Südtirol - die Weißweine

Womit ich hingegen überhaupt nicht warm geworden bin, ist die allgemein sehr hoch geschätzte KG St.Michael/Eppan.

...da kenne ich das Sortiment nicht gut genug, als daß ich da ein generelles Statement abgeben könnte. Einige Weine waren soweit nicht schlecht, haben allerdings keinen Nachkaufreflex ausgelöst, bester Wein dieser KG für mich ist bis dato ausgerechnet der SB "Lahn", der als 17er in jung eine ganz gute Figur machte und dem ich für die Zukunft durchaus was zutraue.

Ansonsten ist Südtiroler SB -natürlich- ganz anders als die Vertreter aus F, D, A, NZ, ich fühle mich mit so manchem Erzeugnis aus der Ecke aber schon recht wohl. Wobei ich's in der Regel auch nicht so ganz grün bis pipilastig mag, aber z.B. Tiefenbrunner bekommt selbst das mit seinem Turmhof (ex Kirchleiten) in manchen Jahren (z.B. 13) recht schön hin.
Mir gefallen die SB's von da unten allerdings vor allem dann ganz gut, wenn sie eine gute Balance zwischen grün-kräuteriger und gelber Aromatik bei animierender Frische hinbekommen. Ansonsten hab' ich z.B. gute Erinnerungen an Manincor (schon wieder!), Nals-Margreid "Mantele", Peter Sölva "De Silva", Eisacktaler Kellerei "Aristos", Falkenstein, Franz Haas, Terlan "Winkl" und Thurnhof "800". Bei den Verkostungen vor Ort haben zuletzt die SB's vom Kränzelhof sowie der KG Kurtatsch "Kofl" eine so gute Figur gemacht, daß ich jeweils was mitgenommen habe, die Flaschen schlafen aber alle noch im Keller.
Aber auch hier gilt, daß die meisten der erwähnten Sachen wenigstens 3 bis besser 5 Jahre im Keller zugebracht haben sollten...

... Die Erste & Neue gibt es ja eigentlich nicht mehr - die ist 2016 mit der KG Kaltern zur Kellerei Kaltern fusioniert, und mir scheint in der neuen Genossenschaft wesentlich mehr von der alten KG Kaltern drinzustecken als von der E&N. Es gibt zwar noch ein paar Weine in einer E&N-Linie, das scheint aber mehr Basisware zu sein.

Uiuiui,

auch an mir geht so manches Zeitgeschehen in Südtirol einfach so vorbei - na, kein Wunder, meist fahre ich Kaltern nur wegen der Batisti an, ansonsten geht's da für mich einfach nur durch.
I.m.A. ist die Fusion und der anscheinend damit verbundene "Verlust" der E&N aber für mich kein echter Verlust. Das einzige was ich jemals bei der E&N vor Ort erstehen wollte waren deren Desertweine aus Gold- und Rosenmuskateller, die aber nie, egal zu welcher Jahreszeit ich dort war, verfügbar waren. Was Wunder, wenn von der geringen Menge wohl die Mehrzahl der Flaschen ohnehin an die regionale Gastronomie ging und der Rest i.d.R. ausreserviert war.

Womit ich hingegen überhaupt nicht warm geworden bin, ist die allgemein sehr hoch geschätzte KG St.Michael/Eppan.

...da kenne ich das Sortiment nicht gut genug, als daß ich da ein generelles Statement abgeben könnte. Einige Weine waren soweit nicht schlecht, haben allerdings keinen Nachkaufreflex ausgelöst, bester Wein dieser KG für mich ist bis dato ausgerechnet der SB "Lahn", der als 17er in jung eine ganz gute Figur machte und dem ich für die Zukunft durchaus was zutraue.

Ich gestehe gerne, dass ich die St.Michael-Weine seit geraumer Zeit schon nicht mehr vor Ort kaufe, da diese, ähnlich der Terlaner, bei uns sehr gut verfügbar sind und dem entsprechend auch Diversers bei Abverkäufen oder im weiteren Sekundärmarkt verfügbar ist.
Entsprechend setze ich mich auch nicht der dortigen manchesmal "touristischen" Verkaufsathmosphere aus. Die Weissen der St.Valentin und der Lagenlinie liegen m.E. i.d.R. über dem allg. Durchschnitt und gerade die St.Valentiner sind richtige Langläufer.
Ich Schätze die St. Valentin zudem nicht unbedingt wegen eines besonderen wow-Effekts, sondern aufgrund deren enormen Konstanz über die Jahrgänge hinweg.

Zum Sauvignon:
Die Katzenpisser-Aromatik kenne ich vorallem vom Lahn. In gereiften St.Valentin-Exemplaren hatte ich die bis jetzt nicht explizit - wenn die beim Jungwein dominiert, dann bliebe zu vermuten, dass es effektiv an den Klonen liegt.

Nach meiner Erfahrung gibt's ein Plus an Katzenpipi zudem in eher kühlen Jahren, da wäre es nicht Verwunderlich, wenn dies bei 2013 nur wenig gesehen wird, dito 11, 15, 18 ... tbc ... der Wandel lässt grüssen.

Grundsätzlich schätze ich Südtiroler Sauvignon doch sehr, vorallem zum Essen oder als gut gekühlter Terrassenwein, je nach dessen "Klasse", auch wenn ich derzeit mit meinen geschmacklichen Prferenzen eine eher weniger aromatische Phase durchlaufe.

... gestern im Glas ...

