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Re: St. Antony
Verfasst: Mo 29. Apr 2024, 08:56
von TOM
Auch wenn Dirk Würtz schon eine Weile St. Antony führt, so dürften die meisten hier im Forum seinen Vorgänger Felix Peters noch kennen. Er hatte sich 2017 dazu entschlossen ein eigenes Weingut zu eröffnen und ich habe sowohl die Weine von St. Antony als auch die von F & F Peters immer sehr gemocht. Insbesondere sein "Pinot Noir Roche Calcaire" hatte es mir angetan.
Mit Bestürzung habe ich am Wochenende erfahren, dass Felix Peters im Alter von 47 Jahren verstorben ist und wollte auch Euch diese traurige Nachricht nicht vorenthalten:
https://www.meininger.de/wein/erzeuger/ ... verstorben
Re: St. Antony
Verfasst: Mo 29. Apr 2024, 11:32
von la-vita
Danke Tom für die Info. Felix Peters hinterlässt seine Frau und 3 Kinder. Das sind traurige Nachrichten die man erstmal verdauen muss. Ich war zur Zeit von Felix Peters bei St. Antony ein paar mal vor Ort. Ich hab manchmal etwas mit den Weinen gehadert, habe aber jedes Jahr die Weine verfolgt. Ich finde den biodynamischen Ansatz wie auch die gesamte Truppe symphatisch und bin immer wieder mal gerne hingefahren.
Grüße
Detlef
Re: St. Antony
Verfasst: Mo 5. Aug 2024, 17:20
von UlliB
Dirk Würtz ist seit 2018 Geschäftsführer bei St.Antony. Während in seiner Zeit als Betriebsleiter bei Balthasar Ress im Rheingau einige bemerkenswerte Weine entstanden sind, warte ich bei St.Antony immer noch darauf, dass mich ein Wein von dort wirklich begeistert. Auch der hier konnte mich nicht wirklich abholen:
Orbel Riesling GG 2021 (St.Antony) 12,5%Vol. Für einen noch jungen Wein unter Schrauber recht dunkles Gelb, auch erste Reifetöne, aber alles soweit völlig im Rahmen. Für Riesling weiche Säure (wenn ich richtig informiert bin, durchläuft bei St.Antony jeder Wein einen BSA), spürbarer Restzucker, der zu einem süß-sauer-Spiel führt, das ich bei trocken gedachtem Wein nicht sonderlich mag. Gelbfruchtig, Pfirsich und Aprikose, mäßig langer, sauberer Abgang. Das ist freundlich, fruchtig, nett - und völlig unspannend. Weit entfernt von dem, was ich von einem GG erwarte.
Vielleicht zwingt die Größe des Betriebes (60 Hektar Rebfläche) und die damit verbundenen Vertriebsstrukturen zu einer gefälligen Stilistik, eventuell erfordert auch die finanzielle Situation Kompromisse (nach Aussage von Würtz war der Betrieb bei seinem Erscheinen finanziell "fast tot"). Der Lagenbesitz ist grandios, daraus sollte sich eigentlich mehr machen lassen.
Allerdings: der Orbel hat ab Hof seinerzeit knapp 18 Euro gekostet und bewegt sich damit im untersten GG-Bereich. Wenn man sieht, was heute manche VDP-Granden für ihre Ortsweine verlangen, relativiert das die Performance ein wenig. Ich werde gelegentlich verfolgen, wie es da weitergeht.
Gruß
Ulli
Re: St. Antony
Verfasst: Di 1. Okt 2024, 16:54
von UlliB
Während ich das oben erwähnte 21er Orbel GG ziemlich mäßig fand, wirkt der hier für mich deutlich überzeugender:
Pettenthal Riesling GG 2021 (St.Antony) 12,5%Vol. Auch hier recht dunkle Farbe, aber in der Nase nicht gealtert, im Gegenteil noch ein paar reduktive Gärungsnoten, danach schöne Zitrusfrucht. Das Süß-Sauer-Spiel vom Orbel fehlt hier, wirkt ganz trocken (wenn ich mich recht erinere, ist er das analytisch aber nicht ganz), sehr fest, dunkel-mineralischer Kern. Gute Länge. Noch einige Reserven.
Das passt zum GG-Status schon viel eher als beim Orbel.
Gruß
Ulli
Re: St. Antony
Verfasst: Mi 30. Okt 2024, 22:30
von Udo2009
Gerade die (leider) letzte Flasche Nierstein Blaufränkisch 2013 (die mit den Seriennummern...) geöffnet. (Der Naturkorken war 1a in Schuss und hatte vom Blaufränkisch eine schöne, satte Farbe auf der Unterseite bekommen...)
Ein Spitzenwein, hervorragend gereift. Sehr dezentes Holz, dunkle Beeren. Intensiv, langer Abgang, ein Wein, wie ich ihn mag.
Von dem hätte ich gern noch 6 Flaschen....