BerlinKitchen
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Di 24. Apr 2018, 12:26
2015 Schwedhelm "Klosterstück" SpätburgunderDie Rieslinge&Weissburgunder von Georg&Stephan Schwedhelm waren ja schon immer Bombe, aber die Spätburgunder haben mich nie überzeugt. Deutlich zuviel Alkohol mit 14 bzw. 14,5% und man konnte noch nicht mal ein Glas davon trinken. Ich hab das den Jungs auch gesagt. Runter mit dem Alkohol! Aber jetzt ist auch der Spätburgunder echt gelungen, die 13,5% sind gut eingebunden. Präsentiert sich insgesamt sehr kraftvoll mit einem Korb von schwarzen Früchten, Graphit und feine Länge. Am 2. Tag kommt dann auch noch Eleganz dazu mit schönem Trinkfluss. Die Jungs haben mit diesem 15er wirklich einen großen Schritt nach vorne gemacht in Sachen Spätburgunder. Grüße aus Berlin, Martin Zwick
"Ein Leben ohne Riesling ist zwar möglich, aber sinnlos!"
Herr S.
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Do 10. Mai 2018, 11:07
Hallo zusammen,
gedenkt jemand aus dem erlauchten Kreis des Forums zur Verkostung auf dem Weingut am kommenden Wochenende zu erscheinen? Sonntag steht bei mir zur Disposition.
Viele Grüße, Björn
-------------------------------------------- "Not that we needed all that for the trip, but once you get locked into a serious drug-collection, the tendency is to push it as far as you can." (Hunter S. Thompson, Fear and Loathing in Las Vegas)
Sistra7119
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Mo 21. Jan 2019, 20:43
Gestern im Glas: Schwedhelm, Riesling, Kreuzberg, 2014 Interessante Nase mit viel Limette, etwas Petrol und Hinweis auf cremige Textur. Im Mund rassige Säure, etwas Kräuter, mittlerer Körper. Der Wein hat viel Zug, einen langen Abgang und eine sehr schöne Cremigkeit.
Sehr schöner Wein mit super PGV.
Ich dachte zuerst, dass die cremigen und öligen Geschmackseindrücke davon kommen, dass der Wein kurz im Holz gewesen wäre. Doch davon ist auf der Seite des Weinguts nichts zu lesen. Dass Petrolnoten bei der Reifung von Riesling entstehen ist mir bekannt. Aber wie kommt die Cremigkeit in den Riesling? Die habe ich bisher nur bei Chardonnay- und Weißburgunderweinen wahrgenommen.
stollinger
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Mo 21. Jan 2019, 21:36
Tach,
evtl. Mannoproteine aus der Zellwand von abgestorbenen Hefen? Ich glaube, die gelangen z.B. durch Feinhefelagerung vermehrt in den Wein.
Grüße, Josef
Sistra7119
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Di 22. Jan 2019, 20:06
Hallo Josef, meinst du, dass grundsätzlich jeder Weißwein diesen Geschmackseindruck aufweisen könnte, wenn er entsprechend ausgebaut wird? Zur Klärung müssten wir wahrscheinlich einen Önologen oder Lebensmitteltechniker hinzuziehen.... Ich mag diese Note sehr und wenn Sie bei meiner Lieblingsrebsorte Riesling auftaucht, umso mehr. Vielleicht stell ich mal im Forum die Frage nach cremigen Rieslingen?
Danke für deinen Tipp! Grüße, Simone
stollinger
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Di 22. Jan 2019, 20:53
Sistra7119 hat geschrieben:Hallo Josef, meinst du, dass grundsätzlich jeder Weißwein diesen Geschmackseindruck aufweisen könnte, wenn er entsprechend ausgebaut wird? Zur Klärung müssten wir wahrscheinlich einen Önologen oder Lebensmitteltechniker hinzuziehen....
