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Teschke

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amateur des vins

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Re: Teschke

BeitragMo 15. Nov 2021, 21:12

Ziemlich sprachlos läßt mich gerade zurück:

Teschke, Sylvaner 19-68 2017

Heute den zweiten Tag auf, aber das macht nix, weil völlig unverändert.

Im wesentlichen fällt mir dazu ein: "wild!", und leider nicht viel mehr. :cry:
Der Wein ist rauchig-erdig, aber irgendwie anders als meinetwegen vom Etna (Vulkan) oder aus dem Morstein ("Dreck"). Er ist sehr würzig mit Naturweinanklängen und fast komplett fruchtbefreit. Mir fallen beim besten Willen keine Assoziationen ein, außer Flechten auf Granit im Morgentau - und fragt nicht, wie ich auf sowas komme! :mrgreen: Am Gaumen könnte man vielleicht unterschwellig einen Hauch Aprikose halluzinieren. Die Säure ist hinreichend frisch, eher auf der milden Seite, die Phenolik überbordend. Im sehr langen Abgang ist er massiv herb, aber interessanterweise knapp vor der Grenze zur Bitterkeit; dabei erinnert er an Apfelschale (war es Cox?).

Wäre Eigenständigkeit das alleinige Kriterium: Dieser Wein wäre ein sicherer Nachkauf. Er ist wahnsinnig charakterstark; manch einer würde womöglich "unsauber" konstatieren, aber dazu habe ich keine Meinung. Er ist allerdings auch wirklich anstrengend, Trinkfluß kommt keiner auf; sehr "verkopft", wenn man so möchte. Allemal spannend, aber eben auch schwierig. Ich wüßte auch nicht, mit welchem Essen er eine Marriage eingehen könnte.

Ich werde das noch eine Weile sacken lassen und dann aus dem Bauch heraus entscheiden, ob ich mir davon noch was hinlege...
Besten Gruß, Karsten
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Nora

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Re: Teschke

BeitragMo 15. Nov 2021, 22:01

amateur des vins hat geschrieben:Ziemlich sprachlos läßt mich gerade zurück:

Teschke, Sylvaner 19-68 2017

Ich wüßte auch nicht, mit welchem Essen er eine Marriage eingehen könnte.



Eventuell Pasta mit Trüffel? Ich habe gute Erfahrungen bei Naturweinen gemacht, die ohne Frucht daherkommen, wenn im Essen Trüffel vorkommen. "Rauchig-erdig" würde da auch passen.

VG, Nora
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amateur des vins

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Re: Teschke

BeitragMo 15. Nov 2021, 22:49

Nora hat geschrieben:
amateur des vins hat geschrieben:Ziemlich sprachlos läßt mich gerade zurück:

Teschke, Sylvaner 19-68 2017

Ich wüßte auch nicht, mit welchem Essen er eine Marriage eingehen könnte.

Eventuell Pasta mit Trüffel? Ich habe gute Erfahrungen bei Naturweinen gemacht, die ohne Frucht daherkommen, wenn im Essen Trüffel vorkommen. "Rauchig-erdig" würde da auch passen.
Ja, könnte sein; käme auf einen Versuch an.

Meine Erfahrungen mit Trüffeln waren bisher nicht besonders zahlreich und zudem überwiegend belanglos, oder aber eben ziemlich kostspielig (von einer rühmlichen Ausnahme in einem umbrischen Bergdorf abgesehen). Ich wüßte auch ad hoc nicht, woher ich gute und dennoch bezahlbare bekommen sollte.
Aber das ist ja nur ein technisches Problem. :mrgreen:
Besten Gruß, Karsten
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Re: Teschke

BeitragMo 15. Nov 2021, 22:58

...scheint ja wieder etwas freakiger zu sein als die zuvor -leider- etwas zahmeren Jahrgänge. Wo gibt's das noch?
Viele Grüße
Erich

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Dilbert

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Re: Teschke

BeitragFr 19. Nov 2021, 13:10

amateur des vins hat geschrieben:Ich wüßte auch ad hoc nicht, woher ich gute und dennoch bezahlbare bekommen sollte.
Aber das ist ja nur ein technisches Problem. :mrgreen:

Probier's mal hier:
http://www.bosfood.de

Gut und zuverlässig!

Gruß,
Jochen
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Re: Teschke

BeitragFr 19. Nov 2021, 13:23

amateur des vins hat geschrieben:Meine Erfahrungen mit Trüffeln waren bisher nicht besonders zahlreich und zudem überwiegend belanglos, oder aber eben ziemlich kostspielig (von einer rühmlichen Ausnahme in einem umbrischen Bergdorf abgesehen). Ich wüßte auch ad hoc nicht, woher ich gute und dennoch bezahlbare bekommen sollte.
...beim Karlic in Paladini (bei Vrh)...
Viele Grüße
Erich

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UlliB

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Re: Teschke

BeitragFr 19. Nov 2021, 13:41

amateur des vins hat geschrieben:Meine Erfahrungen mit Trüffeln waren bisher nicht besonders zahlreich und zudem überwiegend belanglos, oder aber eben ziemlich kostspielig (von einer rühmlichen Ausnahme in einem umbrischen Bergdorf abgesehen). Ich wüßte auch ad hoc nicht, woher ich gute und dennoch bezahlbare bekommen sollte.
Aber das ist ja nur ein technisches Problem. :mrgreen:

Wobei die aus meiner Sicht einzige wirklich bemerkenswerte Trüffel die echte Alba-Trüffel ist. Die ganzen Frühlingstrüffeln, Sommertrüffeln, schwarzen Trüffeln etc. kommen da nicht einmal ansatzweise mit.

