Kampanien und Basilicata

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dylan
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Re: Kampanien und Basilicata

Beitrag von dylan »

Hallo Jürgen,

rosinige Noten, eingekochte Früchte ( = Marmelade?), das hört sich nicht gut an. Wegen der guten Bewertung von Olli (100P) habe ich mir vor kurzer Zeit eine nicht gerde billige DMG von dem Stoff zugelegt. Wenn die nicht mindestens 95P bringt, werde ich wohl über einen Regress nachdenken müssen (ist in der Weinszene gerade aktuell :twisted: ).

Beste Grüsse

dylan
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Jürgen
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Re: Kampanien und Basilicata

Beitrag von Jürgen »

Hallo Wolfgang, der Wein geht eher in die Richtung gärende Früchte, rosinig. "Eingekocht" sollte ich wohl nochmal überarbeiten :?
Ist auf jeden Fall nicht mein Wein. Die Runde sah ihn aber wesentlich besser als ich.
Zuletzt geändert von Jürgen am Di 15. Feb 2011, 08:40, insgesamt 1-mal geändert.
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dylan
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Re: Kampanien und Basilicata

Beitrag von dylan »

[quote="Jürgen" Die Runde sah ihn aber wesentlich besser als ich.[/quote]

Das lässt ja hoffen. Überhaupt scheint dieser Wein ja stark zu polarisieren. Ich muss wohl die Probe aufs Exempel machen, und mal eine Flasche aufziehen. Allerdings habe ich nur den 99 in der Eintel.

Gruss

dylan
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Mr. Nebbiolo
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Taurasi "Radici" 2000 - Mastroberardino

Beitrag von Mr. Nebbiolo »

Hallo,

gestern habe ich folgenden Vertreter aus der Region getrunken:


Taurasi "Radici" 2000 - Mastroberardino

In der Nase sehr angenehm, nach süßen roten und schwarzen Beeren, viel Brombeere und leicht holzwürzig. Am Gaumen ebenfalls süße Beeren, Pflaume, rund, ausgewogen, noch spürbares aber gut integriertes Tannin, eine passende Säure, mittlerer Körper, leichte Lederaromen und ein langer Abgang.

Ein durchaus trinkiger, nicht fett wirkender und Spaß machender Wein, der sich auf dem Höhepunkt befindet, diesen aber wohl nich zwei, drei Jährchen halten könnte.

16,8 / 90 Punkte
Grüße

Klaus
olifant
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Re: Kampanien und Basilicata

Beitrag von olifant »

... und was die tage sonst noch so im Glas war ...

Canneto 2004 Basilikata Rosso, D'Angelo - Rionero , 100% Aglianico del Vulture

leicht transparentes Schwarz-Rot, kleiner Wasserrand; Süsse Kirschen, reife feine Zwetschken, etwas Röstnoten; am Gaumen mittelgewichtig, feine Frucht korrespondierend zur Nase, leicht erdige Noten, etwas Mineralität, etwas Tabak, Röstung, ... gereiftes feines (Trauben-) Tannin und stark trocknendes Barriquetannin, gute Säure, eigentlich sehr ausgewogen und harmonisch, angenehme Tiefe; mittellanger bis langer Abgang mit schöner angereifter Fruchtaromatik und stark trocknendem Ausklang - 16-16,5 :?: ??? / 20 op

Eigentlich, ja eigentlich ein sehr schöner Aglianico, der jetzt und wohl über die kommenden 3 Jahre in eineml optimalen Trinkfenster wäre - aber einen derart massiv-übertriebenen Barriqueeinsatz habe ich auch für italienische Verhältnisse schon länger nicht mehr genossen - derart austrocknend, dass man sich selbst nach dem Genuss für die kommenden 18 Monate durch den Barriqueeinsatz stabilisiert fühlt.
Da gefällt mir der einfache 'Aglianico del Vulture' aus dem grossen slowenischen Eichenfass als Aglianico 'in purezza' doch, wenn auch einfacher, dennoch besser ...
Grüsse

Ralf

Die Zukunft war früher auch besser.
Karl Valentin
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Erdener Prälat
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Re: Kampanien und Basilicata

Beitrag von Erdener Prälat »

Ich hatte den beim Besuch auch probiert, war wie erwartet nichts für mich. Ich habe mich an die Nicht-Barriqueweine gehalten, von denen es bei diesem Erzeuger ja auch zwei schöne gibt, darunter den folgenden.
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octopussy
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Re: Kampanien und Basilicata

