Von Winning bspw. mit dominantem Holzeinsatz, sorgt insbesondere beim Ungeheuer für eine fantastische Komplexität und Struktur, sehr gekonnt, mir aber doch zu verfälschend und manipulativ. Da ist bei B-W umso vieles natürlicher, subtiler und reintöniger, was sicherlich auch der biodynamischen Anbauweise zu verdanken ist. Fairerweise sollte angefügt werden, dass das Ungeheuer von von Winning auch nur etwa halb so viel kostet wie der Namensbruder von B-W. Mosbacher traditionell, mit brillantem Jesuitengarten. In seiner Ausstrahlung mindestens auf Augenhöhe zum Ungeheuer von B-W!

Viele Grüsse
Christian Duus

Re: Dr. Bürklin-Wolf

BeitragVerfasst: Di 15. Sep 2015, 10:41
von octopussy
Hallo Christian,

danke für den Bericht zu B-W. Nachdem ich 2013 aus Verärgerung über die steilen Preisaufschläge auf die G.C.s ausgelassen habe, habe ich dieses Jahr mal wieder ein bisschen was gekauft. Hohenmorgen (den liebe ich immer), Böhlig (dito) und den von dir empfohlenen Forster Riesling, den ich bislang noch nicht kenne. Ich war übrigens erstaunt über die für B-W fast schon untypisch niedrigen Restzuckerwerte: Forster Riesling und Böhlig beide unter 1,0 g/l Restzucker.

Re: Dr. Bürklin-Wolf

BeitragVerfasst: Sa 19. Sep 2015, 21:24
von Gast1
Hallo Stephan, hallo Forum,

ein Fläschchen Pechstein 2014 hat mir Frau Bürklin denn doch verkauft, obwohl der Wein ab WG ausverkauft ist. Und heute Abend zu Lachs 'Label Rouge' und frischem Brokkoli vom Freiburger Münstermarkt hab ich denn auch mal probiert:

Der Geruch so erfrischend, Noten von Mirabelle und gelbem Steinobst, ein ganz feines Weinparfum, in dem die Nase immer wieder im Glas zu riechen sucht. Dichter Gaumen, schmelzig geschmeidiger Trinkfluss, edel, elegant, nichts aufdringlich und zu viel, fein und zart. Perfekte Harmonie, Frische, jeder Schluck macht Lust auf den nächsten. Am Ende ein langes Finale von feinen Orangenoten mit einem Hauch von Citrus. Diese Qualität und Klasse bei unglaublichen nur 12,5% Alk.. Ein trockener Wein ohne Zuckerschwänzchen oder Gefühl von zu viel Restsüsse. Wie ist das möglich? Ergebnis einer herausragenden Kompetenz? Für mich 93-95 Punkte. Für noch höhere Wertungen fehlt ihm zumindest im jetzigen Stadium die Vielschichtigkeit und Komplexität, die bspw. der 2008er Kirchenstück in diesem Stadium hatte.

Bin sehr gespannt auf die Nachverkostung des Langenmorgens. Den hab ich sogar noch besser in Erinnerung (weil vielschichtiger) wie jetzt den Pechstein erlebt.

Viele Grüsse
Christian

P.S.: Es wird sehr spannend sein, in etwa zwei Jahren Pechstein und Forster Riesling blind gegeneinander zu verkosten. Ich würde mir nicht trauen vorher zu sagen wer dann besser zu gefallen weiss. Heute kommt der Forster vergleichsweise noch burschikos, ein wenig ruppig und laut daher. Aber diesen Ausdruck jugendlichen Ungestüms wird er ablegen.

Re: Dr. Bürklin-Wolf

BeitragVerfasst: So 20. Sep 2015, 19:57
von Gast1
Bürklin-Wolf
Langenmorgen 2014
13% Alk.

Auf ähnlichem Niveau wie der Pechstein. Das Mehr an dezenten und gekonnten Holzeinsatz verschafft ihm auch ein Mehr an Komplexität. Hier ist es ein zarter Vanilleton, der dem Wein eine weitere zusätzliche Dimension verleiht. Der Pechstein strahlt m.E. mehr Präzision und Frische aus. Meine Frau präferierte den Langenmorgen, mein Herz schlägt doch etwas mehr für den Pechstein. Auf jeden Fall beides zwei sehr gelungene und ganz besondere Weine.

Viele Grüsse
Christian

Re: Dr. Bürklin-Wolf

BeitragVerfasst: Mo 15. Feb 2016, 00:38
von Bernd Schulz
Deutlich besser als der 2014er Gutsriesling von Bürklin-Wolf :mrgreen: gefällt mir dieser Weißburgunder aus dem gleichen Hause und Jahrgang:

Bild

Das ist ein Wein nach meinem Geschmack - ungeschminkt, fordernd, durchaus auch ein wenig anstrengend, aber immer noch in sich stimmig und nicht zu sehr ins Extreme fallend! Leider hat mir heute abend das passende Fischgericht gefehlt, denn als Begleiter von Meeresgetier aller Art dürfte dieses Getränk eine wirklich exzellente Figur machen.

