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Re: Südtirol - die Weißweine

BeitragVerfasst: Mi 31. Mär 2021, 13:13
von EThC
Nora hat geschrieben:seit ein paar Tagen bin ich angemeldetes Mitglied. Vorher hatte ich noch nie Weinbeschreibungen verfasst und hoffe nun, der Schönheit des folgenden Weins mit meiner Notiz gerecht zu werden:

Schön, daß Du da bist! :D

...und mit der Beschreibung meine ich durchaus was anfangen zu können, gerne mehr davon!

Re: Südtirol - die Weißweine

BeitragVerfasst: Do 1. Apr 2021, 22:06
von EThC
...vor ein paar Tagen mußte mal wieder ein "Feld" dran glauben:

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Re: Südtirol - die Weißweine

BeitragVerfasst: Mi 7. Apr 2021, 09:13
von olifant
... vor kurzen im Glas, aus dem letztjäährigen MERUM-Weissburgunder-Paket ...

Hos 2019 Weissburgunder, Weingut Niklas - Kaltern, NK, 13%

... in den letzten Jahren selten einen derart frischen und zugleich ausgewogenen wie auch vielschichtigen WB im Glas gehabt, schöner Mix aus floralen, apfeligen, zitronigen und mineralischen Noten, die Säure frisch aber nicht spitz, trotz Körper keinerlei Drang in die Breite, für Südtirol rel. schlanke 13%, langer Abgang ... 17-17,5/20 op

Unerwartet schöner WB aus Kaltern, das nicht unbedingt für frische Höhenlagen bekannt ist. Für mich eine Entdeckung und Empfehlung, zumindest für diesen Jahrgang.

Re: Südtirol - die Weißweine

BeitragVerfasst: Mi 7. Apr 2021, 21:14
von EThC
...ist gerade noch sehr schön, sollte man aber nicht mehr allzu lange aufheben:

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Re: Südtirol - die Weißweine

BeitragVerfasst: Sa 10. Apr 2021, 22:45
von maha
Aufgrund Noras Empfehlung hab ich mir 4 Weine vom Tröpftalhof zum testen bestellt.
Der Amphoren Cabernet Sauvignon „Barleith“ hat mir schon richtig gut gefallen. Ich hab keine Notizen gemacht, aber das hatte ordentlich Grip und durchaus Tiefe, mit einer schönen Rauchigkeit und viel Substanz. Dazu einen ziemlichen Trinkfluß.

Gerade hab ich den
Viognier „LeViogn“ 2016
im Glas und das begeistert mich ebenso sehr.
Viognier ist jetzt nicht meine Parade Rebsorte, deshalb fehlt mir etwas der Vergleich.
Dieser hier macht sowohl Solo als auch zu den Ravioli mit Basilikum-Ricotta Füllung eine gute Figur.
Vielleicht noch ein paar Infos zum Wein selbst:
In den meisten Jahrgängen ist das 100% Viognier, manchmal kommt noch etwas Sauvignon Blanc dazu (wie das bei diesem 16er ist weiß ich nicht). Ich zitiere mal aus der sehr informativen Homepage:
Der LeViogn ist ein Viognier zu 100%. Nur in seltenen Fällen, in jenen Jahren, in denen es weniger Trauben gibt, kann eine kleine Menge von Sauvignon Blanc hinzugefügt werden. Einfach genug, um das Fass zu füllen, weil der LeViogn in einem großen Eichenholzfass vinifiziert wird. Hier floriert er und entwickelt seine spontane Stabilität, indem er mindestens 9 Monate auf der Edelhefe bleibt, bevor es in die Flasche geht. Anschließend wird er einige Monate im Keller raffiniert, bevor er verkaufsbereit ist.

Die 20-jährige Rebstöcke der Sorte Viognier aus einem südfranzösischen Weingartenschnitt wachsen auf 300 m Meereshöhe ober dem Kalterer See. Die Aussicht ist wunderschön und das Mikroklima profitiert von der Nähe zum See. Der Boden ist sehr reich an Kalksteinkiesel und wird durch Ton und Sand ergänzt.
Die günstige Belichtung und die tägliche Brise ermöglichen es uns, den besten Zeitpunkt für die Ernte von perfekt reifen Trauben zu wählen.

Die vollreifen Trauben werden nach einer kurzen Mazerationszeit gepresst und anschließend direkt im Eichenholzfass spontan und ohne Temperaturkontrolle vergoren. Dort reift der Wein für 9 Monate auf der Vollhefe, schwefelfrei bis kurz vor der Abfüllung. Wie alle unserer Weine kommt er unfiltriert in die Flasche.