Gerade jetzt ist die beste Zeit - erlaubt ist das Sammeln von Mitte September bis in den Januar, und die Novembertrüffeln gelten als die besten. Die Marktpreise sind üppig, irgendwo zwischen 8.000 und 10.000 € pro Kilogramm je nach Qualität. Man braucht allerdings sehr wenig davon, die Dinger haben eine ungeheure Intensität, ein paar Gramm reichen für eine Mahlzeit mit zwei Personen (aber ein paar Gramm kosten dann eben auch einen höheren zweistelligen Eurobetrag).

Das Problem in Deutschland ist, dass die Alba-Trüffeln nicht sonderlich haltbar sind und viele, die hier im Handel landen, ihre beste Zeit schon hinter sich haben (mal abgesehen von der ganzen osteuropäischen Fake-Ware, die hier im Handel zu finden ist und häufig aromatisiert wurde). Ich habe vor ein paar Jahren mal gute bei einem Stand auf dem Viktualienmarkt bekommen, ansonsten hoffe ich, irgendwann mal wieder zur passenden Zeit ins Piemont zu kommen.

Gruß
Ulli
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Dilbert

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Re: Teschke

BeitragFr 19. Nov 2021, 15:06

UlliB hat geschrieben:Wobei die aus meiner Sicht einzige wirklich bemerkenswerte Trüffel die echte Alba-Trüffel ist. Die ganzen Frühlingstrüffeln, Sommertrüffeln, schwarzen Trüffeln etc. kommen da nicht einmal ansatzweise mit.
Das stimmt, die weißen Trüffeln sind natürlich mit Abstand am intensivsten! Aber ich finde auch einen echten Perigord-Trüffel sehr gut. Wir sind durch einen befreundeten Winzer/Gastronom auf Bos Food aufmerksam geworden und bestellen dort immer telefonisch. Dabei kann man auch nochmal nachfragen bzw. haben die auch oft Tipps auf Lager, was gerade frisch und empfehlenswert ist. Die Ware wird spätestens innerhalb von zwei Tagen mit UPS geliefert und ist in einem gekühlten Styropor-Behälter.
Davor waren wir bei unserem Obst- und Gemüsehändler, der auch die Gastronomie im Umkreis bedient. Der hatte seine Ware vom Großmarkt in Frankfurt. Das war oft gut - aber nicht immer.
Ab und zu werden wir auch direkt von Bekannten beliefert, die vor Weihnachten nach Alba fahren. Das kommt aber nicht so häufig vor (ich muss da in diesem Jahr nochmal nachhaken :mrgreen:), wäre aber wirklich praktisch, da die auch mit dem Weingut Francesco Rinaldi befreundet sind!! Letztes Jahr war das leider ein Corona-bedingter Totalausfall.

Gruß,
Jochen

PS: Wir trinken zum Trüffel meist einen kräftigeren, erdigen Pinot Noir z.B. Gevrey Chambertin. Weißwein eher selten. Ich befürchte aber, dass wir damit in der Minderheit sind.
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Nora

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Re: Teschke

BeitragFr 19. Nov 2021, 15:36

Hallo Jochen,

ich bestelle meine Trüffel auch schon seit Jahren bei Bos Food, der Laden ist sehr empfehlenswert, da kann ich dir nur zustimmen. Im übrigen auch für viele andere Sachen. Und die Kundenbetreuung ist ausgezeichnet.

Zu Trüffel wenn dunkles Fleisch dabei ist, finde ich auch Pinot Noir, gern etwas erdig, umwerfend. Wenn das Fleisch hell ist oder fleischlos gern einen kräftigen Chardonnay im Holz ausgebaut.

VG, Nora
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Dilbert

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Re: Teschke

BeitragFr 19. Nov 2021, 15:50

... auch wenn es jetzt nicht mehr in den Teschke-Faden gehört:
Nora hat geschrieben:Zu Trüffel wenn dunkles Fleisch dabei ist, finde ich auch Pinot Noir, gern etwas erdig, umwerfend.
Oh ja! Wir haben einen Italiener im Ort, der macht ein Rinderfilet mit dunkler Sauce und Nudeln a la forma (also im Parmesanlaib geschwenkt) - dazu Trüffel! :mrgreen: :mrgreen:

... ich bekomme Hunger!!

Gruß,
Jochen
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