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Südtirol - die Rotweine

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olifant

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Re: Gottardi

BeitragSa 2. Apr 2011, 20:04

Hallo Klaus,

mit dem Pinot Nero von Gottardi kann man eigentlich nichts falsch machen - in jedem Jahrgang solide Qualität, und auch mal 'ne Ecke mehr :mrgreen: .
Grüsse

Ralf

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Karl Valentin
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Mr. Nebbiolo

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Pinot Nero 2006 - Franz Haas

BeitragSo 10. Apr 2011, 09:13

Hallo zusammen,

gestern Abend zum Grillen u.a. getrunken:

Pinot Nero 2006 - Franz Haas

In der Nase sehr fruchtig, Himbeeren, blumig und frisch. Am Gaumen ebenfalls viele Himbeeren, leicht mineralisch, leicht Holz, blumig, ein schlanker Körper, milde Säure, kaum spürbares Tannin und ein mittlerer Abgang. Ein sehr trinkiger, angenehmer Wein, der blind als Blauburgunder erkennbar ist.

15,3 86 Punkte

Macht Spaß, reicht aber m.E. nicht an den Gottardi heran
Grüße

Klaus
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olifant

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Re: Südtirol - die Rotweine

BeitragMo 11. Apr 2011, 09:28

Hallo Klaus,

ja ist denn Pinot Nero Zeit?

Ich hatte die Tage mal wieder

Pinot Nero 2004 Mason, Manincor - Kaltern

im Glas.
Ein rundum schöner Pinot Nero, tertiäre Aromen wechseln die gereifte Kirschfrucht ab, Tabak, Tee und Wald kommt deutlich zum tragen, samtige Tannine, herrlich stützende Säure - ein eleganter Schmeichler mit Kraft im Hintergrund, langer Abgang - 16-16,5/20 op.

Dieser 2004 ist jetzt in einem schönen Stadium angelangt, kann aber sicher auch noch länger - Geschmackssache.

@ Klaus: Ich denke der 2006 von Haas wird sich in 2 Jahren auch wieder verändert presentieren. Ob zum besseren oder weniger guten wird sich zeigen :roll: .
Zuletzt geändert von olifant am Mo 11. Apr 2011, 11:20, insgesamt 1-mal geändert.
Grüsse

Ralf

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kristof

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Re: Südtirol - die Rotweine

BeitragMo 11. Apr 2011, 11:04

Gestern wirkte der Euforius 2005, Niedermayr nicht so richtig gut.

Irgendwie diffus, trotz der nicht dramatischen 13,5% etwas alkoholisch, unausgewogen. Rest verkoste ich heute mal nach, der kann eigentlich mehr.
Viele Grüße,

Christoph
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olifant

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Re: Südtirol - die Rotweine

BeitragDi 19. Apr 2011, 16:00

Gestern mal wieder Lagrein - 10 Years after ...

Cornell Lagrein 2001, KG Schreckbichl - Schreckbichl (Colterenzio), als 'Lagrein' tituliert, ist jedoch eine ausgemachte Riserva

opakes Rubin-Violett; typische Lagrein-Waldbeeren-Frucht, Schokolade, Vanille (Barriquenoten); am Gaumen ebenfalls noch erstaunlich dichte frische Lagreinfrucht, dahinter harmonisch verwobene tertiäraromen-Barriqueorgie mit Bitterschokolade, Milchkaffe, feinem Leder, ..., samtige Tannine, trocken, exakte Säure, harmonisch dicht verwoben; langer Abgang mit Frucht und Schokolade - 17/20 op

Eigentlich möchte ich gar nicht wissen, wie diese barriqueorgie in jungen Jahren schmeckte, aber Respekt, sehr gut gemacht, gelungene moderne Riserva. Wäre ich erklärter Barriquefan, gäb's wohl noch eine höhere Einschätzung.
Grüsse

Ralf

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olifant

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Re: Südtirol - die Rotweine

BeitragDo 28. Apr 2011, 08:43

olifant hat geschrieben:
Grieser Lagrein Riserva 2006, Georg Mumelter - Rentsch (Bozen)

dunkes dichtes Rubinrot, dunkelbrau-schwarze Reflexe; tiefe Waldbeerenaromen, etwas Waldboden, zerriebene grüne Blätter; am Gaumen mittelgewichtig bei guter Dichte, schöner eleganter Aromen-Mix von Heidelbeeren und Waldboden, feines reifes dennoch rustikales Tannin, passende Säurestruktur, harmonisch; langer ausgewogener trinkiger Abgang - 16,5/20 op


Ich hatte jetzt nochmals den obigen Wein, letzte Flasche, im Glas. Diesmal erschien er mir wesentlich kräftiger und dichter, (auch die von 'kristof' beschriebenen Holz-/Röstaromen waren gut wahr zu nehmen), und vorallem noch gut lagerfähig. - Evtl. gibt es hier Flaschenvarianzen, da mir die erste Flasche eher nicht weiter entwicklungsfähig erschien.
Grüsse

