Di 13. Jul 2021, 11:00
... vor kurzem im Glas, ohne grosse Notizen, (aus der Erinnerung), just for fun in geselliger Runde ...
GT Vino Bianco 2016, Pranzegg (Matrin Gojer) - Bozen (Kampill), vinoloc, Gewürztraminer reinsortig, vergoren mit Schalen und Stängeln, 13,5%, Jahrgangsangabe gem. Lot-Nummer auf Rückenetikett
trübes fast opakes, leuchtendes Orange mit gelborangem Einschlag; knallige GT-Nase mit viel exotischer Frucht (Litschi, Charentais-Melone, Jack-Frucht ...) und Blütennoten (Rosen ...), etwas säuerlichen-mostig-hefigen Komponenten und erdigen exotischen Gewürzen (Kurkuma, Koriandersaat, Ingwer ...); am Gaumen aromatisch sehr expressiv, Aromenstrauss durchaus korrespondierend zur Nase, säuerlich-hefig-mostige Anmutung, intensive "erdige" Gewürznoten (intensive exotisch-kräuterige Braunwürze, nicht Boden- oder Unterholz), unerwartet kräftige Säure, welche den Kontrapunkt zur intensiveen Aromatik setzt und gehörig Trinkfluss verleiht, guter Zug; sehr langer Abgang auf beschriebenes Aromenbukett mit hefigem Säure-Nachhall - 17,5/20 op
Das ist mal ein ganz anderer Gewürztraminer, einer der die Mittrinker 50/50 polarisierte. Reussierte bei meinem Gaumen, als auch bei zwei eingefleischten Biertrinkern - die Damen am Tisch lehnten den Wein dezidiert ab
Im konkreten wie abstrakten Sinn, mein orangester Orangewine ever, allein diese Farbe ... Essensbegleiter zu intensiv aromatischer Asiaküche oder als Apero.
Danach gab's noch einen CaXXXXl 2015 (Vernatsch-Cuvée) aus gleichem Hause. Der Naturwein-Stil des Hauses, dieses säuerlich-hefig-mostige, zog sich auch hier durch. Für mich als Erkenntnis, dass wohl aus dem Zusammenspiel dieser Komponenten eine seltsam "schwebende" Frucht entstehet, die bei beiden Weinen zwar etwas irritiert, da anders als "Frucht" bei "konventioneller" Weinbereitung, aber eben gerade auch den Reiz der Sache ausmacht.