Pinot Grigio 2016, Garlider - Feldthurns, Vinoloc

Strohgelb; reifes Kernobst (Apfel + etwas Birne), weisse Blüten, etwas Zitronenschalen und erdig-mineralische u. leicht hefige Noten; am Gaumen stoffig, saubere Frucht, etwas kräuterige und mineralische Töne, auch wieder Hefenoten, stimmige Säure, die dafür sorgt, dass sich trotz Substanz und Reife keinerlei Breite stört, animierender Essensbegleiter; langer Abgang i.W. korrespondierend zum Gaumen, Frucht, Blüten, etwas Nuss - 17/20 op

Gelungen, eigenständig, was will man mehr von einem Eisacktaler PG? Mit Belüftung entwickelt sich der mineralisch-hefige Touch zu einem mehr an Ausdruck und Tiefe.

Südtirol ist nicht meine Baustelle, aber eine Bildungslücke, die geschlossen gehört, wenigstens ansatzweise. Schließlich könnte es mich schon im nächsten Urlaub im Mai dorthin verschlagen, da will man doch vorbereitet sein.

Manincor, Sophie 2017
94% Chardonnay, 4% Viognier, 2% Sauvignon Blanc

Mein allererster Manincor; da wollte ich schon lange mal ran. Eichhorn und Mason warten noch.

Von der Nase her auf der fruchtig-cremigen Seite; keine erkennbare Reduktion. Reife Litschi, gelbe Birne, weiße Blüten. Am Gaumen weich, aber nicht ausgeprägt cremig/buttrig/ölig. Kräftige, aber milde Säure, die gleichwohl ein wenig nach grünem Apfel schmeckt - paradox?! Sehr milde Zitrone, lange nachklingend.

Das ist ein sehr zugänglicher, "gefälliger" Stil, der von seiner tollen Balance lebt. Wirkt nicht ganz trocken, hat aber nur 1,3g/l bei 6,2g/l Säure incl. BSA!? Eher unauffällig, und easy drinking im besten Sinne! Die Flasche leert sich quasi von alleine... Ziemlich gut, aber eher nicht für den Wein-Schweden.

Man liest ja hier, Sophie bräuchte Zeit. Das mag so sein, v.a. in anderen Jahrgängen. Diesen '17er finde ich aber sehr zugänglich; da muß man auf nix warten IMHO.

Man liest ja hier, Sophie bräuchte Zeit. Das mag so sein, v.a. in anderen Jahrgängen. Diesen '17er finde ich aber sehr zugänglich; da muß man auf nix warten IMHO.

Interessant, daß der sich schon so schön darstellt! Trotzdem wär's für mich auch interessant, wie der in ca. 5 Jahren daher kommt...

Man liest ja hier, Sophie bräuchte Zeit. Das mag so sein, v.a. in anderen Jahrgängen. Diesen '17er finde ich aber sehr zugänglich; da muß man auf nix warten IMHO.

Interessant, daß der sich schon so schön darstellt! Trotzdem wär's für mich auch interessant, wie der in ca. 5 Jahren daher kommt...

Erich, wie geschrieben: Mir fehlt leider der Vergleich, also bitte "mit einem Körnchen Salz" lesen.

Woher könnte ich denn wohl ältere und "unfertige" Sophies bekommen? Wine-searcher für arme™ listet für DE nur 2016 und 2017. Selbst in IT geht es erst ab 2014 los, und da kommen die Zweifel bzgl. der Verläßlichkeit des Anbieters hinzu...

Erich, wie geschrieben: Mir fehlt leider der Vergleich, also bitte "mit einem Körnchen Salz" lesen.

Na ja, ich dachte eher, daß ich vielleicht in 5 Jahren die nächste Notiz hier von Dir lese. Selbst werde ich da derzeit wohl nicht einsteigen, da
a) der Keller so voll ist und
b) noch so viele andere Sachen von Interesse für mich sind...
Was ältere Jahrgänge angeht, ist das bei Manincor wohl tatsächlich nicht so einfach. Ich hab' aber selbst z.B. vor zwei Jahren bei einem meiner Weinhändler, der Manincor im Sortiment hat, noch ein paar 2008er und 2009er Sauvignon Blancs (die Tannenberg-Vorläufer) ergattern können...

Na ja, ich dachte eher, daß ich vielleicht in 5 Jahren die nächste Notiz hier von Dir lese. Selbst werde ich da derzeit wohl nicht einsteigen, da
a) der Keller so voll ist und
b) noch so viele andere Sachen von Interesse für mich sind...

Achso!
Na mal sehen. Ich habe da ganz ähnliche Probleme wie Du. Zudem stehe ich derzeit weniger auf die schmelzigen weißen, auch wenn dieser zweifellos ein schöner Vertreter seiner Art ist. Da wider Erwarten Mme. Amatrice wenig begeistert war, könnte das mit der Langzeitbeobachtung schwierig werden...

Manincor, Sophie 2017

Nachtrag [+1d] letztes Glas:

Ist es der Wein, oder bin es ich?
Jedenfalls gefällt mir der Wein jetzt deutlich besser: etwas straffer (wenngleich immernoch eher der zugängliche Typus), und deutlich komplexer (reife Mandarine und Pink Grapefruit kommen hinzu, auch eine leicht grasige Note; insgesamt weiter aufgefächert). Ein kleines würziges Bitterle im Abgang verleiht zusätzlich Spannung.

Immernoch nicht mein derzeit favorisierter Stil, aber doch schon ziemlich gut.