Ralf

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Weindeuter

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Re: Südtirol - die Rotweine

BeitragMi 4. Mai 2011, 23:07

Mal was vom Weindeuter zu Südtirol. Eine Urlaubswoche über Ostern war eigentlich dem Wandern und der Familie gewidmet, trotzdem wurde natürlich einiges vor Ort probiert, bzw. wurde + wird zuhaus nachverkostet. Grad soviel, wie es die Zeit zuließ. Im Weindeuter Blog mach ich dazu eine Reihe von Posts, wie üblich mit (durstmachenden) Fotos...

Aber auch hier bei den Südtirolern ist natürlich der rechte Platz für ein paar Notizen, es geht los mit Lagrein:

Auf dem Verkostungsprogramm standen 5 Kandidaten. Um eine gewisse Bandbreite zu haben wählte ich Weine aus drei Jahrgängen (´05/´07/´08), 2x Genossenschaftsweine, 2x renomierte Privatwinzer, 1x Klosterkellerei, Preise zwischen 15,90€ und 22,90€ und verschiedene Regionen: 1x Meran im oberen Etschtal, 1x Bozen, 2x Eppan, 1x Kaltern.

„Segen“ Lagrein Riserva 2007 Weinkellerei Meran (13,5% / 15,60€) Wein aus der Toplinie der aufstrebenden Kellereigenossenschaft in Meran, die qualitativ Anschluß sucht an die Spitzenbetreibe südlich von Bozen. Warmer, kirschduftiger Wein, Tabakwürze, leichte Vanillesüße, feingeschmirgeltes Tannin, mundfüllend, über 3 Tage ein kräftiger, harmonisch ausbalancierter Wein. 92/100 = mein Favorit des Quintetts.
"Mantsch" Lagrein Riserva 2007 Kellereigenossenschaft Schreckbichl/Colterenzio (13,5% / 15,90€) Große Genossenschaft mit 287 Mitgliedern und insges. 315 ha Rebfläche, ein bekannter Betrieb und unter Luis Raifer seit den 70er einer der Qualitätspioniere. Der "Mantsch" ist aus der Praedium Linie, für die Lesegut von ausgesuchten Einzellagen rund um bekannte historische Ansitze und Weinhöfe gesondert gekeltert wird. Kein Fetter, klare Frucht, etwas Vanille, etwas Schoko, etwas Tannin, von allem etwas, wirkt dadurch aber auch etwas langweilig, mainstreamig. Hält am dritten Tag ein schönes Kirscharoma, baut aber auch ab. Appetitanregende Säure bereitete aber immerhin auf ein schönes herzhaftes Abendessen vor. 87/100
"Abtei Muri" Riserva 2007 Lagrein Klosterkellerei Muri-Gries (13,5% / 22,90€) In Italien hochdekorierer Wein (3 Gläser Gambero Rosso, 5 Trauben im Duemilavini) aus dem bekannten Benedektinerkloster in Gries bei Bozen, dem Stammland des Lagrein. Feindifferenzierte Kräuternase, sehr elegant im Auftritt, Nase und Gaumen wirken wohlabgewogen, die Mönche geben kein lautes Frucht- und Gerbstoffkonzert. Am zweiten Tag interessante „helle“ Nase, fast wie ein reifer Apfel, auch Karamellbonbon, sehr transparent. Lagrein für Fortgeschrittene. 91/100
"Rubatsch" Lagrein Manincor 2008 (13% / 15,90€) Spektakuläre, mit viel Geld (+ viel Marketing)vor einigen Jahren von Michael Graf Goëss-Enzenberg wiedererweckte Kellerei mit Blick auf den Kalterer See. Hier wird mit großem Aufwand biodynamisch produziert. Zu Beginn rauchige (Barrique)nase, im Mund packende frische Frucht, eingewickelt in herzhafte Säure. Erinnert im ersten Moment an einen kräftigen, "nordischen" Spätburgundertyp, etwa von Stodden an der Ahr. Herzhafter Wein, aber kein fetter Schmelzer, delikate Finesse. Hält sich auch nach 3 Tagen noch gut…89/100
"Lagrein Gries" Riserva 2005 Josef Niedermayr Girlan (13% / 21,90€) Traditionsbetrieb aus Girlan südlich von Bozen. Sehr dunkelfarbig, kaum Anzeichen von Reife. Tiefer Duft nach Cassis und Kirsche, dazu Tabak, sehr bordeauxesk. Kraft im Mund, straff, noch deutliches Tannin. Herb, saftig, appetitlich, speichelfordernd. Keine Barriquesüße. Anspruchsvoller, kompromissloser Wein. 90/100

