also da bin ich bei Erich.
Weder die VDP Mitgliedschaft noch ein bestimmtes Prädikat bzw. ein Segment wie die Ortsweine sind eine Garantie für ein langes Leben auch wenn die Erwartungshaltung vielleicht eine andere ist und die Wahrscheinlichkeit natürlich höher ist.
Hatte auch schon Weine höherer Segmente, die gefühlt auf frühe Trinkbarkeit vinifiziert waren, dann aber auch schneller den Abstieg angetreten haben und auf der anderen Seite "kleine" Weine, die trotzdem unkaputtbar sind/waren.
Volker
Rheinhessen - Diverse
Re: Rheinhessen - Diverse
Gut, dass der Wein am Ende ist will ich natürlich nicht ausschließen - auch wenn es natürlich eine Enttäuschung wäre. Damit muss man leben und seine Schlüsse ziehen. Es kann natürlich auch sein, dass trotz des guten Jahres irgend etwas nicht hingehauen hat. Kommt auch vor. Aber mir geht es auch um die Frage, ob eventuell auch Riesling Guts- und Ortsweine so etwas wie eine Verschlussphase haben könnten.
Detlef
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Re: Rheinhessen - Diverse
Meine Antwort auf deine Frage lautet: Ja, könnten sie durchaus haben! Ob es so etwas wie eine Verschlussphase geben kann, hängt primär von dem generellen Stil, im dem das betreffende Weingut unterwegs ist, ab. Die Frage, ob der jeweilige Wein als Guts- oder Orts- oder Lagenwein ettiketiert wurde, spielt dagegen - jedenfalls bei wirklich guten Winzern - nur eine untergeordnete Rolle.la-vita hat geschrieben:Aber mir geht es auch um die Frage, ob eventuell auch Riesling Guts- und Ortsweine so etwas wie eine Verschlussphase haben könnten.
Die vom VDP betriebene Qualitätsdifferenzierung im Hinblick auf Weine mit oder ohne Ortsnamen, mit oder ohne Lagenangabe stellt letztlich auch nur eine extrem pauschale Lösung dar.
Herzliche Grüße
Bernd
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Re: Rheinhessen - Diverse
Das ist richtig, ist aber letztlich auch nur die Fortführung des schon im Weingesetz und seinen begleitenden Vorschriften zementierten Credos, daß Reinsortig- und Einzellagigkeit das höchste der Gefühle ist und alles andere von vorherein nix sein kann. Allerdings da auch wieder durch die Großlagenthematik aufgeweicht...Bernd Schulz hat geschrieben:Die vom VDP betriebene Qualitätsdifferenzierung im Hinblick auf Weine mit oder ohne Ortsnamen, mit oder ohne Lagenangabe stellt letztlich auch nur eine extrem pauschale Lösung dar.
Viele Grüße
Erich
Nicht was lebendig, kraftvoll, sich verkündigt, ist das gefährlich Furchtbare. Das ganz Gemeine ist's
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Erich
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Re: Rheinhessen - Diverse
...gab's letzten Samstag bei der Online-Verkostung „Natural – Orange – Brutal: Quo Vadis Wineworld?“, veranstaltet von Edel&Faul aus Berlin:
"Burgundischter Riesling, den ich je im Glas hatte!" meinte sinngemäß einer der Teilnehmer, der Einschätzung kann ich mich grundsätzlich anschließen...
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Viele Grüße
Erich
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Re: Rheinhessen - Diverse
Nachtrag zu diesem Frühburgunder:Gaston hat geschrieben:Heute im Glas zu einer kleinen Lammkeule:
Da ich kaum Erfahrungen mit Frühburgunder habe (warum eigentlich?) kann ich nichts Substanzielles zum Thema Rebsortentypizität sagen, blind hätte ich da aber sicher auf Spätburgunder getippt.
Davon abgesehen, bin ich von diesem Wein sehr angetan. Das ist – in dieser Preisklasse – für mich ein deutscher Rotwein auf sehr hohem Niveau.Überhaupt gefällt mir das, was ich bisher so an Ingelheimer Roten probiert habe ausgesprochen gut. Die Weine haben, so finde ich, einen durchaus ortsspezifischen Charakter, und gute Produzenten, zu denen ich Dautermann jetzt auch ohne gänzlich detaillierte Ortskenntnisse zählen würde, machen da richtig gute Sachen.
Erstaunlich ist das Preisniveau: Dieser Wein geht ab Werk für 9,90 über den Ladentisch. Grandioses Preis-Genuss-Verhältnis!
Re: Rheinhessen - Diverse
Wir hatten jetzt auch einmal eine Flasche vom Frühburgunder von Dautermann. Das sehr gute Preis-Leistungsverhältnis kann ich bestätigen und wir haben uns ein paar Tage später gleich einen Karton besorgt.
