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Dr. Bürklin-Wolf

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Ollie

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Re: Dr. Bürklin-Wolf

BeitragSa 16. Nov 2013, 12:54

octopussy,

sehr spannend, was fuer Gerichte zu den Weinen gereicht wurden, da tun sich ja ganz neue Horizonte auf. Auch wenn die Frage also etwas neben dem Glas ist (im doppelten Sinne): Wie haben die Weine denn zum Essen gepasst? Haetten die Weine auch ein Tacken suesser sein koennen, z.B. "moseltrocken"?

Danke & Cheers,
Ollie
Parfois, quand c'est trop minéral, on s'emmerde.
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octopussy

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Re: Dr. Bürklin-Wolf

BeitragMo 18. Nov 2013, 08:54

Ollie hat geschrieben:Wie haben die Weine denn zum Essen gepasst? Haetten die Weine auch ein Tacken suesser sein koennen, z.B. "moseltrocken"?

Hallo Ollie,

ganz generell haben die Weine gut zum Essen gepasst. Es gab keine großen Abstimmungsaktionen, zwischen Küche und Weingut so wie ich es verstanden hatte. Die Küche kannte die Weine und hat dazu etwas komponiert.

Zur Ente war die Kombination sehr interessant. Die Ente selber passte sehr gut zum 99er, da die Ente auch etwas "wild und mürbe" war, was gut zu einem gereiften Wein passte. Der 2011er gewann deutlich mit den Tupfern Ingwercreme. Dem Rest des Tellers war er eher nicht gewachsen.

Die Kombination Hohenmorgen und Lachs (pochiert) war klassisch und gut. Bei den Kirchenstücken war eher der Wein der Start, einen sonderlichen Mehrwert der Kombination aus Essen und Wein konnte ich nicht feststellen, es gab aber auch keine Disharmonie.

Nicht wirklich überzeugt war ich von der Paarung Kalbshaxe (mit Schmorjus) und Ungeheuer. Mit dem 2003er war die Paarung noch interessant, weil der Wein so üppig ist, der 2008er war aber für meinen Geschmack zu gradlinig für das Essen. Hier hätte ich glaube ich lieber Rotwein getrunken oder wenn Weißwein dann Chardonnay aus dem Barrique.

Die Paarung beim Dessert war wieder sehr gelungen. Der Käsekuchen war so gut wie überhaupt nicht gesüßt, ebenso wie das Eis. Nur die Kalamansi war ein wenig süß und vor allem sehr säurestark. Das ergänzte sich hervorragend mit der Auslese.

Restsüße habe ich übrigens bei keinem der Weine vermisst, allerhöchstens zum Kalb hätte evtl. ein Elsässer Riesling mit etwas Restsüße besser gepasst als die Bürklin-Wolfs.
Beste Grüße, Stephan

Gast1

Re: Dr. Bürklin-Wolf

BeitragMo 18. Nov 2013, 14:14

Hallo Bürklin-Wolf Liebhaber,

hatte am WE das 2012er Ungeheuer und den Pechstein probiert und muss sagen, dass ich die Begeisterung und sehr positive Einschätzung von octopussy zu diesem Weingut und insbesondere zu dem Jahrgang 2012 teile. Das könnte sogar besser werden wie 2008, weil noch präziser, mit besserer Balance und noch feinerer sehr trinkanimierender Säurestruktur. Dabei der Pechstein aufgrund des Terroirs deutlich exotischer, viel Maracuja, aufgrund feinster Säurestruktur sehr trinkanimierend, nur 12,5% Alk., sehr lang! Klassischer, weniger exotisch das Ungeheuer mit 13% Alk.. Auch dieser sehr, sehr trinkanimerend mit ebenso feinster Frucht- und Säurestruktur, was für die Zukunft noch Größeres erwarten läßt. Aktuell sehe ich beide GG bei 93 Pkten. Da dürfte mit Flaschenreife aber durchaus noch mehr kommen.

Frage: Da ich den 2012er QBA Wachenheimer noch nicht probieren konnte und gerne kaufen möchte, gibt es hierzu akt. Eindrücke oder VKNs?

