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JPO

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Re: Mitglieder stellen sich vor

BeitragMo 5. Feb 2024, 22:56

@Gecko: zu der Frage wieviel Wein man im Keller haben sollte: wenn Du 1 Flasche pro Woche trinkst, dann haben wir den gleichen Rythmus.

Ich habe vor ein paar Jahren innerhalb von etwa 4 Jahren mir einen Bestand von etwa 700 Flaschen aufgebaut, beginnend etwa ab Jahrgang 2015, davon viele weisse Rieslinge, von sehr angesehenen deutschen Weingütern, die 4 bis 5 Gault Millau Trauben haben, Erste Lagen und GGs. Ich merke schon jetzt, dass ich diese Weine zur Gänze nicht mehr trinken kann, bevor sie hinüber sein werden. Sie altern schneller als ich trinken kann, und mit dem Alter des Weins bilden sich bei einem 6er-Karton ungeahnte Flaschenvarianzen heraus, dh eine Flasche hat sich prächtig gehalten, die nächste ist hinüber. Sie schmecken teilweise "vergilbt", also nicht technisch ungeniessbar, aber doch so, dass ich denke, hättest Du die besser mal früher getrunken. Bei den deutschen Rotweinen bilden sich erste braune Reflexe, was derzeit geschmacklich nicht schlimm sein muss, aber im Gros sollen die Roten auch noch 10-20 Jahre halten (darunter auch Burgund und Bordeaux, die hoffentlich Langläufer sind).

Die letzten Jahre war meine Kellertemperatur nicht optimal, der Keller war im Sommer viel zu warm. Letztes Jahr sind wir nach Norddeutschland umgezogen, jetzt bleibt die Temperatur im Keller auch im Sommer bei unter 20 Grad, und auch im Winter ist mein neuer Keller 2-3 Grad kälter als der alte. Im Jahresdurchschnitt lagern die Weine jetzt ca. 3 Grad kühler als vor dem Umzug. Ich befürchte, die zeitweise hohe Lagertemperatur hat den Weinen viel an Lagerfähigkeit genommen.

Was hat mich das gelernt: für mein eigenes Konsumverhalten sind 700 Flaschen zu viel. Ich hätte nicht so viel von dem Zeugs kaufen sollen. Die Gefahr, dass die weissen Weine ab dem 7. Lagerjahr ihren Höhepunkt überschreiten, steigt mit jedem weiteren Jahr stark an. Vielleicht wären 400 bis 500 Flaschen optimal gewesen, dann bleibt noch Luft, die eine oder andere Jungweinflasche zu trinken, was auch Spass macht, es muss nicht immer GGs sein. So hechel ich immer der fortschreitenden Vergreisung meiner Weine hinterher.
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Bernd Schulz

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Re: Mitglieder stellen sich vor

BeitragMo 5. Feb 2024, 23:54

JPO hat geschrieben:Letztes Jahr sind wir nach Norddeutschland umgezogen, jetzt bleibt die Temperatur im Keller auch im Sommer bei unter 20 Grad, und auch im Winter ist mein neuer Keller 2-3 Grad kälter als der alte. Im Jahresdurchschnitt lagern die Weine jetzt ca. 3 Grad kühler als vor dem Umzug. Ich befürchte, die zeitweise hohe Lagertemperatur hat den Weinen viel an Lagerfähigkeit genommen.


Meinen Erfahrungen nach musst du wegen 2- 3 Grad Unterschied bei der Kellertemperatur keinen signifikaten Unterschied hinsichtlich der Lagerfähigkeit befürchten. Hier im Forum gibt es zu diesem Thema ziemlich viele Beiträge, in denen meine Behauptung bestätigt wird.

JPO hat geschrieben:Die Gefahr, dass die weissen Weine ab dem 7. Lagerjahr ihren Höhepunkt überschreiten, steigt mit jedem weiteren Jahr stark an.


Das verflixte 7. Jahr... :mrgreen: - aber in der Tat sind gerade unter den trockenen deutschen Weißweinen nicht so viele für eine Lagerung von 10 und mehr Jahren gebaut, selbst dann nicht, wenn 1. Lage oder gar GG auf dem Etikett steht. Deutsche Rotweine, von denen du, falls ich es richtig verstanden habe, auch einige gebunkert hast, sind aber oft noch weniger reifefähig als die besseren Weißen. Um die Roten würde ich mir an deiner Stelle mehr Sorgen machen.

