Südtirol - die Weißweine

...wirklich sehr schön, auch wenn der letzte Kick zum "3er" fehlt:

Der Amos wurde m.E. seitens der KG Kurtatsch zu einer gelungenen Cuvée entwickelt, die v.a. auch ein schönes Reifepotential besitzt, bzw. Reife dem Wein durchaus steht. Ich habe Eigentlich noch keine Flasche aus bisher 4 verschiedenen Jahrgängen bereut.

... vor Kurzem letzte Flasche ...

Vom Muschelkalk Weissburgunder 2019 IGT, Weingut Abraham - Kaltern, Vinoloc (Glasstöpsel), 13% alc.

mittleres Strohgelb; reife mürbe Birne, weisse Blüten, Mandelton, fein Kräuter, Kurkumapulver; am Gaumen mittelgewichtig, noch leicht knackiger Ansatz, wieder Birne-Blüten Mix, auch gewisser Mandelton, der an Dry Sherry erinnert, noch immer auch kalkig-mineralische Anklänge, etwas Kurkumapulver, absolut stimmige Säuredosis, sehr schöne Balance, angenehme Komplexität und Tiefe, entwickelt einen guten Zug am Gaumen; langer balanzierter Abgang auf Birne mit nassem Stein und Mandelton - 17/20 op

Hat sich innerhalb eines Jahres deutlich gegenüber der vorhergehenden Flasche entwickelt. Die vorher noch "hefigen" Anklänge haben sich in einen Sherryartigen Mandelton gewandelt, die eher zitrische Frucht ist zu einer reifen Birne mutiert, die mineralischen Noten verleihen neben der Säure eine gewisse Frische und Zug. Eine Naturwein.Anmutung kommt nun deutlicher zum Vorschein. Ein etwas anderer Südtiroler WB, angenehmer Essensbegleiter.

Nach dem Riva (unserem Stammitaliener) ist vor dem Donnerstagswein, allora.

Heute die zweite Präsentflasche aus dem Plauser Reifekeller: 2013er Sauvignon vom Weingut In der Eben in Ritten (aber unten am Eingang zum Eisacktal) mit üppigen 14,5 Vol%.

Von dort habe ich ja noch ganz tollen Natur-Vernatsch mit kleiner Lagreinbeimischung im Keller, allerdings nicht ganz so gereift. Gereift ist hier auf jeden Fall schon mal die Farbe; goldgelb, ähnlich einem Goldparmäne-Apfelwein.

Auch im Duft kommt das bei mir sehr reif an. Dörrobst wie Banane und Feige, honigartige Aromen und Wildkräuter meine ich wahrzunehmen.

Soderle, jetzt die Frage wie das ganze schmeckt?

Sherry ist ja auch Wein, wenn auch gespritet. Und genau in die Richtung eines trockenen Sherry geht das ganze; ein wenig Rumtopf (aber ohne so viel Süße), Waldhonig, alles gezähmt durch immer noch präsente Säure. Mein Gedächtnis ist mal ein wenig gekreiselt, wo ich sowas im ungespriteten Weinbereich schon mal hatte: Vor einigen Jahren war ich mal in der Adlerwirtschaft in Hattenheim und dort wurde als Alternative zum Sherry als Aperitif ein gereifter trockener Riesling Kabinett von einem namhaften Rheingauer Gut (ich erinnere leider nicht mehr welches) empfohlen. Und das passte wunderbar.

Ok, jetzt nach dem Essen vor dem TV ist das vielleicht nicht die erste Wahl, aber in der Tat ein außergewöhnlicher Aperitif für die große Tafelrunde, das hat schon was.


Ich haue den jetzt mal möglichst luftdicht zu und schaue am Sonntag, wie er sich vor dem Essen macht.

Gehabt euch wohl und Grüße

Vor einigen Jahren war ich mal in der Adlerwirtschaft in Hattenheim und dort wurde als Alternative zum Sherry als Aperitif ein gereifter trockener Riesling Kabinett von einem namhaften Rheingauer Gut (ich erinnere leider nicht mehr welches) empfohlen. Und das passte wunderbar.....

Der gereifte Riesling Kabi trocken kam aber aller Wahrscheinlichkeit nach mit weit weniger als 14,5 Volt aus....

...aber wenn ein im Prinzip trockener Sauvignon Blanc aus 2013 jetzt immer noch erfreulich zu trinken ist, darf man eigentlich gar nicht moppern!

Je älter ich werde, desto algerischer werde ich gegenüber Weinen mit hoher Schlagzahl (seltene Ausnahmen bestätigten die Regel - gestern hatte ich ja einen roten Vierzehneinhalbender, der mir trotzdem gefallen hat). Mein Einkaufsverhalten orientiert sich immer häufiger an Volumenprozentangaben, die mich vor 20 Jahren wenig bis kaum gejuckt haben.