Danke im voraus und Gruss
Christian
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Gaston

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Re: Dr. Bürklin-Wolf

BeitragMo 18. Nov 2013, 18:59

Hallo Christian,

zwar nicht den Wachenheimer, aber den einfachen Gutsriesling aus 2012 hatte ich neulich im Glas:

Bild

Das ist grundsolide und gut, aber nicht aufregend. Meiner Meinung nach gibts in dieser Preisklasse (10 Euro) ne Menge ebenbürtige und / oder interessantere Rieslinge von weniger renommierten Weingütern.
Aber du hattest ja nach dem Wachenheimer gefragt... :oops: der müsste dann eigentlich etwas mehr bieten... ;)
Beste Grüße
Gaston
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bordeauxlover

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Re: Dr. Bürklin-Wolf

BeitragMo 18. Nov 2013, 20:43

Invest hat geschrieben:Frage: Da ich den 2012er QBA Wachenheimer noch nicht probieren konnte und gerne kaufen möchte, gibt es hierzu akt. Eindrücke oder VKNs?


Gaston hat geschrieben:Das ist grundsolide und gut, aber nicht aufregend. Meiner Meinung nach gibts in dieser Preisklasse (10 Euro) ne Menge ebenbürtige und / oder interessantere Rieslinge von weniger renommierten Weingütern. Aber du hattest ja nach dem Wachenheimer gefragt... der müsste dann eigentlich etwas mehr bieten...

Hallo Christian,

ich habe vor zwei Wochen beim Biohändler um die Ecke, der ein bemerkenswert gutes Weinsortiment hat, je eine Probeflasche vom Wachenheimer und vom Ruppertsberger gekauft (für je 11 €, also günstiger als ab Weingut) und gleich mit Gästen getestet. Alle waren begeistert! Wenn ich Punkte geben müsste, von mir beide so um die 90. Einfach saulecker und klar unterscheidbar und beide doch unverkennbar Bürklin-Wolf. Das einzige, was mich gewundert hat: Ich habe den Wachenheimer als üppiger, exotischer und etwas voller empfunden, den Ruppertsberger als schlanker, rassiger. Auf der Homepage des Weingutes klingt das für mich bei den Weinbeschreibungen genau umgekehrt. Ich habe jedenfalls beide geschwind nachgekauft. Gehört für mich zum Besten, was ich in der Preisklasse kenne.

Zu Gaston: Beim Nachkauf habe ich dann für 9 € eine Probeflasche vom Gutsriesling gekauft. Der hat mich dann regelrecht enttäuscht. Ordentlicher Gutsriesling, aber nicht mehr, von mir 85 Punkte. Da kenne ich auch Besseres oder Gleichwertiges für weniger Geld. Für 2 € weniger für mich keine Alternative zu den Ortslagen.
Armin

Gast1

Re: Dr. Bürklin-Wolf

BeitragDi 19. Nov 2013, 20:40

Hallo Armin, hallo Gaston,

danke für Eure Antworten.

Dann werde ich mir wohl mal sechs Fl. Wachenheimer und sechs Fl. Rupertsberger 2012 zulegen und hoffentlich und vielleicht hier über meine Eindrücke berichten. :P

Davor aber und damit evtl. an falscher Stelle meine Eindrücke zum heute zu Rotbarsch auf asiatisch angehauchtem Gemüsereis getrunkenen Pechstein. Nach dem sehr erfreulichen Pechstein von B-W musste im Vergleich der

Von Winning
Pechstein 2012
13% Alk.

seine Qualitäten beweisen. Farbe etwas gelber wie der B-W. Die Nase deutlich expressiver. Am Gaumen athletisch, kräftig, beim ersten Glas mit deutlichem Bitterton (der später verschwindet) und intensiven Fruchtaromen von gelben (teils exotischen) Früchten. Nicht diese Eleganz, Balance, Subtilität, Harmonie, der Trinkfluss und dieses 'feine' Säuregerüst vom B-W. Werde mir dennoch eine zweite Flasche kaufen, um hier in 5 Jahren die Entwicklung nochmals vergleichen zu können. (Müsste dann wohl auch noch bei Mosbacher zuschlagen :D)

Momentan hat zumindest für Eleganztrinker der B-W klar die Nase vorne, wobei der athletische von Winning wahrlich kein Schlechter ist. Von mir 91 Pkte.