puh,...jetzt komme ich mit meinem Halbwissen schon an die Grenze. Die Mannoproteine sind wohl für das Mundgefühl, den Körpereindruck verantwortlich. Ich denke aber nicht alleine. Ich bringe diesen cremigen Geschmackseindruck auch mit Milchsäure in Verbindung, k.A. ob das andere auch so sehen. Also, was mir mein Lehrbuch noch sagt: Bereits während der Gärung (aber auch auf bei Hefelagerung) werden Mannoproteine freigesetzt. Wieviele, ist abhängig vom Bakterienstamm, wie geklärt wird und von der Gärtemperatur. Beim biologischen Säureabbau (wo aus Äpfelsäure Milchsäure entsteht) können diese dann aber auch wieder von Milchsäurebakterien verstoffwechselt werden, also der Anteil erniedrigt werden. Wahrscheinlich gibt es auch noch weitere biochemische Prozesse, die darauf einfluss haben. Ich schätze, dass alle Weine technisch einem solchen Ausbau zugeführt werden können. Damit es stimmig ist, kommt es aber wahrscheinlich schon auf die Rebsorte, Lesezeitpunkt, Jahrgangscharakteristik uvm. an. Ich finde die Fragestellung auch spannend, und würde gerne weiter belehrt und auch korrigiert werden. Du hast Recht, wir brauchen einen Önologen. Grüße, Josef
Sistra7119
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Di 22. Jan 2019, 23:17
Josef, schau mal, was ich gefunden habe: (..) Chardonnay aus dem Stahltank liefert solide Qualität, profitiert von längerem Hefelager, gerne auch mit Batonnage. So bezeichnet man das Verfahren, die Hefe nach der Gärung beim Wein zu belassen und gelegentlich aufzurühren (was man sowohl im Stahltank als auch im Holzfass machen kann). Dabei lösen sich feinste Hefepartikel im Wein auf und sorgen für einen volleren Körper und leicht cremiges Mundgefühl. Diese Technik kommt eher selten zum Einsatz, jedoch bei keiner Rebsorte so häufig wie beim Chardonnay. Und kaum eine Rebsorte verändert Ihren Charakter so sehr durch die Reifung im kleinen Holzfass (Barrique). Damit einher geht häufig ein biologischer Säureabbau, der weiteren Schmelz zufügt. (...) Insbesondere die Technik, einen Teil im Stahltank und einen Teil im Holzfass auszubauen und nur im Holzfass den biologischen Säureabbau zuzulassen eröffnet vielfältige Nuancen von Frische und Cremigkeit. https://www.webweinschule.de/chardonnay/Du hast mit deinen Erläuterungen anscheinend recht! Ich merke mir, dass die Cremigkeit und der Schmelz nichts mit der Gärung oder Alterung zu tun haben, sondern eine bstimmte Ausbautechnik dazu beitragen kann Cremigkeit und Schmelz in den Wein zu bringen (Hefelagerung nach der Gärung, späte oder keine Klärung des Weines, biologischer Säureabbau im Holzfass). Besonderes Potential für dieses Verfahren bietet die Rebsorte Chardonnay. Nu mag ich diese Rebsorte nicht besonders, ich stelle deswegen morgen mal die Frage nach cremigen, frischen Rieslingen ins Forum. Die gibt es ja gelegentlich auch. Grüße, Simone
Michl
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Mo 25. Feb 2019, 20:52
Habe gerade den 16er X-berg im Glas. Eine ausführliche VKN kann ich mir sparen, marzemino hat den Wein in der Datenbank sehr treffend beschrieben. Vielleicht sollte man aber ergänzen, dass er deutliches Zuckerschwänzchen aufweist, das mich in diesem Fall jedoch gar nicht stört, weil es wunderbar integriert ist und den Wein zu einem Crowdleaser macht, den ich vom Weingut nicht erwartet hätte. Aber welche Rebsorten sind denn nun in dieser Cuvée? Auf der homepage des Weinguts und des Händlers habe ich auf die Schnelle nichts gefunden. Weiß hier jemand Genaueres? Vermute Riesling, Scheurebe und Weißburgunder.
Viele Grüße
Michl
BerlinKitchen
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Mo 25. Feb 2019, 21:23
Der 2014 X-berg hatte 60% Riesling 30% Chardonnay 10% Scheurebe. Zum 14er hatte ich folgendes geschrieben: Was für ein geiler Saufwein! Nichts zum philosophieren, einfach die Kehle runter damit.
"Ein Leben ohne Riesling ist zwar möglich, aber sinnlos!"
Michl
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Mo 25. Feb 2019, 21:37
Danke, Martin! Jetzt schmecke ich den Chardonnay auch
Viele Grüße
Michl
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