Beitrag von octopussy »

Hier ein aktueller Kurzartikel zur Aglianico Traube von Jancis Robinson, die gerade mit ihrem Team an einem großen Buch über Rebsorten arbeitet, welches ich mir sicher zulegen werde, wenn es mal rauskommt.

http://www.jancisrobinson.com/articles/a201107193.html
Beste Grüße, Stephan
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octopussy
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Re: Kampanien und Basilicata

Beitrag von octopussy »

Sehr überzeugend war am Wochenende der 2010 DOP Cilento Fiano Donnaluna der Viticoltori de Conciliis. Für Fiano bekannter ist die DOCG Fiano di Avellino, ein ganzes Stück östlich von Neapel. Die DOP Cilento liegt südlich von Neapel am Rande des UNESCO-Weltkulturerbes Cilento Nationalpark. Die Viticoltori de Conciliis sind ein Familienbetrieb, die in etwa 25 ha Reben und Olivenbäume bewirtschaften. Im Programm haben sie verschiedene Rotweine aus Aglianico und Weißweine aus Fiano sowie einen Schaumwein und einen Süßwein. Der Fiano Donnaluna wurde im Stahltank vergoren und ist dementsprechend frisch, knackig und mineralisch. Es gibt auch noch den Fiano Perella aus den ältesten Reben des Gutes, der im großen Akazienholzfass ausgebaut wird und den Fiano Antece, der mit längerer Maischestandzeit und sehr langem Feinhefelager leicht oxidativ ausgebaut wird. Beide dieser Fiano stehen auf meiner Liste der Weine, die probiert werden wollen.

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octopussy
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Re: Aglianico

Beitrag von octopussy »

olifant hat geschrieben: Einen Tipp hätte ich dann doch: Aglianico del Vulture Portale Adduca von Casa Maschito - der sollte aber vor dem Genuss mind. 7 - 8 Jahre nach der Lese reifen, sonst ist dass, auch ohne massive Verholzung, ein ganz harter Knochen und verschlossen wie ein Hochsicherheitstrakt. Viele Aglianico brauchen einfach ihre Zeit um sich zu entfalten. Heißt dieser Wein nicht auch der Barolo das Südens?
Ciao Ralf, ciao tutti,

danke noch einmal für den Tipp mit dem Aglianico del Vulture Portale Adduca von Casa Maschito, den wir heute aus 2004 zu einem mit Piment d'Espelette leicht pikant gewürztem Ratatouille mit Couscous getrunken haben, was eher mittelmäßig passte. Auf der Website des Erzeugers wird empfohlen, den Wein bei 20°C zu trinken, am besten fand ich ihn aber bei 15-16°C. Erzeugt wird dieser Wein von 600 m über dem Meeresspiegel liegenden Weinbergen auf dem Weg zum Vulture Berg. Insofern hat der Wein auch nichts mastiges, eingekochtes. Das Barrique ist gekonnt eingesetzt. Potenzial hat der Wein noch, man kann ihn aber auch schon gut trinken.

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Erdener Prälat
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Re: Kampanien und Basilicata

Beitrag von Erdener Prälat »

Hört sich erstmal nett an; schade, daß Neuholz drin ist, also nichts für mich:-(

Einige Notizen zu vor Ort erworbenen Aglianico del Vulture der Preisklasse 5-13 Euro. Quelle war meist die Weinhandlung "Piaceri di Vini" in Melfi, direkt an der Hauptstraße; sehr empfehlenswert bezüglich Auswahl und Preis.

Zwei preiswerte Weine, beide ein wenig rustikal, aber ehrlich und das Geld wert:
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Im Slow Wine als Spitzenwein empfohlen; für mich etwas übertrieben reduktiv-fruchtig, aber Struktur und Gerbstoffe sind schön. Insgesamt ein etwas zwiespältiger Eindruck.
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Neben Musto Carmelitano der einzige Vino Slow bei Aglianico del Vulture. Für meinen Geschmack ist das leider eine Holzbrühe und ein Vino Fast:-( Irgendwie verstehe ich dieses Konzept nicht so ganz.
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Und was mit diesem Wein los war, dem teuersten probierten und von einem renommierten Erzeuger, ist mir völlig unklar. Ob das gewollt ist?
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