Liest man in der Datenbank Verkostungsnotizen von Weinen des Weingutes Milch, wird man nicht unbedingt angehalten, die Weine zu probieren.
Ungewöhnlich für deutsche Verhältnisse ist jedoch in jedem Fall das Interesse von Karl-Hermann Milch am Chardonnay, der den Rebsortenspielgel des Weingutes dominiert und in verschiedenen Varianten ausgebaut wird.
Mich haben die Weine deshalb schon lange Zeit interessiert und jetzt habe ich als Beifang einmal zwei einfache Weine bestellt und bereue es gerade ganz und gar nicht.
Chardonnay in der unteren Preisklasse, zumal unter 10 €, kann schrecklich sein. Von wenigen Ausnahmen abgesehen (F. Becker) gibt es in der Einstiegsklasse praktisch nichts, was mir wirklich gefällt. Umso überraschter war ich vom Gutswein und Ortswein des Weingutes, die beide ohne Chardonnay-vulgäre Aromen (Banane) oder mit dem typisch deutschen Gewicht in der unteren Preisklasse (zäher Schmelz) aufwarten. Nein, das ist wirklich sehr trinkig, in sich stimmig und v.a. der Gutswein ist zum Preis von deutlich unter 10 € erstaunlich gelungen.
Aber irgendwie vermute ich auch, dass bei den oberen Qualitäten nicht unbedingt viel gehen muss, zu konventionell scheinen mir die Weine zu sein. Vielleicht täusche ich mich aber auch...