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Re: Weingut Rings

BeitragVerfasst: Mi 5. Dez 2018, 21:57
von Herr S.
Hallo Jochen,

Danke für Deine Notizen, Deine Wahrnehmung teile ich ich. Ich wusste nicht wirklich, was mich erwartet und war an dem Sonntag eher weniger auf Rummel vorbereitet. Gelohnt hat es sich trotzdem, wegen der Weine und auch wegen der anwesenden Forumianer!
Könnte der 2011 Spätburgunder der Gottesacker gewesen sein? Das war früher ein spannendes Duo zusammen mit dem Kallstadter (?). Der Gottesacker war immer der kantigere, rustikalere Bursche, konnte aber toll altern und entwickelte schöne Gewürzaromen. Leider sind die Einzelflaschen in meinem Besitz lange den Weg alles Flüssigen gegangen.

Viele Grüße,
Björn

Re: Weingut Rings

BeitragVerfasst: Do 6. Dez 2018, 18:11
von Jochen R.
Herr S. hat geschrieben:...
Könnte der 2011 Spätburgunder der Gottesacker gewesen sein? Das war früher ein spannendes Duo zusammen mit dem Kallstadter (?). Der Gottesacker war immer der kantigere, rustikalere Bursche, konnte aber toll altern und entwickelte schöne Gewürzaromen. Leider sind die Einzelflaschen in meinem Besitz lange den Weg alles Flüssigen gegangen.

Viele Grüße,
Björn

Hallo Björn,
ich glaube ja! Dazu passen auf jeden Fall die schönen, kräftigen,
Gewürzaromen.

Viele Grüße,
Jochen

Re: Weingut Rings

BeitragVerfasst: Do 6. Dez 2018, 21:56
von maha
Ja das war der Gottesacker, und er hatte grandiose Räucherspeck Aromen :o 8-)

Re: Weingut Rings

BeitragVerfasst: Mo 21. Jan 2019, 21:26
von Gast1
Guten Tag,

WG Rings
Kallstadter Steinacker
Chardonnay 2016
13% Alk., Preis etwa 28 Euro im Weinhandel

Ich esse momentan viel Fisch. Deshalb auch meine Vorliebe für die Weissen, insbesondere Chardonnay. Gestern hatte ich Fritz Beckers 2017er 'Schweigen', der mich begeisterte. Heute dann, WG Rings, 'Kallstadter Steinacker'. Auf der Rückseite der Flasche gibt der Winzer dem interessierten Weinliebhaber ein paar aufschlussreiche Informationen: ''...Die Böden sind durch den hohen Kalksteingehalt sehr karg. Die Reben müssen hier um Wasser und Nährstoff kämpfen....wurde für 10 Monate in 60% neuen und 40% gebrauchten Barriques aus französischer Eiche ausgebaut und unfiltriert abgefüllt. Ertrag 30hl/ha...''

Das klingt ambitioniert und vielversprechend. Vorab, der Wein braucht Luft. Mit jeder Minute, die die Flasche geöffnet war wurde es besser und der Wein blühte auf. Stoffig mit durchaus guter Balance, doch dominiert zu Beginn ein erdschwerer Holzton, der den Wein nahezu leblos macht. Nach etwa einer Stunde blüht er dann zunehmend auf. Die Dominanz des Holzes in den Aromen verschwindet, der Wein wirkt eleganter und lebendiger, dennoch unverändert dicht und stofflig, eine dezente nicht laute Vielschichtigkeit unterschiedlichster Aromen mit sogar einem Kick Schärfe von Kapuzinerkresse ummantelt den Gaumen. Das ist eine gute Erfahrung, dennoch kein einfacher Wein, eher traditionell im Ausbau, wohl ohne weitere manipulative Eingriffe (bis auf das Barriques) mit hohem Qualitätsanspruch. Traue mir hier keine Punkte zu, Wiedervorlage in zwei Jahren.

Beste Grüsse
Christian

Re: Weingut Rings

BeitragVerfasst: Mi 27. Feb 2019, 17:21
von EThC
...sehr schöner Einstiegswein des Guts:

Bild

Re: Weingut Rings

BeitragVerfasst: Fr 12. Apr 2019, 20:32
von Jochen R.
Das Kreuz 2010:
Fast schwarz. Anfangs süße Früchte in der mittelkräftigen bis intensiven
Nase, dazu blumig, Kaffee, Vanille & Karamell, laktische Noten, dahinter
heller Tabak. Wird mit Luftzufuhr immer würziger, Röstaromen, komplex!
Setzt sich so am Gaumen fort, mittelgewichtig, würzig, frisch, ewig lang.
Tolle Entwicklung mit Luftzufuhr. 93-94 P.