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Re: Rheinhessen - Diverse
Die Tage gabs Weingut Russbach - Westhofener Morstein - Riesling trocken 2015:
Der Wein hat nicht die Intensität, die Dichte einer 1. Lage von den renomierten Erzeugern, aber in einem reifen Jahr wie 2015 kommt mir das entgegen, die 12% Alkohol finde ich angenehm. Zwar nicht den Druck und auch nicht die Komplexität des gehobenen Segments, aber ich finde die Selektion vom Winzer merklich (oder er hat einfach sehr homogenes Traubenmaterial gehabt); die Aromen sind fein, die Säure ist klar, trotz der Fruchtreife, spielerisch. Ich habe 12€ beim Händler bezahlt, beim Google habe ich gesehen, dass es den Wein ab ~10€ gibt, dafür finde ich das wirklich gut.
Grüße, Josef
Der Wein hat nicht die Intensität, die Dichte einer 1. Lage von den renomierten Erzeugern, aber in einem reifen Jahr wie 2015 kommt mir das entgegen, die 12% Alkohol finde ich angenehm. Zwar nicht den Druck und auch nicht die Komplexität des gehobenen Segments, aber ich finde die Selektion vom Winzer merklich (oder er hat einfach sehr homogenes Traubenmaterial gehabt); die Aromen sind fein, die Säure ist klar, trotz der Fruchtreife, spielerisch. Ich habe 12€ beim Händler bezahlt, beim Google habe ich gesehen, dass es den Wein ab ~10€ gibt, dafür finde ich das wirklich gut.
Grüße, Josef
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Re: Rheinhessen - Diverse
Hallo Josef,
die VKN klingt ziemlich interessant. Darf ich mal fragen, wie du auf diesen Wein gekommen bist? Ich habe in meiner ganzen Trinkerkarriere noch nie etwas vom Weingut Russbach gehört! Magst du zwei, drei weitere Sätze zu diesem Erzeuger schreiben?
Herzliche Grüße
Bernd
die VKN klingt ziemlich interessant. Darf ich mal fragen, wie du auf diesen Wein gekommen bist? Ich habe in meiner ganzen Trinkerkarriere noch nie etwas vom Weingut Russbach gehört! Magst du zwei, drei weitere Sätze zu diesem Erzeuger schreiben?
Herzliche Grüße
Bernd
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Re: Rheinhessen - Diverse
Hallo Bernd,
ich habe mir gerade meine VKN durchgelesen, der Wein ist von Feinheit und Leichtigkeit nicht mit Mosel etc. vergleichbar, wir sind natürlich immer noch in Rheinhessen, ich denke, das ist aber auch nicht deine Erwartung.
Viel kann ich leider nicht zu dem Weingut schreiben, der Wein war eine Empfehlung von einem niedergelassenem Händler in Bielefeld (Wein Anton), einen anderen Wein von dem Weingut habe ich nicht getrunken und auch nichts im Keller.
Ob der Wein ein Ausreißer nach oben war, ein one-hit-wonder, oder ob das Weingut beständige Qualität liefert weiß ich leider nicht. Zumindest findet man hier im Forum einen Verweis auf einen Kategoriesieg eines Silvaners beim Silvaner-Forum [Link]. Die Empfehlungen aus dem Silvaner-Forum finde ich recht gut, ich halte viel von dem Wettbewerb, kaufe mir gerne das Sieger-Paket. Also ganz von ungefähr wird der Riesling wohl nicht gekommen sein.
Ich hatte versucht, mir ein paar Informationen zum Riesling zu ergoogeln, bei einem Händler habe ich einen Restzucker von >8 g/l gefunden. Ich würde das eher für einen Copy&Paste Fehler halten, ich habe den Wein als recht trocken empfunden und auch von der Substanz passt das nicht für mich. Auf der anderen Seite kann man sich ja bei Restzucker sehr leicht deutlich verschätzen, mit 12% Alkohol und einer eher reifen Frucht müssen ja irgendwo die Oechsle bleiben.
Grüße, Josef
ich habe mir gerade meine VKN durchgelesen, der Wein ist von Feinheit und Leichtigkeit nicht mit Mosel etc. vergleichbar, wir sind natürlich immer noch in Rheinhessen, ich denke, das ist aber auch nicht deine Erwartung.
Viel kann ich leider nicht zu dem Weingut schreiben, der Wein war eine Empfehlung von einem niedergelassenem Händler in Bielefeld (Wein Anton), einen anderen Wein von dem Weingut habe ich nicht getrunken und auch nichts im Keller.
Ob der Wein ein Ausreißer nach oben war, ein one-hit-wonder, oder ob das Weingut beständige Qualität liefert weiß ich leider nicht. Zumindest findet man hier im Forum einen Verweis auf einen Kategoriesieg eines Silvaners beim Silvaner-Forum [Link]. Die Empfehlungen aus dem Silvaner-Forum finde ich recht gut, ich halte viel von dem Wettbewerb, kaufe mir gerne das Sieger-Paket. Also ganz von ungefähr wird der Riesling wohl nicht gekommen sein.
Ich hatte versucht, mir ein paar Informationen zum Riesling zu ergoogeln, bei einem Händler habe ich einen Restzucker von >8 g/l gefunden. Ich würde das eher für einen Copy&Paste Fehler halten, ich habe den Wein als recht trocken empfunden und auch von der Substanz passt das nicht für mich. Auf der anderen Seite kann man sich ja bei Restzucker sehr leicht deutlich verschätzen, mit 12% Alkohol und einer eher reifen Frucht müssen ja irgendwo die Oechsle bleiben.
Grüße, Josef