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Wagner-Stempel

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amateur des vins

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Re: Wagner-Stempel

BeitragSa 16. Jul 2022, 20:45

Bibbel hat geschrieben:Mein Rat wäre, solche Weine mal 3-4 Jahre nach Erscheinen zu verkosten. Erst dann kann man sich imho einen Reim daraus machen.
Ja, das wird dann gerne als Argument vorgebracht. Ich finde, das Potential eines Weines muß auch in der Jugend erkennbar sein. Er mag dann unruhig oder disjunkt sein, aber die Zutaten sollten vorhanden sein. Ich glaube nicht an das häßliche Entlein beim Wein.

Das würde dann bedeuten, daß ich mir Wein hinlegen müßte, der mich nicht überzeugt hat, in der Hoffnung, daß wundersame Dinge passieren. Kann sein, kann auch nicht sein. Es gibt sooo viel Wein, der sein Potential frühzeitig annonciert, da brauche ich solche Wackelkandidaten nicht im Keller - auch auf die Gefahr hin, etwas zu verpassen.
Bibbel hat geschrieben:An Karsten jetzt mal konkret: der 15er Heerkretz, den du bei Michael so mochtest kam wohl aus meinem Keller und den hättest du 2016 auch nicht gemocht (ich hatte den damals mal probiert).
Der 15er letztens war wirklich schön! Aber das ist eben auch meine einzige überzeugende Begegnung mit Wagner-Stempel. Mit Einschränkung könnte ich noch den Chardonnay jetzt anführen.

Kennst Du denn den 2020er Heerkretz? Da würde mich interessieren, wie Du den jetzt siehst, und auch ein Vergleich mit dem 15er im selben Alter, wenn es Dir möglich ist.
Besten Gruß, Karsten
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Bibbel

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Re: Wagner-Stempel

BeitragSa 16. Jul 2022, 20:58

amateur des vins hat geschrieben:[quote="Bibbel"Ich glaube nicht an das häßliche Entlein beim Wein


Das ist es ja gerade, da es Dir Glaubenssache ist, wie so oft hier (Bsp. unterschiedliche Gläser=unterschiedlicher Geschmack - nö sagt K.) erübrigt sich jede weitere Diskussion. Ich sprach von meinen Erfahrungen. Wenn Du die nicht akzeptierst, kann ich damit leben.
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amateur des vins

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Re: Wagner-Stempel

BeitragSa 16. Jul 2022, 21:07

Ich schrieb ja gerade: Ich glaube nicht... Eine Glaubensfrage ist es dann wohl eher für andere.

Meine Erfahrungen sprechen dagegen, darauf Mühe zu verwenden. Wenn Du die nicht akzeptierst, kann ich damit leben.

Kannst Du denn nun was zum 2020er Heerkretz beitragen?
Besten Gruß, Karsten
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Bibbel

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Re: Wagner-Stempel

BeitragSa 16. Jul 2022, 21:19

amateur des vins hat geschrieben:
Kannst Du denn nun was zum 2020er Heerkretz beitragen?


Nö, der war ja hier gar nicht Thema.
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amateur des vins

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Re: Wagner-Stempel

BeitragSa 16. Jul 2022, 21:22

Bibbel hat geschrieben:
amateur des vins hat geschrieben:Kannst Du denn nun was zum 2020er Heerkretz beitragen?
Nö, der war ja hier gar nicht Thema.
ymmd :lol:
Besten Gruß, Karsten
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Bernd Schulz

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Re: Wagner-Stempel

BeitragSo 7. Aug 2022, 20:50

Nach kurzer Pause geht es heute mit meiner Tour de Kabinett weiter. Im Glas befindet sich dieser eindrucksvolle Riesling:

Bild

Der Heerkretz wirkt deutlich fester und komplexer als fast alle anderen Kabinette, die ich bislang getrunken habe, aber trotzdem bleibt er einigermaßen im "kabinettigen" ;) Rahmen - was schon an die Quadratur des Kreises grenzt...

Und ich frage mich, warum bei einem VDP-Betrieb ein trockener "Heerkretz" gute 40 Euro kostet, während ein ziemlich sensationeller Kabinett mit der gleichen Lagenbezeichnung und wohl auch Lagentypizität für weit weniger als die Hälfte zu haben ist. Mit Blick auf die "VDP-Qualitätspyramide" scheint mir hier etwas nicht so ganz stimmig zu sein. Oder ist es ein ungeschriebenes Gesetz, dass exzellente trockene Riesling aus einer "Großen Lage" immer weit mehr kosten müssen als exzellente restsüße Rieslinge aus der nämlichen "Großen Lage"? :twisted:

