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Emilia-Romagna

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amateur des vins

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Re: Emilia-Romagna

BeitragDi 12. Mai 2020, 13:49

Ein Freund und Restaurantbesitzer aus Kampanien (seit über 20 Jahren in Berlin) hat den Gästen sowas im Sommer häufig ungefragt und ohne Ansehen der Chromosomen hingestellt. Ein anderer Freund (aus Abruzzen) hat das ebenda auch immer gerne genommen. Es kann also nicht so ganz nur für Touristen sein. Für mich hat sich aber immer nur die Frage gestellt, wie ich das möglichst unauffällig garnicht erst angeboten bekomme (denn stehenlassen, d.h. wegkippen, ist auch nicht toll). Die Lösung war i.d.R. subito einen Weißwein als Apero zu nehmen.
Besten Gruß, Karsten
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austria_traveller

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Re: Emilia-Romagna

BeitragDi 12. Mai 2020, 13:51

amateur des vins hat geschrieben:ohne Ansehen der Chromosomen

Das ist einfach eine Erfahrung aus Urlauben in Italien; keine These ;-)
Beste Grüße
Gerhard aus Wien
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amateur des vins

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Re: Emilia-Romagna

BeitragDi 12. Mai 2020, 14:00

austria_traveller hat geschrieben:
amateur des vins hat geschrieben:ohne Ansehen der Chromosomen
Das ist einfach eine Erfahrung aus Urlauben in Italien; keine These ;-)
Alles gut, Gerhard! :)
Ich meinte nur, wenn selbst waschechte Süditaliener das Zeug (sic! :-X sorry, Bernd) Männlein wie Weiblein gleichermaßen anbieten, ...
Besten Gruß, Karsten
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Gerald

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Re: Emilia-Romagna

BeitragDi 12. Mai 2020, 15:25

Ist wohl alles - wie immer - Geschmackssache. ;)

Diese merkwürdige ;) Einstellung der Italiener war mir bekannt. Und es handelt sich um einen der Hauptgründe dafür, dass ich niemals nach Italien (außer Südtirol natürlich) reisen werde. Schließlich verbringe ich meinen Urlaub nicht dort, wo ich von Barbaren für einen Barbaren gehalten werde.


Ich bin persönlich ein großer Italien-Fan, aber so manches an der italienischen "Genusskultur" finde ich auch barbarisch. Zum Beispiel - wenn wir ja schon beim Thema sind - die grauenvoll süßen "aperitivi". Nach einem Glas Spritz hätte ich jedenfalls keinen Hunger mehr.

Grüße
Gerald
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UlliB

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Re: Emilia-Romagna

BeitragDi 12. Mai 2020, 16:26

Gerald hat geschrieben:Ich bin persönlich ein großer Italien-Fan, aber so manches an der italienischen "Genusskultur" finde ich auch barbarisch. Zum Beispiel - wenn wir ja schon beim Thema sind - die grauenvoll süßen "aperitivi". Nach einem Glas Spritz hätte ich jedenfalls keinen Hunger mehr.

Gerald,

auch wenn ich vielleicht selektiver Wahrnehmung zum Opfer gefallen bin: ich habe das Spritz-Trinken in "Echt-Italien" so gut wie nie gesehen. Und mit "Echt-Italien" meine ich die Orte, die nicht massiv vom Tourismus infiltriert sind oder gar davon komplett übernommen wurden, wie etwa die Gegend unmittelbar am Gardasee. Übersehen kann man das Zeug mit der orangenen Farbe ja nun nicht gerade... das sind da Einzelfälle, und wie gesagt, nach meinem Eindruck sind's dann meistens auch deutschsprachige Touristen, die es konsumieren.
amateur des vins hat geschrieben:Ein Freund und Restaurantbesitzer aus Kampanien (seit über 20 Jahren in Berlin) hat den Gästen sowas im Sommer häufig ungefragt und ohne Ansehen der Chromosomen hingestellt.

Na, wenn er seit 20 Jahren in Deutschland ist, wird er seinen Gästen halt das servieren, was die für "typisch italienisch" halten. Da gibt's dann mit Sicherheit auch den Cappuccino nach dem Essen, was in untouristischen Gegenden drei Reaktionen verursacht: Verwirrung, Entsetzen, Verweigerung.

Aber warten wir mal, was Ollie sagt. Der lebt ja offensichtlich da...

