Re: Südtirol - die Rotweine
Verfasst: Di 14. Nov 2017, 18:17
EThC hat geschrieben:olifant hat geschrieben:Jetzt schon optimal zu trinken - einer der schönsten klassischen Vernatsch die ich aus diesem Jahrgang bisher im Glas hatte, sowie m.M. der beste Fass No. 9 der letzten paar Jahre - beschwingt, unbeschwert, vergnüglich.
Hmm, es ist schon einige Jahre her, daß ich genau diesen Wein (Jahrgang weiß ich nicht mehr) mal als Marinaden-Zusatz verwendet habe. Zu was anderem war er jedenfalls nach meinem Geschmack damals nicht zu gebrauchen, war jedenfalls reichlich belanglos. Irgendwann habe ich dann nochmal einen 2012er geschenkt bekommen, der harrt nun aufgrund der vorherigen Erfahrung in der Kochweinecke aus...
Jetzt stelle ich mir angesichts deiner VKN die Frage: Hat sich das 9er Faß in den letzten (ca. 10) Jahren so deutlich nach vorne entwickelt oder ist das schlicht und einfach nicht mein Wein...
Hallo Erich,
ich denke, dass Vernatsch ein Wein ist, der nicht jedem schmeckt.
Ich selbst habe Vernatsch erst mal ca. 15 Jahre ignoriert bis geradezu verachtet, bis ich auf den Vernatsch-Geschmack gekommen bin. Seit ca. 10 Jahren schmeckt er mir zusehends besser und besser.
Bei einzelnen Weinen, wie z.B. Fass No. 9 ist die qualitative Schwankung dazu nicht ganz unerheblich - zusätzlich zu jahrgangsbedingten Qualitätsschwankungen, die m.M. nach bei Vernatsch nicht unerheblich sind, kommen bei den Genossenschaften hohe Produktionszahlen mit verschiedenen Abfüllungen hinzu. Eine entsprechende Bandbreite ist damit durchaus vorprogrammiert. Bei kleineren Erzeugern oder beim jeweiligen Toppwein der Genossenschaften, werden die Varianzen dann schon erheblich geringer.
Da ich mich aber inzwischen diesen auf diesen, im ersten Eindruck einfachen, beschwingten Wein, der m.E. aber mehr Facetten bietet als nur Jausenbegleitung, ziemlich eingetrunken habe, fallen mir feinere Unterschiede eher auf als jemandem, der Vernatsch nur in der Verlegenheit trinkt. Genauso schätzt man dann eben den einen Wein mehr, den anderen weniger. Allerdings sind Vernatsch auch nie wirklich plakativ und m.M. auch nicht zwingend leicht verständlich, auch wenn diese einfach erscheinen mögen.
Btw. den 2012 No.9 würde ich derzeit trinken. Die meisten qualitativ besseren Vernatsch haben m.E. das beste Trinkfenster zwischen 3-5 Jahren - einige wenige können evtl. auch mal 7 - 9 Jahre ab. Mehr geht wohl nicht, bzw. sind die seltenen Ausnahmen.
Als Reh-Marinadenfond ist besserer Vernatsch, bzw. St. Magdalener, übrigends bestens nur falls er wieder nicht schmeckt ...