Im Blog:
http://weindeuter.blogspot.com/2011/05/ ... grein.html

Herzhafte Weingrüße, Thomas

...es geht weiter mit Gewürztraminer, Riesling aus dem Vinschgau, Cabernet etc.
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Weindeuter

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Re: Südtirol - die Rotweine

BeitragMi 11. Mai 2011, 22:54

Der urige Vernatsch. Der Farnatzer oder Vernetzer – so der ursprüngliche Name dieser autochthonen Rebsorte, die am Ende des Mittelalters erstmals schriftlich erwähnt wird und seit dem 16. Jh. eine zentrale Rolle im Südtiroler Weinbau spielt.

Von jeher der Wein der Bauern, der Zechwein, der Wein zum Törggelen und der Wein, der seit den 60er Jahren den Südtiroltouristen vor allem als Kalterersee oder St. Magdalener der Inbegriff des Urlaubsweins war und heute eigentlich immer noch ist. Über 20% der gesamten Anbaufläche sind noch mit Vernatsch und seinen Spielarten Grauvernatsch und Edelvernatsch bepflanzt. Und gegen einen süffigen, leichten Schlotzer ist ja auch gar nichts einzuwenden. Der beschwert nicht so und man ist auch nach einem halben Liter noch voll einsatzfähig. Auch oben auf den Almen und Jausenstationen wird ja viel Wein getrunken, und da bekommt man in der Regel im roten Bereich einen Vernatsch in die Karaffe.

Unter dem Namen läuft natürlich auch viel Masse, einfachste Flachlagenweine werden in (Zwei)literflaschen gepresst. Lässt man dem Vernatsch von der Leine, neigt er zu satten Erträgen, er wirft Trauben ab in karnickelhafter Zügellosigkeit. Das ergibt blasse Weine, aber es gibt natürlich auch seriöse Qualitäten. In diesem Sinne wurden zwei Kandidaten verkostet. Der Vernatsch der Klosterkellerei Muri - Gries bei Bozen und ein Eigenbauwein engagierter Weinfreunde aus Schenna bei Meran:

Vernatsch Schenna 2010 "von Philipp, Georg und Klaus" (13% / 5,90€) Eine Rarität, ein Eigenbauwein von drei Weinfreunden aus Schenna bei Meran. Allein für die Farbe mag man ihn schon, klassisch-heller Vernatschton. Herzhaft-floraler Duft, angenehm weiches Mundgefühl, soft aber nicht langweilig. Hat durchaus einen festen Kern mit erfrischender Säure, der die Trinkbarkeit befördert. Hier klicken, man sieht Bilder der Weinmacher, des Weinbergs und der Vinifikation. 88/100
"Grauvernatsch" 2009 Klosterkellerei Muri Gries (12,5% / ca. 7€) Hier ist schon richtig Musik drin. Wieder diese herrliche kardionalsrote Robe. Kräftige resche Kirschnase, man könnte bei einer Blindverkostung auf einen Spätburgunder tippen. Zu Beginn saftige Säure - in reife Frucht gebettet. Dann auch Schoko, Bittermandel, Würze. Für einen Vernatsch recht stoffig. Die Überraschung am zweiten Tag: Der Wein legt zu, schmeckt auf einmal nach süßen Edbeeren, macht richtig auf und füllt die Gläser und Gaumen. 91/100

links und trinklustmachende Fotos im blog:

http://weindeuter.blogspot.com/2011/05/sudtirol-teil-5-vernatsch.html

Herzhafte Weingrüße, Thomas
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olifant

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Re: Südtirol - die Rotweine

BeitragDo 12. Mai 2011, 08:44

Hallo Thomas,

ja, Vernatschweine können m.E. schon überraschend Qualitätvoll sein. Die Kellereien haben hier in den letzten Jahren auch einige Anstrengungen unternommen die Qualitäten fein auszuarbeiten.

Im letzten Jahr hatte ich folgende Vernatschweine im Glas, die ich durchaus als sehr empfehlenswert empfand:
Grauvernatsch, KG Kurtatsch
Kalterersee, Niedrist - Girlan
'Galea', KG Nals/Magreid
St. Magdalener, KG Girlan
Vernatsch, Baron Widmann - Kurtatsch
'Fass No. 9', KG Girlan
'Huck am Bach', KG Bozen
'Freisinger', KG Tramin ...

und vermutlich wäre die Liste, hätte ich noch mehr getrunken, noch sehr erweiterungsfähig.