Herzliche Grüße

Bernd

Vor einigen Jahren war ich mal in der Adlerwirtschaft in Hattenheim und dort wurde als Alternative zum Sherry als Aperitif ein gereifter trockener Riesling Kabinett von einem namhaften Rheingauer Gut (ich erinnere leider nicht mehr welches) empfohlen. Und das passte wunderbar.....

Der gereifte Riesling Kabi trocken kam aber aller Wahrscheinlichkeit nach mit weit weniger als 14,5 Volt aus....

...aber wenn ein im Prinzip trockener Sauvignon Blanc aus 2013 jetzt immer noch erfreulich zu trinken ist, darf man eigentlich gar nicht moppern!

Je älter ich werde, desto algerischer werde ich gegenüber Weinen mit hoher Schlagzahl (seltene Ausnahmen bestätigten die Regel - gestern hatte ich ja einen roten Vierzehneinhalbender, der mir trotzdem gefallen hat). Mein Einkaufsverhalten orientiert sich immer häufiger an Volumenprozentangaben, die mich vor 20 Jahren wenig bis kaum gejuckt haben.

Herzliche Grüße

Bernd

Ja, das waren damals schlanke 11,5 Vol% meine ich; als Aperitif ist der Unterschied immerhin besser verkraftbar;-)

Und bei dem Thema bin ich absolut bei dir; die Vol% sind auch bei mir ein Einkaufsargument Bernd!
Grüße Sascha

... 2013er Sauvignon vom Weingut In der Eben in Ritten (aber unten am Eingang zum Eisacktal) mit üppigen 14,5 Vol%. ...

Der Sauvignon vom Weingut in der Eben ist ein recht kompromissloser Maischevergorener Naturwein aus reifem Lesegut, soweit ich mich entsinne. Könnte geschmacklich schon fast aus der Amphore kommen
Bislang kenne ich den max. 2-3 Jahre nach Abfüllung, also eher jung, interessant zu hören, wie das 11 Jahre nach der Lese rüberkommt.
Die Roten des Weinguts sind da im Vergleich geschmacklich "eher normal" und können ziemlich gut reifen, sprechen mich jedoch eher an..

... gestern im Glas, zu Spargel mit einer Saltimbocca-Variation in Kerbel-Sahnesauce ...

Eisacktaler Sylvaner 2022, Rottensteiner - Bozen, 13,9°alc., NK

helles Strohgelb; Birne (eher als eine Fruchtassoziation), reife zitrische Noten (Zitronenzeste, Pomelofrucht - nicht die Schale, Mandarine), frisch-kräuterige Noten, getrocknetes Heu; klarer Ansatz, gewisse Konzentration, aber nicht all zu stoffig, Mix aus zitrischen und kräuterigen Noten, leichte Phenolik, insgesamt schöne Würzigkeit, gute Säure, ausgewogen, entwickelt Nachschenkreflex; mittellanger Abgang auf Zitrik und Kräuter, animierende Säure - 16,5/20 op

Im Abverkauf bei Vipino mit Zusatzrabatt (18% mit Code Deal24xl) bei 11€/Fl, dafür ist das einfach topp, unkomplizierter Genuss, sehr schöner Essensbegleiter, solide.
Für Freaks ist das zu einfach gestrickt, für Bernd sind das zu viele Umdrehungen, aber der ist ja auch Moselwein-Sozialisiert

... 2013er Sauvignon vom Weingut In der Eben in Ritten (aber unten am Eingang zum Eisacktal) mit üppigen 14,5 Vol%. ...

Der Sauvignon vom Weingut in der Eben ist ein recht kompromissloser Maischevergorener Naturwein aus reifem Lesegut, soweit ich mich entsinne. Könnte geschmacklich schon fast aus der Amphore kommen
Bislang kenne ich den max. 2-3 Jahre nach Abfüllung, also eher jung, interessant zu hören, wie das 11 Jahre nach der Lese rüberkommt.
Die Roten des Weinguts sind da im Vergleich geschmacklich "eher normal" und können ziemlich gut reifen, sprechen mich jedoch eher an..

Ich weiß jetzt natürlich nicht, wie der Wein jung geschmeckt hat. Ob deiner Beschreibung würde ich aber wahrscheinlich auch eher die Rotweine kaufen;-).

Letztes Jahr hatte ich aus gleicher Quelle einen 2010er Sauvignon Voglar von Dipoli; das völlige Gegenteil. Sehr viel Frische und kaum Alterungsnoten. Das war sehr trinkig nach 13 Jahren.

Edit: Hier noch die Verkostungsnotiz zum Voglar, noch in meinem früheren Skiforum:
https://www.alpinforum.com/forum/viewto ... 6#p5406316