Ich meine, dieser 2010er hat bei der Rings-Vertikale der Frankfurter
Weinfreunde vor 1 Jahr nicht ganz so gut performed, ich finde den Wein
zum wiederholten Male klasse.

Viele Grüße,
Jochen

Re: Weingut Rings

BeitragVerfasst: Sa 13. Apr 2019, 16:32
von maha
Jochen, das stimmt. Das 10er Kreuz hat jetzt nicht enttäuscht, blieb aber etwas hinter seinen Erwartungen zurück. Mit dem 07er und 08er konnte er nicht mithalten

Re: Weingut Rings

BeitragVerfasst: Sa 13. Apr 2019, 20:43
von Jochen R.
Hallo Marko,
danke für die Info, leider kenne ich Kreuz ´07/08 nicht.

Ich hatte den Wein nicht ohne Grund aufgezogen: nämlich anläßlich
der Diskussion zum Lagrange 2010 von Lidl und 2 Spätburgundern
(GG und 1. Lage aus 2011) von einem sehr geschätzten Weingut,
die ich kürzlich bei meinem Händler vor Ort zum Schnäppchenpreis
gekauft hatte und eindeutig krass fortgeschritten waren!

Ich bin beruhigt, der Rings ´10 war einwandfrei!

Viele Grüße,
Jochen

Re: Weingut Rings

BeitragVerfasst: Di 21. Mai 2019, 20:16
von Der Wein-Schwede
Kallstadt Spätburgunder 2016

Die Ringsbrüder machen keine schlanke oder diskrete Weine, hier wird Vollgas gegeben!
Eine Vorinfo von "maha" aka Marko hat mir auch erzählt dass dieser Ortswein den kompletten GG Saumagen beeinhält (welcher im Jahrgang 2016 nicht separat abgefüllt wurde).

In der Nase finde ich zuerst sehr tiefe, süssliche und reife (rote) Kirschnoten. Dazu auch blumig (Gartenrosen) und eine "kalkige" Salzigkeit. Die Nase erinnert sehr stark um einen anderen Wein, welchen ich am 27. April probiert habe - den Spätburgunder Goldberg 2015 von Wageck-Pfaffmann.
Die Nase ist auch ein bisschen staubig mit feiner Holzwürze.
Am Gaumen mehr trocken, straff und adstringierend als die Nase andeutet. Viel Tannin und Säure, im Moment ein bisschen zu straff um ohne Essen dazu zu geniessen. Der Wein braucht ein Steak vom Holzkohlengrill als Begleitung (wird er in einer Stunde auch bekommen :) ).
…. oder braucht er noch ein paar Jahre im Keller.

Die Nase würde ich locker mit 93 Punkten bewerten, aber mit allen Bestandteilen zusammengewogen gebe ich 91 W-S Punkte.
Ist doch eine hervorragende Leistung von einem Ortswein im 20 Euro Bereich.

Viele Grüsse
Rolf

PS. Vielen Dank Marko für die Empfehlung! :)

Re: Weingut Rings

BeitragVerfasst: Di 21. Mai 2019, 22:36
von Der Wein-Schwede
Der Wein hat sich nach einigen Stunden weiterentwickelt und die Nase ist tiefer geworden. Dunklere Beerennoten sind auch dazu gekommen. Aber diese salzig-minzig-kräuterich-kirschig-mineralische Nase ist einfach der Hammer! Der Wein ist Kalkstein pur! Definitiv einer der "mineralichsten" PN Weine ich probiert habe.
Der ist am Gaumen auch nicht so straff/herb wie vor einigen Stunden, jetzt auch dunklere Noten von Schwarzkirschen, Pflaumen und Lakritz. Der Wein ist wirklich zupackend!
OK, mit "Saumagen" dabei, der Wein ist saugut! :!: :ugeek:
Wie hoch kann man einen Ortswein bewerten? Egal, 92+ W-S Punkte!

Gruss
Rolf

PS. Ich habe Rings SB Steinacker 2013 (erste Lage) zu Hause, der SB Kallstadt 2016 ist besser!