Umbrien

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Erdener Prälat
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Re: Umbrien

Beitrag von Erdener Prälat »

Im Zentrum von Montefalco betreibt gefühlt jeder zweite Einwohner eine Weinhandlung. Durch die Konkurrenz sind die Preise ziemlich moderat. Ich probierte Weine von zwei Erzeugern, die mich bereits früher überzeugt hatten; die Sagrantino sind nicht ohne Neuholz, aber der Einsatz ist noch einigermaßen erträglich.

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Der Sagrantino von Perticaia besitzt herausragende Substanz, von daher eigentlich weit über dem Rosso. Ohne Neuholzeinsatz läge er bei mir sicher bei 93-94 Punkten.
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michaelliebert
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Re: Umbrien

Beitrag von michaelliebert »

raist7 hat geschrieben:... nen Sagrantino kann ich mir ja von Zeit zu Zeit in Rom am Flughafen mitnehmen, aber nen Grecchetto pack ich halt nicht ins Handgepäck, da 'zu günstig')


Hast den Grechetto von Sergio Mottura schon probiert. Ist gerade Winzer des Jahres im Gambero Rosso 2012 geworden und macht meines Erachtens einen schönen Grechetto...

http://michael-liebert.de/weintipps/sergio-mottura-grechetto-2010-poggio-della-costa/
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Erdener Prälat
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Re: Umbrien

Beitrag von Erdener Prälat »

Dies ist vielleicht mein Lieblingswein der Region: Feingliedrig, komplex, vielschichtig und dabei preiswert, nicht nur in diesem Jahr. Schade, daß er hierzulande nicht erhältlich ist.
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Zürcher
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Re: Umbrien

Beitrag von Zürcher »

Hallo zusammen,

Gerade von der Einkaufstour zurück gekommen. Bin mir unschlüssig, ob meine Eindrücke weiterhelfen, denn es handelt sich bei diesem Wein um eine Spezialabfüllung. La Carraia, Selection Schwander, 2008, 50% Sangiovese, 50% Montepulciano: kräftig, rustikal, fruchtig, gute Tanninstruktur, 13.5% Alkohol. Mehr dazu später, wenn ich die erste Flasche öffne.

Grüsse aus Adliswil,
Sacha
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octopussy
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Re: Umbrien

Beitrag von octopussy »

Ciao,

ein Griff ins Klo war die Idee, einen 2007 Dulcis von Lungarotti zur Foie Gras mit selbst gebackener Brioche zu trinken (Briocherezept von Philippe Rochat, nicht schwer und klappt immer). Der Wein war ein Spontankauf, da ich außer rest- und edelsüßem Riesling und Portwein original null Flaschen Süßwein im Keller habe (kein Sauternes, kein Jurancon, kein edelsüßer Chenin Blanc, kein Tokaji Aszu, nichts :oops:). Zur Foie Gras ließ sich der Dulcis - obwohl er aufgespritet und damit sehr alkoholstark war - sogar einigermaßen trinken. Auch möchte ich halbwegs positiv einen Abgang mit Grapefruit-Limonaden-Geschmack hervorheben. Ansonsten schmeckte mir und auch dem Rest des Tischs der Wein überhaupt nicht. Er ist wirklich eindimensional, leicht brandig, wirkt etwas künstlich im Geruch und Geschmack und ist insgesamt einfach plump. Naja, immerhin war die Investition nicht so groß.

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Beste Grüße, Stephan
olifant
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Re: Umbrien

Beitrag von olifant »

... vor kurzem im Glas ...

Pinot Nero 2004, Castello della Sala (Antinori) - Sala

rel. dunklesGranatrot mit rubinfarbigen Kern; Kirschen, dunkle Beeren, etwas Animalisch/Leder; am Gaumen gute Konzentration, dunkle rote Frucht, leicht animalische Würze und Leder, feines Tannin, noch recht zupackend, sehr gut balanzierte Säure; langer Abgang korespondierend zum Gaumen - 16,5/20 op

Hat noch gutes Entwicklungspotential. Sehr gut gemachter Pinot Nero aus Umbrien, sicher kein Ausbund an Feinheit und Eleganz, eher ausgewogene Kraft.
Grüsse

Ralf

Die Zukunft war früher auch besser.
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Re: Umbrien

Beitrag von olifant »

... vor kurzen im Glas ...

