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2018 Wagner-Stempel

BeitragVerfasst: Di 25. Sep 2018, 10:52
von BerlinKitchen
Vorneweg 2 "Schockerfotos".

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"Das Jahr 2018 wird ganz sicher in die meteorologischen Geschichtsbücher eingehen. So viele Sonnenstunden, derartig hohe Durchschnittstemperaturen für verschiedene Zeitbereiche des Jahres usw. hat man noch nicht verzeichnen können.
Für die Landwirtschaft und damit im engeren Sinne auch den Weinbau entscheidend war vor allem die große Trockenheit. Das ist lokal natürlich – wie so oft – höchst unterschiedlich ausgefallen und es verbietet sich, wie immer bei solchen Darstellungen, der einfache Schluss vom Einzelfall aufs Allgemeine, aber ein aussagekräftiger Fingerzeig ist es in jedem Falle.

Die Jungfelder haben wirklich gelitten im Sommer und auch verschiedene Minimalschnittanlagen sahen alles andere als gut aus. Im Grunde kann man für beide dargestellten Weinberge nur konstatieren: Totalausfall. Bewässerung hätte Not getan, und warum das bei den beiden Weinbergen nicht geschehen ist, bleibt wohl im Dunkeln.



Hier in Siefersheim auf den kargen vulkanischen Porphyrböden war Bewässerung insbesondere auf Trockenstandorten unerlässlich. Von Mitte Juni bis Mitte September fielen gerade einmal 40 Liter Niederschlag. Das ist ungeheuer wenig. Vor allem in Anbetracht der enormen Temperaturen und der Sonnenstunden. Dass ein Großteil der Weinberge hier dennoch so gut „durchgehalten“ hat, ist nur durch den feuchten Winter bzw. die guten Niederschläge Anfang des Jahres erklärbar. Unsere Weißburgunderanlagen am Siefersheimer Horn haben keine Bewässerung und sahen Ende August schlichtweg genial aus.

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Und auch ein paar Wochen später bei der Lese hat sich an dem Bild nicht viel verändert.


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Es ist wirklich selten, dass wir hier in Siefersheim so schöne, vollreife und völlig gesunde Burgundertrauben ernten können. Da gab es Mitte September nicht eine faule Beere in den Reihen.
Eigentlich gibt es so etwas nicht. Da steht man dann auch im Weinberg vor der Mannschaft und sagt ganz lakonisch:“Ja, wir brauchen nicht zu selektieren, nicht aufzupassen – nein – einfach abschneiden“. :-)

Und beim Riesling dieser Tage sieht es nicht anders aus – und es sieht derzeit auch nicht danach aus, als ob sich daran etwas ändern wird:

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Das ist am Höllberg in einer unserer älteren Parzellen. Kerngesund, reif und tolle grün-gelbe Färbung. Da muss man nur aufpassen, dass man nicht zu viel „nascht“.

Und in der Heerkretz wird es übermorgen in dergleichen Form weitergehen.


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Und selbst die „Feierabendstimmung“ wird bei solchen Sonnenuntergängen über dem Fürfelder Eichelberg und der Heidelandschaft in der Heerkretz zum „Postkartenmotiv“.

Oliver Müller/Wagner-Stempel


Grüße aus Berlin,
Martin Zwick

Re: 2018 Wagner-Stempel

BeitragVerfasst: Do 4. Okt 2018, 07:03
von BerlinKitchen
Aktueller Stand bei Wagner-Stempel:

"Wir sind im Finale, gestern haben wir in der Heerkretz gepflückt, heute (Tag der dt. Einheit) ebenfalls und morgen geht’s in Neu Bamberg weiter und dem Ende entgegen."

Oliver Müller/Kellermeister

Re: 2018 Wagner-Stempel

BeitragVerfasst: Mi 7. Nov 2018, 18:11
von BerlinKitchen
Hier der Erntebericht von Daniel Wagner&Oliver Müller:

Herbstblätter_2018.pdf
(1.46 MiB) 348-mal heruntergeladen



Grüße aus Berlin,
Martin Zwick

Re: 2018 Wagner-Stempel

BeitragVerfasst: Do 8. Nov 2018, 16:06
von champussi
Hurra!!!

Ein Jahrhundertjahrgang!!!

:lol:

Re: 2018 Wagner-Stempel

BeitragVerfasst: Do 8. Nov 2018, 20:32
von BerlinKitchen
Schau`n wir mal. Die Wahrheit liegt im Glas........

Re: 2018 Wagner-Stempel

BeitragVerfasst: Do 8. Nov 2018, 20:34
von rosko
Jedenfalls ein außergewöhnliches Jahr. Frucht und Konzentration auf Kosten von Säure und Mineralität. Das ist sicher Geschmacksache, aber alles kann man halt nicht haben.

Re: 2018 Wagner-Stempel

BeitragVerfasst: Do 8. Nov 2018, 21:16
von BerlinKitchen
Nun, die Burgunder-Sorten könnten herausragend sein.

Re: 2018 Wagner-Stempel

BeitragVerfasst: Do 8. Nov 2018, 21:30
von rosko
Ein bisschen off topic, aber passend: Lisa Bunn beschreibt die Jahrgangscharakteristik heute in einer Aussendung ähnlich: "Wir haben inzwischen die Lese beendet und freuen uns über großartige Qualitäten! Viel Frucht, deutlich mehr Körper und wenig Säure sind ganz typisch für die 2018er Weine!"

Re: 2018 Wagner-Stempel

BeitragVerfasst: Fr 9. Nov 2018, 12:27
von champussi
" Analytisch betrachtet mit leicht höheren Mostgewichten als im vergangenen Jahr und parallel leicht verminderten
Säurewerten."
(O-Ton "Herbstblätter")

Nach so wenig Säure klingt das jetzt nicht!! Klingt mehr wie "nah am Optimum" und "etwas früher trinkreif"!!??
Über zu wenig Säure hat ja letztes Jahr nun wirklich niemand gemeckert! Und wenn sie jetzt nur "leicht vermindert" sein soll.....?

Bin gespannt!!

Grüße
Vossi

Re: 2018 Wagner-Stempel

BeitragVerfasst: Di 29. Okt 2019, 22:57
von amateur des vins
Als "Kochwein" gekauft:

Wagner-Stempel, Grauburgunder 2018

Schrauber. Ziemlich blaß und definitiv nix "Graues" dabei.
Nase ziemlich schlank für GB und leicht reduziert. Weißfruchtig: Johannisbeere, Pfirsich.
Am Gaumen leicht, aber deutlich CO₂. Säure sogar knapp knackig. Da ist nichts breit! Hier jetzt auch Nektarine. Wirkt nicht ganz knochentrocken, aber die wirklich schöne Säure sorgt für Frische. Sogar etwas (gelbfruchtige) Länge!

Sehr gelungen für einen Gutswein, und für GB umso mehr!
Ich hab ja in dieser Liga eher selten Spaß, aber mit diesem hier definitiv. Chapeau!