Herzliche Grüße

Bernd
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amateur des vins

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Re: Wagner-Stempel

BeitragSo 7. Aug 2022, 21:34

Bernd Schulz hat geschrieben:Und ich frage mich, warum bei einem VDP-Betrieb ein trockener "Heerkretz" gute 40 Euro kostet, während ein ziemlich sensationeller Kabinett mit der gleichen Lagenbezeichnung und wohl auch Lagentypizität für weit weniger als die Hälfte zu haben ist. Mit Blick auf die "VDP-Qualitätspyramide" scheint mir hier etwas nicht so ganz stimmig zu sein. Oder ist es ein ungeschriebenes Gesetz, dass exzellente trockene Riesling aus einer "Großen Lage" immer weit mehr kosten müssen als exzellente restsüße Rieslinge aus der nämlichen "Großen Lage"? :twisted:
Und ich frage mich, ob das GG nicht vielleicht noch ziemlich sensationellerer ist? Getrunken hast Du es recht sicher noch nicht, ist es doch noch garnicht auf dem Markt, und schon garnicht im direkten Vergleich. Mit Blick auf die von Dir insinuierte Nichtangemessenheit der relativen Preise scheint mir hier etwas nicht ganz stimmig zu sein. Oder ist es ein ungeschriebenes Gesetz, daß restsüße Weine immer mindestens genausogut sein müssen wie trockene Weine aus derselben "Großen Lage"?
Besten Gruß, Karsten
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Bernd Schulz

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Re: Wagner-Stempel

BeitragSo 7. Aug 2022, 21:56

amateur des vins hat geschrieben:Getrunken hast Du es recht sicher noch nicht, ist es doch noch garnicht auf dem Markt, und schon garnicht im direkten Vergleich.


Ganz abgesehen davon, dass dass der trockene 2021er Heerkretz noch gar nicht auf dem Markt ist, hätte ich diesen Wein mangels Masse auch dann nicht getrunken, wenn er schon auf dem Markt wäre. Und der direkte Vergleich mit dem restsüßen Kabi könnte angesichts der Äpfel- und Birnen-Problematik gewiss kaum objektiv ausfallen....

amateur des vins hat geschrieben: Oder ist es ein ungeschriebenes Gesetz, daß restsüße Weine immer mindestens genausogut sein müssen wie trockene Weine aus derselben "Großen Lage"?


Natürlich ist das kein ungeschriebenes Gesetz. Es mag ja sein, dass der trockene Wein aus der "Großen Lage" (sogar "objektiv") eine deutlich höhere Qualität aufweist als der restsüße Kabi aus der "Großen Lage" - aber rechtfertigt das angesichts der "Pyramide" Gutswein/Ortswein/Lagenwein/Wein aus Erster Lage/ Wein aus Großer Lage (sorry, wenn die Folge im Detail etwas unscharf ausgefallen sein sollte, aber ich habe mittlerweile die Lust daran verloren, mich lupenmäßig mit dem aberwitzigen VDP-System zu befassen) einen so eklatanten Preisunterschied zwischen einem trockenen und einem restsüßen "Heerkretz"?

Sorry, Karsten, aber ich hatte gerade den Eindruck, dass du meine Kritik am VDP-Preisfindungssytem völlig falsch verstanden hast! Eventuell habe ich mich ja auch wieder zu undeutlich ausgedrückt.... :oops:

Herzliche Grüße

Bernd
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Ollie

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Re: Wagner-Stempel

BeitragSo 7. Aug 2022, 23:33

Bernd Schulz hat geschrieben:Nach kurzer Pause geht es heute mit meiner Tour de Kabinett weiter. Im Glas befindet sich dieser eindrucksvolle Riesling:

Bild

Der Heerkretz wirkt deutlich fester und komplexer als fast alle anderen Kabinette, die ich bislang getrunken habe, aber trotzdem bleibt er einigermaßen im "kabinettigen" ;) Rahmen - was schon an die Quadratur des Kreises grenzt...



Hmmm, ich hatte den Wein Mitte Mai, und ihn fand ihn extrem langweilig. Kann Kabinetten von der Mosel so gar nicht das Wasser reichen (und zu süß fand ich ihn auch). Trocken kann W-S besser. Viel besser. Geradezu mehr als doppelt so gut.

EDIT: Sorry, falscher Wein; tatsächlich fand ich Wittmanns 21er Morstein-Kabinett dröge.

Cheers,
Ollie
Zuletzt geändert von Ollie am Mo 8. Aug 2022, 13:02, insgesamt 1-mal geändert.
Parfois, quand c'est trop minéral, on s'emmerde.
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amateur des vins

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Re: Wagner-Stempel

BeitragSo 7. Aug 2022, 23:53

Es gibt kein "VDP-Preisfindungssystem". Es gibt einen Markt, an dem auch ein paar VDP-Weingüter teilnehmen. Deshalb ist es auch müßig, darüber zu lamentieren: Es werden die Preise erzielt, die sich durchsetzen lassen.

Das weißt Du natürlich alles, weshalb ich davon ausgehen muß, das es sich nur einmal mehr um VDP-Bashing, durchsetzt mit einer ordentlichen Prise Süßwein-Bias, handelt. Letzterer sei Dir gegönnt, ersteres finde ich in dieser Frequenz ermüdend. Ich weiß, ist mein Problem, aber ich dachte, ich sag's trotzdem mal.
Besten Gruß, Karsten
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