Villa Fidelia Rosso 2006, Sportoletti - Assisi, Cuvée überwiegend Merlot, mit Anteilen von Cabernet Sauvignon und Cabernet Franc

Rubinrot mit violetten Reflexen, Kern ins Opake gehend; dunkle Heidelbeer-Brombeernase, etwas weihnachtliche Gewürze, Kokos; am Gaumen konzentriert und dicht, Frucht korrespondierend zur Nase, jedoch blockiert vom Tannin-Tiefschlaf und erinnert etwas an mit edlem Holz gewürztes Leder zum Kauen, hervorragende Säurebalance; langer Abgang auf noch recht hartes Tannin, dahinter würzige Frucht - 17+/20op

Am ersten Tag eher Potentialtrinken, erst am 2 Tag mit dem letzten Glas machte der Wein etwas mehr auf und zeigte schöne Frucht und Würze eingebettet in kompaktes aber samtig werdendes Tannin. hat einen Tacken mehr drauf als die 2005er Ausgabe. Sollte sich wohl noch so 2 Jahre ausruhen um dann für ein paar Jahre Genuss zu bieten, sicher aber auch kein Langläufer.
Grüsse

Ralf

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olifant
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Re: Umbrien

Beitrag von olifant »

octopussy hat geschrieben:Ciao,

ein Griff ins Klo war die Idee, einen 2007 Dulcis von Lungarotti zur Foie Gras mit selbst gebackener Brioche zu trinken (Briocherezept von Philippe Rochat, nicht schwer und klappt immer). Der Wein war ein Spontankauf, da ich außer rest- und edelsüßem Riesling und Portwein original null Flaschen Süßwein im Keller habe (kein Sauternes, kein Jurancon, kein edelsüßer Chenin Blanc, kein Tokaji Aszu, nichts :oops:). Zur Foie Gras ließ sich der Dulcis - obwohl er aufgespritet und damit sehr alkoholstark war - sogar einigermaßen trinken. Auch möchte ich halbwegs positiv einen Abgang mit Grapefruit-Limonaden-Geschmack hervorheben. Ansonsten schmeckte mir und auch dem Rest des Tischs der Wein überhaupt nicht. Er ist wirklich eindimensional, leicht brandig, wirkt etwas künstlich im Geruch und Geschmack und ist insgesamt einfach plump. Naja, immerhin war die Investition nicht so groß.



Hallo Stephan,

tja, den Dulcis von Lungarotti habe ich auch schon seit geraumer Zeit offen, inzwischen wohl so seit einem 1/2 Jahr :shock: - bei sporadischen Konsumptionsversuchen hatte ich dafür noch keine nennenswerten geschmacklichen Einbußen feststellen können.
Die Palette ist seit dem Öffnen besetzt mit Anklängen an Rosinen und Trockenfrüchte, Nüsse und Candis - die Süsse ist für mein Empfinden auch recht penetrant, es fehlt die Abpufferung durch Säure.
Mein Exemplar ist zwar kein Jungspund aus '07, sondern schon eher ein Senior aus '95 - so rechter Trinkfluss, sprich Lust auf ein 2. kleines Glässchen kommt aber nicht wirklich auf.
Einzige - und Beste - Eignung und daher mein (ganz klassischer) Tipp, als Dipp für Cantucci oder zum Nippen mit Panforte. Als potentieller Desertwein hat der Dulcis auch bei mir versagt :( .
Die Ähnlichkeit zu toskanischen Vinsanto ist nicht zu leugnen.
Grüsse

Ralf

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Karl Valentin
olifant
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Re: Umbrien

Beitrag von olifant »

... gestern im Glas ...

Montefalco Rosso 2007, Antonelli - Montefalco, Cuvée 70% Sangiovese, 15% Sagrantino, 15% Merlot

violettes glänzendes Rubinrot; säuerliche Waldbeeren, Holunder, Sauerkirschen, dezente Röstnoten; am Gaumen komplexes Mittelgewicht, würzige säuerliche Fruchtnoten korrespondierend zur Nase, engmaschiges Tannin, sehr gute Säurebalance, in der Entwicklung an der Luft jedoch etwas unstet; mittellanger Abgang mit tiefer Frucht auf Tannin - 16+/20 op

Schöner Wein, wie er so nur aus Italien kommen kann. Auch trotz nur 15% Sagrantino, ist dessen Einfluss in der Cuvée hinsichtlich Frucht und Tannin deutlich.
Die Entwicklung an der Luft verläuft derzeit sehr inhomogen, sodass sich mal die Nase, mal der Gaumen auf dem Rückzug befindet und nur in einigen Momenten volle Harmonie zu Tage tritt. Aus einem kleinen Chiantiglas deutlich besser als aus einem Grossvolumigen.
Grüsse

Ralf

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sociando
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Re: Umbrien

Beitrag von sociando »

hallo,

gestern im glass:

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best, martin
es lebe die freiheit! es lebe der wein!
(johann wolfgang von goethe, faust, auerbachs keller)
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