Kochw​ein = Unwort

Von A wie Aldi bis Z wie Zielpunkt
Weinbertl
Beiträge: 420
Registriert: Mi 18. Apr 2012, 18:39
Bewertungssystem: Auf Benutzername klicken
Wohnort: Oberbayern

Re: Kochw​ein = Unwort

Beitrag von Weinbertl »

Bernd Schulz hat geschrieben:Es gibt Gerichte, bei denen die Qualität des in ihnen verkochten Weins hinterher noch deutlich herauszuschmecken ist. Nach meiner Erfahrung sind das aber Ausnahmen.


sehe ich ähnlich. Meiner Erfahrung nach macht sich bei einer fein zubereiteten Sauce (kurze Einreduzierzeiten) die Qualität des Weins/Ports/Sherry/Whiskey/usw. am ehesten bemerkbar, wobei man es auch dort nicht mit der Qualität übertreiben muss. Heinz Winkler gab mal in einem seiner Bücher eine ähnliche Empfehlung. Wenn ich den entsprechenden Wein dann auch noch zum Essen serviere, ist die Symbiose dann meist gegeben. Bei langen Schmorzeiten spielt die Weinqualität m.E. aber fast keine Rolle mehr.
Grüße
Robert
wino
Beiträge: 18
Registriert: Di 11. Mär 2014, 11:29

Re: Kochw​ein = Unwort

Beitrag von wino »

Bernd Schulz hat geschrieben:herzhafte Erbsensuppe


Oh ja! Lecker...
HenRip
Beiträge: 13
Registriert: So 26. Jan 2014, 13:28

Re: Kochw​ein = Unwort

Beitrag von HenRip »

also bei uns ist der Kochwein immer der Wein den wir zum Kochen trinken! Das ist in unserem Freundes- und Bekanntenkreis quasi schon ein geflügeltes Wort wenn wir Kochen und dann jedesmal die Frage: Welchen Kochwein gibt es? Insofern ist das Wort "Kochwein" eher eines meiner Lieblingswörter :D
Benutzeravatar
Gaston
Beiträge: 1089
Registriert: Mi 15. Dez 2010, 14:53

Re: Kochw​ein = Unwort

Beitrag von Gaston »

:lol: :lol: :lol:
Dateianhänge
kochwein.jpg
Beste Grüße
Gaston
Benutzeravatar
sorgenbrecher
Beiträge: 1233
Registriert: Di 6. Sep 2011, 15:32
Wohnort: Ffm.

Re: Kochw​ein = Unwort

Beitrag von sorgenbrecher »

Bernd Schulz hat geschrieben:Es gibt Gerichte, bei denen die Qualität des in ihnen verkochten Weins hinterher noch deutlich herauszuschmecken ist. Nach meiner Erfahrung sind das aber Ausnahmen.



das ist imho der entscheidende punkt.

wenn ich zu steinbutt, seeteufel, jakobsmuscheln, etc. eine nur kurz einreduzierte und vielleicht aufgeschäumte weißweinsoße zubereite, oder eine champagnersoße zum legendären kalbsbries rumohr (http://www.effilee.de/rezept/fleisch/ka ... mohr-13000), dann lege ich deutlich mehr wert auf die qualität als bei schmorgerichten, die über stunden im ofen sind. bei über stunden hinweg geschmorten kalbs- oder ochsenbäckchen spielt die qualität des ausgangsweines keine entscheidende rolle mehr, ich achte hier allerdings auch darauf, dass der ausgangswein eine gewisse mindestqualität hat, vor allem grobe, extrem harsche tannine vermeide ich.
Gruß, Marko.
Benutzeravatar
octopussy
Beiträge: 4405
Registriert: Do 23. Dez 2010, 11:23
Bewertungssystem: Auf Benutzername klicken
Wohnort: Hamburg

Re: Kochw​ein = Unwort

Beitrag von octopussy »

sorgenbrecher hat geschrieben:bei über stunden hinweg geschmorten kalbs- oder ochsenbäckchen spielt die qualität des ausgangsweines keine entscheidende rolle mehr, ich achte hier allerdings auch darauf, dass der ausgangswein eine gewisse mindestqualität hat, vor allem grobe, extrem harsche tannine vermeide ich.