Ich gestehe, dass ich Vernatsch vor Jahren nicht als 'ernsthaften Wein' gesehen habe. Jedoch die Veränderung des eigenen Geschmacks, als auch die deutlich verbesserte Qualität haben mich inzwischen bekehrt ;) .
Grüsse

Ralf

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Karl Valentin
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Weindeuter

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Re: Südtirol - die Rotweine

BeitragSo 15. Mai 2011, 16:52

Als letztes mal drei "Internationale":

Südtirols Weinrenaissance basiert stark auf der Erzeugung von Weinen aus sog. internationalen Rebsorten. Die hatten zwar zum Teil schon eine gewisse Historie dort, man setzte aber seit den 70er Jahren vermehrt auf Cabernet - Sauvignon und Merlot, bei den Weißen auf Cabernet - Sauvignon und Chardonnay, um neben dem "Zechwein" Vernatsch auch im veredelten Bereich etwas vorweisen zu können, ganz ähnlich wie z.Bsp. zur gleichen Zeit in der Toskana mit den Supertuscans. Man wollte weg vom bäuerlichen Törggelenschlotzer, sich international positionieren, Südtirol sollte in die Welt, Exportmärkte erobern. Ein Benchmark, ein Gipfelpunkt, auch preislich, ist immer noch Lageders Cor Römigberg.
Ich griff zu anderen Vertretern, vor Ort wurden zwei rote Cuvées besorgt: Der Arzio von Baron di Pauli und der Amistar von Sölva. Dazu brachte ein Weinfreund noch sehr passend einen Cabernet der Kellereigenossenschaft Kaltern aus der Selektionslinie Campaner mit in die Verkostung ein.

"Campaner" Cabernet Sauvignon Riserva 2007 Kellerei Kaltern (85% Cabernet Sauvignon, 5% Merlot, 10% Cabernet Franc / 13,50 % / ca. 12€) Schon was Besseres von den Genossen aus Kaltern, dunkles Rubinrot, satte Farbe, auch schöne satte Nase. Reife Frucht, auch einiges an Schoko und Karamell drin, weicher saftiger Mundschmeichler, mittlerer Körper, auch am 2ten Tag noch frisch. Perfekt gemachter, vielleicht etwas glatter Cabernet. Für den Preis absolutes Schnäppchen. 91/100

"Arzio" 2006 Baron di Pauli Kaltern (50% Merlot, 25% Cabernet Sauvignon, 25% Cabernet Franc / 13% / ca. 30€) Seit über 300 Jahren befindet sich das Weingut Di Pauli in Familienbesitz. Im 19. Jahrhundert war der gesamte Kalterer See mal im Besitz der Familie Di Pauli, bis er 1901 an die Gemeinde Kaltern verkauft wurde. Auf dem Arzenhof bereitet man seit 2003 unter dem Namen Arzio einen traditionellen Bordeauxverschnitt. Laut Manfred Lüer ("Wein spricht Deutsch"/Pigot) die "vielleicht beste Rotweincuvée Südtirols", das hat natürlich meine Neugier geweckt. Leider ergab sich ein zwiespältiges Bild. Direkt nach dem Aufziehen seidige Pflaumennase, satter Körper, relativ weich, wohlabgestimmt, Gerbstoffe unauffällig, eher feminin, wie ein Bordeaux "vom rechten Ufer". Wirkte schon recht weit entwickelt, nicht sehr lebendig. Am zweiten Tag dann Amaronenase, der "Oxydativ" schlägt kräftig zu, zunehmend auch Bitterkeit, kein großer Genuß mehr. Am dritten Tag endgültig über den Berg, der Wein zerfällt und hinterlässt Ratlosigkeit. Möglicherweise liegts am Jahrgang. Laut Weingutsbeschreibung soll der Arzio nämlich "am Gaumen dichten Schmelz und ein festes Rückgrat" haben. Und für "ein langes Leben" vorbereitet sein. Als Fazit, auch angesichts des Preises deshalb nur 87/100.

"Amistar" Cuvée Rot 2007 VdT Peter Sölva & Söhne (30% Lagrein, 30% Merlot, 30% Cabernet Sauvignon, 5% Cabernet Franc, 5% Petit Verdot / 14% / ca. 25€) Ein historisches Weingut (die Ahnen waren spanische Einwanderer), offiziell im Jahre 1731 gegründet. Mit der Amistar - Linie gibt man sich hier besondere Mühe. Es wird spät und reif gelesen, darunter ca. 10% Trockenbeeren ( am Stock getrocknet). Während der Gärung dann Saftentzug von etwa 30% für stärkere Extraktion. Dichtes sattes Rot, undurchdringlich. Starke Nase: Tabak und Beeren, herb und süß zugleich. Im Mund zu Beginn ein "Tannintapezierer", der Wein reitet Attacke. Hat was ungezügeltes, wildes. Am zweiten Tag gerundeter, aber immer noch ein lebendiger Wein mit Tiefe und Frische. Kein Anzeichen von Müdigkeit, auch am 4ten Tag noch Top. 93/100
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