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Also wenn das Fazit für (immerhin!) Wittmanns Morstein lautet "eher 'zu warm' trinken!", dann ist das so, wie wenn meine Mutter über ihre Schwiergertochter nur zu sagen weiß: "Sie ist pünktlich."



Cheers,
Ollie

Ollie hat geschrieben:Also wenn das Fazit für (immerhin!) Wittmanns Morstein lautet "eher 'zu warm' trinken!", dann ist das so, wie wenn meine Mutter über ihre Schwiergertochter nur zu sagen weiß: "Sie ist pünktlich."

Na nee...
Das ist eher so, als würde eine Mutter zu ihrer Tochter sagen: "In Badehose sieht Dein Mann besser aus als im Wintermantel!".

Nee Nee Nee, nicht alles was hinkt ist ein Vergleich. Ein tatsächlicher Vergleich geht doch so: Die Mutter sagt zu ihrer Tochter: "Um einen guten Eindruck zu machen, sollte Dein Mann pünktlich in Badehose hier erscheinen."

JPO hat geschrieben:Die Mutter sagt zu ihrer Tochter: "Um einen guten Eindruck zu machen, sollte Dein Mann pünktlich in Badehose hier erscheinen."

...zum Mittagessen mit Morstein.
Hast Du recht, das klingt plausibler. Kenne mich mit Schwiegermüttern nicht so gut aus.

Ein wönziger Schlock war noch übrig:

amateur des vins hat geschrieben:Wittmann, Morstein GG 2016

Update [+1d]
Heute gestaltet sich das ganze erheblich erfreulicher!

Gelbfrucht und Kräuter sind eine schöne Verbindung eingegangen; erstere geben knapp den Ton an. Der Abgang ist immernoch herb, aber deutlich weniger als gestern. Die Säure ist auch schöner, hat aber nunmehr eine dezente grünapfelige Note.

So ist das mit der Tagesform, sowohl des Trinkers als auch des Getrunkenen. Aber jedenfalls scheint dieser Wein einiges Potential zu besitzen, das er gestern noch nicht zeigen konnte. Noch ist Morstein nicht verloren!

Das Fazit "lieber zu warm als zu kalt trinken" gilt übrigens nach meinen Erfahrungen/Begriffen für sehr viele von den besseren Rieslingen, die ihren ganzen Facettenreichtum nicht zeigen, wenn sie mit der Temperatur, die gewöhnlich für den Weißweingenuss empfohlen wird, getrunken werden.

Ich rede bewusst von Rieslingen, denn mit eher wärmer getrunkenem Chardonnay oder Sauvignon Blanc der höheren Kategorie kenne ich mich nicht hinreichend aus.....

Herzliche Grüße

Bernd

Bernd Schulz hat geschrieben:Das Fazit "lieber zu warm als zu kalt trinken" gilt übrigens nach meinen Erfahrungen/Begriffen für sehr viele von den besseren Rieslingen, die ihren ganzen Facettenreichtum nicht zeigen, wenn sie mit der Temperatur, die gewöhnlich für den Weißweingenuss empfohlen wird, getrunken werden.

Ich rede bewusst von Rieslingen, denn mit eher wärmer getrunkenem Chardonnay oder Sauvignon Blanc der höheren Kategorie kenne ich mich nicht hinreichend aus.....

Herzliche Grüße

Bernd

Kühl anfangen und wärmer werden lassen; das ist auch da meine Devise;-)

Bernd Schulz hat geschrieben:Das Fazit "lieber zu warm als zu kalt trinken" gilt übrigens nach meinen Erfahrungen/Begriffen für sehr viele von den besseren Rieslingen, die ihren ganzen Facettenreichtum nicht zeigen, wenn sie mit der Temperatur, die gewöhnlich für den Weißweingenuss empfohlen wird, getrunken werden.

Kann ich aus eigener Erfahrung absolut bestätigen.

amateur des vins hat geschrieben:

Nora hat geschrieben:Welchen Jahrgang vom Morstein siehst du denn noch ein Stück besser und warum?

Für detailliertere Auskünfte zu anderen Jahrgängen gehe ich gerne nochmal meine Notizen durch; bitte hab' etwas Geduld.

Da habe ich den Mund mal wieder etwas zu voll genommen; die Notizen waren weniger ergiebig, als ich dachte. Soviel kann ich sagen:

2010 etwas unheitlich, aber mehrfach großartig
2012 sehr gut mit Potential zur Größe
2014 gut, tendenziell etwas spannungsarm
2015 sehr gut, ein Kind des warmen Jahrgangs, aber nicht breit
2016 (s.o.) in der Relation mangelt es ein wenig an Dichte
2019 ziemlich großartig

Aus dieser Liste sehe ich 2014 und 2016 bisher hinten, aus unterschiedlichen Gründen (Spannung vs. Dichte).

Hoffe, das hilft ein wenig, auch wenn ich jetzt weniger zu dem Thema sagen kann, als ich gedacht hatte.

amateur des vins hat geschrieben: 2010 etwas unheitlich, aber mehrfach großartig
2012 sehr gut mit Potential zur Größe
2014 gut, tendenziell etwas spannungsarm
2015 sehr gut, ein Kind des warmen Jahrgangs, aber nicht breit
2016 (s.o.) in der Relation mangelt es ein wenig an Dichte
2019 ziemlich großartig

Interessante Wahrnehmungen. Selbst hatte ich Wittmanns Morstein nur ein einziges Mal groß - nämlich aus der Flasche 2010er von Bibbel. Eine zweite Flasche 2010er einige Monate später war nur "sehr gut", so wie 2007, 2009 (mehrfach), 2012 (mehrfach), 2013. Das ist am Anspruch gemessen irritierend wenig.

Ein bißchen wie Montrachet, da hat Jancis schon recht.

Cheers,
Ollie