Gruß
Ulli
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amateur des vins

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Re: Emilia-Romagna

BeitragDi 12. Mai 2020, 16:40

UlliB hat geschrieben:Na, wenn er seit 20 Jahren in Deutschland ist, wird er seinen Gästen halt das servieren, was die für "typisch italienisch" halten.
Ja, das ist nicht ganz auszuschließen. Ich frage ihn einfach mal, wenn sich die Gelegenheit ergibt. ;)
Besten Gruß, Karsten
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olifant

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Re: Emilia-Romagna

BeitragDi 12. Mai 2020, 16:46

UlliB hat geschrieben:Hier zeigt sich übrigens tatsächlich ein deutlicher kultureller Unterschied: in Italien (mit Ausnahme vielleicht von Südtirol) trinkt man Wein zum Essen - und zwar ausschließlich.


Naja ... Ausnahme vllt. Südtirol ... darf etwas bezweifelt werden ;), auch mit der Ausschließlichkeit :?:

Auch in anderen norditalienischen Gebieten, z.B. Friaul, Veneto, Julisch -Venetien ... ist es nicht unüblich sich nachmittags ein kleines Glas gekühlten Weisen im Schatten zu genehmigen. In Weinbars im Veneto wird zum Glas dann ein Alibi-Häppchen gereicht, bzw. bestellt, ähnlich vllt. span. Tapas, ... aber umgekehrt, ein richtiges Glas Wein ohne kleinen Snack ist eigentlich auch in Südtirol nicht wirklich üblich.
Aber klar, wo sich nur Touristen unter Touristen tümmeln ... ist man eben unter sich :lol:
Grüsse

Ralf

Die Zukunft war früher auch besser.
Karl Valentin
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Gerald

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Re: Emilia-Romagna

BeitragDi 12. Mai 2020, 16:50

Hallo Ulli,

wir sind meistens in nicht ganz so touristischen Gegenden (aber touristenfreie Regionen gibt es in IT ohnehin nirgends ;) ), und ich bilde mir ein, dass das orangene Zeugs dort auch gerne getrunken wurde.

Aber auch bei anderen aperitivi, z.B. dem von mir recht geschätzten Rabarbaro, ist mir für einen Aperitiv viel zu viel Zucker drinnen. Nach dem Essen sehr gerne, aber vorher ist mir das einfach zu süß. Ich würde auch keine TBA als Aperitiv trinken mögen, so gut sie auch schmecken mag. ;)

Grüße
Gerald
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UlliB

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Re: Emilia-Romagna

BeitragDi 12. Mai 2020, 17:31

olifant hat geschrieben:[...] ... aber umgekehrt, ein richtiges Glas Wein ohne kleinen Snack ist eigentlich auch in Südtirol nicht wirklich üblich.

Doch, doch, aberdutzende Mal gesehen: morgens um zehn genehmigen sich Männer in den typischen blauen Schürzen ein Glas Weißwein, und zwar ohne ein Alibi-Crostino (das mit den dunkelblauen Schürzen ist übrigens interessanter Lokalkolorit). Daher meine Bemerkung - das habe ich in Italien sonst so nicht gesehen.

Was übrigens die von Ollie schon weiter oben erwähnten Crostini betrifft: so ganz nebenbei sind die da manchmal auch nicht. Wir haben es mehrfach erlebt, wenn wir uns abends um halb sieben oder sieben zu einem Aperitif in einer Bar an einen Tisch gesetzt haben (ok - hinsetzen ist vielleicht unitalienisch), dass uns ein wahrer Berg von Crostini, Salami, Schinken, Käse, Oliven etc. und dazu dann noch Grissini o.ä. dazu gereicht wurde, was sich dann natürlich auch im Preis ausdrückte. Die Menge war dann keinesfalls nur "nebenbei", sondern hat schon mal glatt den ersten Gang im Restaurant ersetzt, manchmal auch zwei Gänge - und für diätbewusstere Zeitgenossen hätte es auch gleich ganz gereicht ;)

Gruß
Ulli
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Bernd Schulz

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Re: Emilia-Romagna

BeitragDi 12. Mai 2020, 19:17

Nochmal zurück zum "Ceregio" von der Fattoria Zerbina :oops: : Ich habe mir gerade ein paar Garnelen gebraten und einige Bruschettine mit Olivencreme bestrichen. In Kombination damit macht der Wein tatsächlich eine besser Figur als solo; es kommt jetzt am Gaumen so etwas wie eine gewisse apfelige Fruchtigkeit an.

Trotzdem hatte ich noch nie eine aus Trauben gewonnene Flüssigkeit, die so intensiv nach nichts ;) riecht, im Glas. Frage an Ralf (Olifant): Du kennst doch so gut wie jeden italienischen Winzer - kannst du etwas zur Fattoria Zerbina sagen? Und muss Trebbiano derart "neutral" schmecken, oder darf er in besonderen Fällen auch so etwas wie Ausdruck zeigen?

Herzliche Grüße

Bernd
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