Ein weiterer Aspekt, der eine Rolle spielt, ist m.E. die Säure im Wein. Ich habe bei Coq au Vin etwas mit den Kochweinen experimentiert und festgestellt, dass sehr säurestarke Pinots, die mir zum Essen ein bisschen zu säurebetont sind, eine hervorragende Sauce geben, bei der man die Säure auch noch deutlich herausschmeckt.
Beste Grüße, Stephan
Ollie
Beiträge: 1960
Registriert: Mo 6. Jun 2011, 12:54

Re: Kochw​ein = Unwort

Beitrag von Ollie »

Das kann aber auch nach hinten losgehen, wenn man das auch auf Weissweine ausdehnt. Letztes WE habe ich mir auf die Art naemlich ein Coq au Riesling versaut: Die Reste je einer Flasche Eden Valley und Saar waren dann doch zu viel Saeure. :cry:

Cheers,
Ollie
Parfois, quand c'est trop minéral, on s'emmerde.

"Souvent, l'élégance, c'est le refuge des faibles." (Florence Cathiard, copropriétaire de Château Smith Haut Lafitte)
HenRip
Beiträge: 13
Registriert: So 26. Jan 2014, 13:28

Re: Kochw​ein = Unwort

Beitrag von HenRip »

Ollie hat geschrieben:Das kann aber auch nach hinten losgehen, wenn man das auch auf Weissweine ausdehnt. Letztes WE habe ich mir auf die Art naemlich ein Coq au Riesling versaut: Die Reste je einer Flasche Eden Valley und Saar waren dann doch zu viel Saeure. :cry:

Cheers,
Ollie


oder wenn Weine ein zu starke Barrique-Note haben, damit kann man sein Essen auch richtig schön versauen. Auch dieses ist mir schon mal passiert.
wino
Beiträge: 18
Registriert: Di 11. Mär 2014, 11:29

Re: Kochw​ein = Unwort

Beitrag von wino »

Bisschen sehr Off-Topic hier ;)

...und alle sind´se Sterne-Köche, wie zu erwarten! Jeder muss sich profilieren und kann besser kochen als der andere und hat den besseren Geschmack, die perfektesten Rezepte und ist in der Küche der Held und trinkt dazu jeden Tag nur die teuersten, wertvollsten Weine, die es eigentlich schon gar nicht mehr zu erwerben gibt und die es vielleicht sogar niemals gab? :o

Das Forum erfüllt meine Vorurteile zu 100%! :mrgreen:

Ich fand die Idee mit der Erbsensuppe bis jetzt einfach, normal und durchaus gut! :D
Benutzeravatar
thvins
Administrator
Beiträge: 4979
Registriert: Mo 28. Jun 2010, 15:29
Bewertungssystem: Auf Benutzername klicken
Wohnort: Coswig /Anhalt, Sachsen-Anhalt
Kontaktdaten:

Re: Kochw​ein = Unwort

Beitrag von thvins »

Erbsensuppe ist auch lecker, genau wie Linsen oder ein süß-saurer Weiße Bohnen-Eintopf. Aber dazu brauch ich weder einen Kochwein, noch einen zum Dazutrinken. Das sind so gute Essensideen für weinfreie Tage - oder auch mal eine herzhafte Sülze, ein Bauernfrühstück und und und. Früher hätte ich dazu auch ein Bier getrunken, heute genieß ich es, Wasser dazu zu trinken. Damit es dann auch mal ein besserer Wein sein kann.

Wenn ich mir aber was koche, wo mir ein greifbarer Wein zu einfällt, verführe ich mich gern selbst und stapfe in den Keller runter.

Was die Vorurteile betrifft, so könnte ich jetzt auch welche haben - aber wozu... :lol:

Wenn du nicht bereit für neue Weinquellen bist, dann können wir dir auch nicht helfen. Die meisten von uns haben auch anfangs im arg eng begrenzten Raum der hiesigen Supermärkte verzweifelt nach trinkbaren Tropfen gesucht und erst, nachdem sie dort ausgebrochen sind, kam die Horizonterweiterung... Und damit das Glücksgefühl.

Viele hier sind nicht die Snobs, für die deine Vorurteile sie halten. Sie sind einfach schon weg aus den heiligen Hallen der Supermärkte und Tankstellen. Uns findest du da nicht mehr so häufig, aber wir nehmen dich auch gern mit auf die spannende Reise in die Welt des Weines... - wenn du denn deine Vorurteile gegen uns aufgibst. ;)
Beste Grüße

Torsten

http://www.torsten-hammer-priorat-guide.com
jetzt mit richtiger Startseite...
Antworten

Zurück zu „Wein vom Supermarkt, Discounter, Drogeriemarkt oder der Tankstelle“