Viele Grüße

Bernd

Re: Dr. Bürklin-Wolf

BeitragVerfasst: Mi 7. Dez 2016, 19:41
von hermesbach32
Verkostungsbericht Bürklin-Wolf trocken 2015

Getrunken: 07. Dezember 2016
Gekauft: 07. Dezember 2016, Preis: 12 Euro Karstadt Perfetto, München Hauptbahnhof

Optischer Eindruck:
Klares blasses Zitronengelb;


Geruch:
Reintönigkeit: sauber,
Intensität mittel,
Aromaausprägung: Eigentlich nur primäre Aromen;

Primäre Aromen:
Komplex,
Klar abgegrenzt,
Feine Aromen,
Reife, frische Aromen,
Florale Noten (Blüten, Rosen, Holunderblüte),
Leicht grüne Früchte (gelber Apfel),
Zitrusfrüchte (Grapefruit, Limettenschale, Blutorangensaft, Zitronensaft, Orangenschale),
Würzig (Muskatnuss, Lavendel),
Dominante mineralische Note von nassen Steinen (ähnlich wie ein Mineralaroma bei einem Saar-Riesling);

Entwicklungsstadium: jugendlich;


Geschmack:
Süße: fast trocken,
Säure: mittel (+),
Alkohol: mittel,
Körper: mittel (-),
Geschmacksintensität: mittel,
Eigentlich nur primäre Aromen,
Aromen ähnlich wie im Duft (Würzige Noten (ziemlich intensiv hier) und das Aroma von nassen Steinen sind hier deutlich stärker),
Abgang: lang;


Gesamteindruck:
Qualität: sehr gut,
Trinkreife / Reifungspotenzial: kann getrunken werden, hat aber noch Reifungspotenzial

Fazit:
Für einen einfachen Gutsriesling eine überragende Qualität! Besticht mit einem sehr komplexen Bukket, welchen man eigentlich von einem Großen Gewächs erwarten würde und hat sehr schön gereifte, dennoch frische Fruchtaromen, ergänzt mit floralen Noten.
Etwas überraschend sind das Fehlen von Steinobst-Aromen bei einem Riesling aus der Pfalz, allerdings ist gerade die Palette an Zitrusfrüchten extrem fein und sehr facettenreich - eine wirklich sehr positive Überraschung und ein exzellentes Preis-Leistungs-Verhältnis!

89/100

Re: Dr. Bürklin-Wolf

BeitragVerfasst: Mi 7. Dez 2016, 20:04
von Gaston
hermesbach32 hat geschrieben:Optischer Eindruck:
Klares blasses Zitronengelb;


Geruch:
Reintönigkeit: sauber,
Intensität mittel,
Aromaausprägung: Eigentlich nur primäre Aromen;

Primäre Aromen:
Komplex,
Klar abgegrenzt,
Feine Aromen,
Reife, frische Aromen,
Florale Noten (Blüten, Rosen, Holunderblüte),
Leicht grüne Früchte (gelber Apfel),
Zitrusfrüchte (Grapefruit, Limettenschale, Blutorangensaft, Zitronensaft, Orangenschale),
Würzig (Muskatnuss, Lavendel),
Dominante mineralische Note von nassen Steinen (ähnlich wie ein Mineralaroma bei einem Saar-Riesling);

Entwicklungsstadium: jugendlich;


Geschmack:
Süße: fast trocken,
Säure: mittel (+),
Alkohol: mittel,
Körper: mittel (-),
Geschmacksintensität: mittel,
Eigentlich nur primäre Aromen,
Aromen ähnlich wie im Duft (Würzige Noten (ziemlich intensiv hier) und das Aroma von nassen Steinen sind hier deutlich stärker),
Abgang: lang;


Gesamteindruck:
Qualität: sehr gut,
Trinkreife / Reifungspotenzial: kann getrunken werden, hat aber noch Reifungspotenzial

Fazit:
Für einen einfachen Gutsriesling eine überragende Qualität! Besticht mit einem sehr komplexen Bukket, welchen man eigentlich von einem Großen Gewächs erwarten würde und hat sehr schön gereifte, dennoch frische Fruchtaromen, ergänzt mit floralen Noten.
Etwas überraschend sind das Fehlen von Steinobst-Aromen bei einem Riesling aus der Pfalz, allerdings ist gerade die Palette an Zitrusfrüchten extrem fein und sehr facettenreich - eine wirklich sehr positive Überraschung und ein exzellentes Preis-Leistungs-Verhältnis!

89/100


Vielleicht verrätst du uns noch den Jahrgang? :D Ich schätze mal 2015, aber man weiß ja nie... :mrgreen: