Graf Krolock hat geschrieben:thvins hat geschrieben: Ich hatte mir damals auch gedacht "Wow - ein Chablis Premier Cru für 9,99 DM, ein Ch9P für 14,99 € oder noch mehr - super, das sind doch mit die reputierten Anbaugebiete für französische Weine..." Dann mit dem Trinken die erste Ernüchterung -"warum schmeckt das so belanglos???" und mit dem Kennenlernen echter Weine dieser AOC´s kam dann die Abkehr...
....Nach kurzem Blick auf die Etiketten war klar, dass ich für nicht einen dieser Weine das Geld zum Fenster rauswerfen möchte - grad das Suggerieren hochwertiger AOC´s und dafür dann über der eigentlichen Discounterschwelle von 5 €... - ne, ne, ne... - ich brauch das nicht mehr....Erster Tipp meinerseits, lern die Etiketten lesen und such nach Weinen, wo der Erzeuger an sich empfohlen wird und lass die No Names und Phantasiechâteaux liegen.
Also, diese Antwort hat mir gefallen. Ich habe auch letztens einen Chateaux de...??? AOC... für fast 10EUR getrunken und habe gedacht, entweder bin ich zu blöd oder gute Weine schmecken mir einfach nicht. Vielleicht lag es ja genau an dem Phänomen, dass Du beschrieben hast. Worauf muss ich da nun genau achten? Wo ist des Rätsels Lösung auf dem Etikett versteckt? Also, wie gesagt, der probierte Wein war nichts. Da schmeckt mir der African Rock Cabernet Sauvignon/Merlot noch zehnmal besser.
Gruß, Graf
Hallo Graf,
dann machen wir mal hier weiter - was im Deutschen auf dem Etikett das Wort Gutsabfüllung oder Erzeugerabfüllung, das wäre im französischen "
Mis en bouteille au... und dann je nach Region
Château / Domaine / Mas".
Das stellt schon mal sicher, dass es der Wein eines nachvollziehbaren Erzeugers ist, der dann auf dem Etikett vermerkt sein müßte, egal ob es ein Kleinwinzer oder eine Großkooperative ist. Die Bezeichnung
Propriètaire - Récoltant verweist darauf, dass der Hersteller eigenes Traubenmaterial verwendet hat. Da wird der ganz grobe Unfug schon mal aussortiert, denn in Verbindung mit einer AOC (kontrollierte Herkunftsbezeichnung) bedeutet dass, dass der Winzer selbst seine eigenen Trauben verarbeitet und auf seinem Gut in die Flasche abgefüllt hat. Da kann dann ein Bordeauxwein nicht an der Loire abgefüllt sein oder ein Rhônewein in elsässischen Wäldern kurz vor der deutschen Grenze...
Über die meisten Erzeuger kann man sich sodann in der Literatur schlau machen, egal ob Weinführer wie der Guide Hachette für französische Weine oder ähnliche Bücher, Weinzeitschriften oder halt übers Internet. Jeder, der nichts zu verbergen hat, wird da auch irgendwo transparent. Wenn man dann zu dem Erzeuger positive Kritiken findet, ist man schon auf der sicheren Seite, findet man diese auch zum konkreten Wein, dann noch besser. Allerdings ist ein "Berliner Gold" der Berliner Weintrophy auch nicht so wertig wie eine Parkerbewertung oder drei Sterne im Guide Hachette. es lohnt, auch hier nachzufragen, wer da wie bewertet und wie zuverlässig welche Auszeichnung ist.
Allerdings schließen wir dann immer noch nicht diese Geschichten aus, auf die Allegro in dem Link zur FAZ hinweist und ähnliches ist mir auch schon letztes Jahr mit dem Aldi-Nord Priorat untergekommen, zu dem Thema wird es im Übrigen in Kürze eine Fortsetzung meinerseits geben... - the show must go on...