Gruss
Christian
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Gaston

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Re: Dr. Bürklin-Wolf

BeitragSa 28. Dez 2013, 21:18

Hallo,

hatte jetzt auch den Wachenheimer im Glas:

Bild

Gleichzeitig konnte ich noch mit dem Gutsriesling gegentrinken – der Wachenheimer ist doch deutlich besser, präziser, elegantger, feiner. Die 87 P., die ich dem Gutsriesling beim Solotrinken vor gut zwei Monaten gab, finde ich jetzt im direkten Vergleich doch etwas zu hoch gegriffen, sehe ihn jetzt eher so bei 85. Aber gut, damals habe ich das so empfunden... :oops:

Im Zweifelsfall würde ich jetzt jedoch ganz klar empfehlen, die zwei Euro mehr für den Wachenheimer hinzulegen – es lohnt sich aus meiner Sicht auf jeden Fall.
Beste Grüße
Gaston
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bordeauxlover

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Re: Dr. Bürklin-Wolf

BeitragMo 13. Jan 2014, 20:45

An Weihnachten kam er nicht mehr zum Zuge, dann aber zu Neujahr und am Abend danach, der Ruppertsberger Reiterpfad GC 2002. Zu Beginn eine leichte, aber spürbare Petrolnote, die ziemlich rasch verfliegt. Der Wein glasklar wie ein Gebirgsbach, toller Trinkfluss, steinige Substanz, gelbe Früchte, langer Abgang. Hat sich in der Flasche über einen Tag noch erheblich positiv entwickelt, hatte am zweiten Abend fast - im positivsten Sinne - was Burgundisches. Gebt dem Wein Luft und Zeit! Der wird immer besser. Am ersten Abend von mir 92-93 Punkte, am zweiten Abend 94-95 Punkte. Der war zum ersten, aber bestimmt nicht letzten Mal bei mir im Glas! ;)
Armin
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bordeauxlover

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Re: Dr. Bürklin-Wolf

BeitragDo 16. Jan 2014, 00:18

Hallo Forumianer,

kennt jemand von Euch die Ruppertsberger Riesling Auslese 2002 von BW? Die gibt es gerade ab Weingut reduziert für 15 € statt 25,50 €.

Schöne Grüße
Armin
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bordeauxlover

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Re: Dr. Bürklin-Wolf

BeitragSa 18. Jan 2014, 19:41

Keiner eine Idee??? Ich schätze BW sehr, habe aber noch nie einen fruchtsüßen Wein von denen getrunken, vermutlich noch nicht mal einen fruchtsüßen Riesling aus der Pfalz. Meine Erfahrungen mit restsüßen Riesling-Auslesen beschränken sich zu 90% auf MSR. Eine fruchtsüße, gut gereifte MSR-Auslese mag ich von Zeit zu Zeit mit ihrer tänzerischen Leichtigkeit, ihrem feinen Süße-/Säurespiel sehr und ziehe sie solo jedem Sauternes vor. Natürlich kann ich mir denken, dass eine restsüße Auslese aus der Pfalz im Zweifel üppiger, schwerer als eine MSR-Auslese sein wird. So richtig fehlt mir bei null Erfahrung in diesem Segment aber die Phantasie, ob das meinen Geschmack eher mehr oder eher weniger trifft.Die Pfalz ist ja auch eher für den trockenen Bereich bekannt, im Gegensatz gerade zu MSR, aber auch Nahe oder Rheinhessen. Der reduzierte Preis klingt für mich zumindest recht attraktiv. Hat jemand auf dieser Basis vielleicht doch eine Idee, ob das für mich Sinn macht oder eher nicht? Wenn ja, dann wollte ich gleich ein paar Flaschen ordern. Bei einer Probeflasche ist, sollte sie mich begeistern, nachher der reduzierte Preis weg, im Zweifel der ganze Wein aus. Danke im Voraus!
Armin
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