Herzliche Grüße sendet Bernd, der deutlich mehr als eine Flasche Wein in der Woche trinkt :oops:
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EThC

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Re: Mitglieder stellen sich vor

BeitragDi 6. Feb 2024, 08:05

Bernd Schulz hat geschrieben:Herzliche Grüße sendet Bernd, der deutlich mehr als eine Flasche Wein in der Woche trinkt
...ich denke nicht, daß Du hier ein Einzelfall bist... :mrgreen:
Viele Grüße
Erich

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Nora

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Re: Mitglieder stellen sich vor

BeitragDi 6. Feb 2024, 10:13

Wenn ich einen Bestand von 700 Flaschen hätte, der mir vorzeitig wegaltert, würde ich versuchen, mein Kapital sinnvoll einzusetzen und nur noch mit Bedacht und sehr ausgewählt hochwertige Weine anschaffen, die eine Lebenszeit von 10 und sehr viel mehr Jahren haben. Die kann man dann im Alter entspannt genießen. Für mich gehören neben den üblichen Verdächtigen auch restsüße bzw. süße Rieslinge (Spätlesen, Auslesen etc.) dazu, die ich insbesondere aus dem Jahr 21 vermehrt gekauft habe, in der Hoffnung, dass diese gut altern.

Gecko hat geschrieben:Vielleicht hat jemand eine Idee bzgl. der Planung eines Lagerbestandes. Ich vermute aber mal, ich werde irgendwann auch mehr Flaschen im Keller haben als ich trinken kann…

Viele Grüße, Chris


Meiner Ansicht nach kann man das gut mit der Formel errechnen: angenommener Verbrauch im Jahr x durchschnittliche Verweildauer im Keller in Jahren. Das sollte man dann für jedes Gebiet gesondert betrachten. Trinkt man beispielsweise pro Jahr 10 Flaschen Bordeaux in einem durchschnittlichen Alter von 15 Jahren, sollten im Keller schon mal 150 Flaschen Bordeaux liegen. Man kann so für die Zukunft ungefähr ermitteln, was man noch anschaffen sollte. Irgendwann muss man dann nur aufhören, weiter Wein zu kaufen. :)

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Udo2009

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Re: Mitglieder stellen sich vor

BeitragDi 6. Feb 2024, 11:16

Bernd Schulz hat geschrieben:...Deutsche Rotweine, ..., sind aber oft noch weniger reifefähig als die besseren Weißen. Um die Roten würde ich mir an deiner Stelle mehr Sorgen machen. ...

Von welchen Roten reden wir da? Ich habe einige Flaschen von diversen Winzern von 2009er, 2010er - 2013er Rotweinen liegen und getrunken. Bisher keine Ausfälle. Highlight der 2001er Cabernet Sauvignon von der Hessischen Bergstraße. Top und auf der Höhe.

Durchschnittlich sind die Roten, die ich trinke, so fünf bis sieben Jahre alt.
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EThC

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Re: Mitglieder stellen sich vor

BeitragDi 6. Feb 2024, 11:34

Udo2009 hat geschrieben:Von welchen Roten reden wir da?
...in erster Linie sicher von Spätburgunder. Absteigend dann von Dornfelder, Portugieser, Trollinger, Lemberger, Schwarzriesling, aber sicher nicht von Cabernet Sauvignon... :mrgreen:
Viele Grüße
Erich

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JPO

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Re: Mitglieder stellen sich vor

BeitragDi 6. Feb 2024, 11:51

Udo2009 hat geschrieben:Von welchen Roten reden wir da?


in meinem Fall rede ich von derzeit 55 Flaschen deutschem Spät- und Frühburgunder, Ortswein, 1. Lage und GG. Die von mir angesprochenen braunen Reflexe sah ich im 2013 Steinbuckel GG von PK, an dem ich grade für 1 Woche nuckele. Geschmacklich aber weiterhin tadellos.

Leider bleiben auch die Edelsüssen nicht verschont von Alterserscheinungen. Robert Weil Kiedrich Gräfenberg Auslese 2011 letztens musste ich eine Flasche wegkippen wegen Korkfehler, der auch nach mehreren Tagen Belüftung nicht wegging. Derzeit eine weitere Flasche offen, kein Korkfehler, aber visuell und geschmacklich schon weit fortgeschritten. Vor ein paar Jahren hatte ich in meiner ersten Flasche einen muffigen Geruch und Geschmack, der nach 2 Tagen Luft vollständig verschwand und mir danach ein sagenhaft tolles Geschmackserlebnis bescherte.
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Udo2009

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Re: Mitglieder stellen sich vor

BeitragDi 6. Feb 2024, 15:10

JPO hat geschrieben:....Die von mir angesprochenen braunen Reflexe sah ich im 2013 Steinbuckel GG von PK, an dem ich grade für 1 Woche nuckele. Geschmacklich aber weiterhin tadellos.....

Die braunen Reflexe, der braune Rand bedeutet meines Wissens eigentlich nur, dass der Wein gereift ist. Er muss deswegen ja nicht schlecht sein.
Junger Wein hat einen weißen Rand, der dann mit zunehmender Reife ins violette geht, schließlich dann braun.
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