In der Nase viel Birne, etwas Zuckerwatte und ein paar Kräuter. Dazu ein paar zitrische Noten.
Im Mund macht das ordentlich Krawall (Karsten, ich weiß nicht ob das was für Dich wäre). Auch hier Birnensaft mit etwas Rosmarin, etwas tanninig, schönes Säuregerüst und viel Grip auf der Zunge. Das trinkt sich sehr leichtfüßig aber ohne dabei banal zu wirken. Der Körper ist durchaus kräftig und hat eine schöne Komplexität. Das Holz ist noch schmeckbar aber bei weitem kein Möbelhaus.
Das ist mit knapp unter 30 EUR kein Schnäppchen, aber jeden Cent wert. Die Flasche war viel zu schnell leer.

Danke Nora für den Tipp!

Re: Südtirol - die Weißweine

BeitragVerfasst: Sa 10. Apr 2021, 23:12
von amateur des vins
maha hat geschrieben:In der Nase viel Birne, etwas Zuckerwatte und ein paar Kräuter. Dazu ein paar zitrische Noten.
Im Mund macht das ordentlich Krawall (Karsten, ich weiß nicht ob das was für Dich wäre). Auch hier Birnensaft mit etwas Rosmarin, etwas tanninig, schönes Säuregerüst und viel Grip auf der Zunge. Das trinkt sich sehr leichtfüßig aber ohne dabei banal zu wirken. Der Körper ist durchaus kräftig und hat eine schöne Komplexität.
Och, kommt darauf an... Das liest sich schon ziemlich spannend. Viognier mit "schönem Säuregerüst"? Sowas muß man erstmal finden.^^

Quelle?

Re: Südtirol - die Weißweine

BeitragVerfasst: Sa 10. Apr 2021, 23:16
von maha
amateur des vins hat geschrieben:Quelle?

https://www.feinkost-partner.de/epages/ ... 00980-0017

Re: Südtirol - die Weißweine

BeitragVerfasst: Sa 10. Apr 2021, 23:18
von EThC
amateur des vins hat geschrieben:Viognier mit "schönem Säuregerüst"? Sowas muß man erstmal finden.

...Philipp Kuhn! :o

Re: Südtirol - die Weißweine

BeitragVerfasst: So 11. Apr 2021, 00:12
von Nora
Hallo Marko,

das freut mich sehr, dass dir die Weine zusagen. Ich trinke sie auch immer wieder gern. Ich bin sehr gespannt auf deine Einschätzung zum Garnellen.

VG, Nora

Re: Südtirol - die Weißweine

BeitragVerfasst: Mo 12. Apr 2021, 09:38
von olifant
EThC hat geschrieben:...vor ein paar Tagen mußte mal wieder ein "Feld" dran glauben:

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... haben gestern unsere letzte Flasche (*) Feldmarschall von Fenner 2013 Müller-Thurgau, Tiefenbrunner - Entiklar, zu einem auberginenlastigem Gemüse-Sugo mit Pici, aufgedreht.

Sehr stimmig, sehr schön gereift - anders als bei Erichs Flasche hatten wir schon einen ersten leichten Firn in der Nase und am Gaumen, was jedoch den Gesamteindruck eher mehr Tiefe und Komplexität verliehen hat - sehr harmonisch und komplex mit einem Aromenspiel von reifen gelben Früchten, "schmutzig"-exotischen Gewürzen und doch auch immer wieder aufblitzende typische blumig - leicht Eisbonbonige - Muskatellernote. Sehr gut strukturiert mit der exakt richtigen Ausgewogenheit zwischen "süssem" Extrakt und stützender Säure; langer, langer Abgang - 17,5-18 / 20 op

Für meinen Geschmack jetzt genau richtig, mehr Reife geht zwar, muss aber auch nicht sein.

(*) Zum damaligen Kurs war das bei um 20€ eine klare Empfehlung. Inzwischen liegt dieser bei über 30€ ... und es ist zwar davon auszugehen, das jüngere Jahrgänge in allen Belangen in Nichts nachstehen, aber den bei diesen Preisen muss ich nicht mehr mitgehen.
Mit dieser Flasche halte ich für mich den Feldmarschall gerne in bester Erinnerung, ohne Wehmütig werden zu müssen.